GEGEN KOHLE, ÖL, GAS UND ATOM: Divest Lëtzebuerg!

Wer aus den fossilen Energien aussteigen will, muss auch aus ihrer Finnazierung aussteigen, so lautet die Botschaft der internationalen Divest-Kampagne.

Für die Regierungs-Dinosaurier: Kohlenstoffballons und Divestplakate.

Anlässlich der Sitzung des Regierungsrates am Mittwochmorgen demonstrierten Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen auf der Place Clairefontaine gegen öffentliche Investitionen in fossile Energien und die Atomenergie sowie für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Zu der Demonstration hatten die in der Plattform Votum Klima zusammengeschlossenen 26 luxemburgischen NGOs aufgerufen.

Die Regierungsmitglieder, unter ihnen Staatsminister Xavier Bettel und der für den Fonds de Compensation des Pensionsregimes zuständige Ressortminister Romain Schneider, wurden mit schwarzen Riesenluftballons, Symbol für die „Kohlenstoffblase“, sowie einer Vielzahl von Divest-Lëtzebuerg-Plakaten empfangen. Unterstützung erhielt Votum Klima durch die luxemburgische Transition-Bewegung. Die Aktion war Teil einer weltweiten „Divestment“-Kampagne.

Votum Klima machte mit der Aktion darauf aufmerksam, dass der luxemburgische Pensionsfonds (Fonds de Compensation, FDC) bedeutende Summen in Unternehmen investiert, die in den Sektoren fossile Energien und Atomenergie tätig sind. (…) „Divestment bedeutet, dass öffentliche Institutionen ihre Investitionspolitik für die ihnen anvertrauten Gelder überdenken, mit dem Ziel, sie nachhaltig anzulegen. Es ist höchste Zeit, dass öffentliche Investoren aus fossilen Energien und anderen Dinosaurier-Technologien de-investieren“, erläutert Martina Holbach von Greenpeace Luxemburg.

Bei der anschließenden Unterredung mit Minister Schneider erklärte dieser, die Regierung werde eine Diskussion darüber führen, in welche Sektoren die Gelder des Fonds de Compensation in Zukunft investiert werden sollen, damit die generelle Kohärenz zwischen der Investitionspolitik des FDC und der Regierungspolitiken, z.B. in den Bereichen Klimaschutz und Entwicklung, gewährleistet werden kann. Außerdem werde die zuständige Parlamentskommission in ihrer nächsten Sitzung über dieses Thema beraten.

Anders investieren

Anstatt dazu beizutragen, durch Investitionen in Kohle-, Öl- und Gaskonzerne den Klimawandel indirekt mit zu befeuern, sollten öffentliche Institutionen den Übergang zu einer nachhaltigen, gerechten und auf erneuerbaren Energien aufgebauten Wirtschaft unterstützen. Bereits in der Vergangenheit haben öffentliche Institutionen, um einen politischen Wandel zu unterstützen, Investitionen zurückgezogen, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Tabakindustrie und der Apartheidpolitik.

Was für öffentliche Institutionen gilt, gilt natürlich auch für private Anleger. Für Albert Kalmes, Mitgründer der Energiegenossenschaft Transition Minett EnerCoop gilt es insbesondere, eine Energiewende in Bürgerhänden hier und jetzt in die Realität umzusetzen. „Jeder kann in unsere Genossenschaft eintreten und sich am Aufbau einer 100% grünen, bürgernahen und lokalen Energieversorgung beteiligen. Ein erstes Projekt gibt es bereits in Esch und weitere werden folgen.“

Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss in Luxemburg endlich zu einer Priorität werden. Obwohl beträchtliche Potenziale insbesondere im Bereich der Solarenergie und der Windenergie existieren, wurden im Jahr 2013 nur ca. 0,7% des luxemburgischen Primärenergieverbrauchs aus Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie erzeugt. Luxemburg bildet in Punkto erneuerbare Energien zusammen mit Japan und Korea das Schlusslicht der Länder, die in der Internationalen Energieagentur vertreten sind. (…)

www.votumklima.lu


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