(avt) – In einer Anfrage an die Gesundheitsministerin hinterfragt der LSAP-Deputierte Marc Angel die (Ungleich-)Behandlung von Jugendlichen mit uneindeutigem Geschlecht. Er bezieht sich auf einen Bericht von Erik Schneider, der vom Europarat veröffentlicht wurde. Laut diesem bestehe bei den Betroffenen oft eine Inkongruenz zwischen dem Geschlecht, das Kindern bei der Geburt zugewiesen wurde und ihrer Identität. Das bestehende medizinische System trage der Situation von Transkindern nur unzureichend Rechnung. Schneider konstatiert eine allgemeine Wissenslücke, die zur Folge habe, das korrektive chirurgische Eingriffe und Hormonbehandlungen vorgenommen würden – in vielen Fällen mit verheerenden Folgen. In 8,5 bis 20 Prozent der Fälle würde den Betroffenen so das falsche Geschlecht zugewiesen. Rund 40 Prozent der Behandelten weisen das ihnen zugewiesene Geschlecht zurück; schwere psychische Probleme seien die Folge. Zudem würden „zum Wohle des Kindes“ Hormonbehandlungen vorgenommen. Angel wollte wissen, ob in Luxemburg solche geschlechtsangleichenden Eingriffe Usus sind und ob die CNS die medizinische Sichtweise, gemäß der Trans- und Intersexualität als „krankhaft“ eingestuft wird, teilt. In den für eine Hormonbehandlung benötigten psychologischen Gutachten sieht Angel u.a. einen Verstoß gegen die ORK. Die ausführliche Antwort der Ministerin zeigt, dass auf dem Feld Missstände bestehen, doch zumindest wird der Wille der Regierung erkennbar, sich dem Thema anzunehmen.
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