Guatemala
: Strafe für den Stier



In Guatemala haben die akribischen Recherchen der UN-Kommission gegen die Straflosigkeit (CICIG) zu einem Wandel im Justizapparat des Landes geführt. Politiker wissen, dass sie nicht mehr unantastbar sind; der ehemalige Präsident Otto Pérez Molina wird angeklagt, Kopf eines Korruptionsnetzwerks gewesen zu sein.

Effektiv und konsequent: Iván Velásquez leitet seit September 2013 die UN-Kommission gegen Straflosigkeit in Guatemala. (Foto: Youtube)

Die Fotomontage des Torero, der auf den Stier der Korruption losgeht, hat bei den Mitarbeitern der UN-Kommission gegen Straflosigkeit in Guatemala (CICIG) für Lachkrämpfe gesorgt. Der Stierkämpfer mit den strammen Waden und der eher schmächtigen Figur trägt nämlich das Konterfei von Iván Velásquez. mehr lesen / lire plus

Fidel Castro: Kubas bärtiger Polarisierer

Die Geschichte wird mich freisprechen“, war einer der markigen Sätze von Fidel Castro. 
Mit dem Tod des obersten Revolutionärs Kubas ist es nun an den Kubanern, darüber zu urteilen.

Wo bin ich den hier gelandet? Premierminister Fidel Castro gibt nach seiner Ankunft in Washington eine Pressekonferenz auf dem National Airport. Auf Einladung des Council on Foreign Affairs war er im April 1959 in die USA gereist, um an einer Diskussionsveranstaltung teilzunehmen. (Foto: Library of Congress, Washington, D.C./ Public Domain)

Wo bin ich den hier gelandet? Premierminister Fidel Castro gibt nach seiner Ankunft in Washington eine Pressekonferenz auf dem National Airport. Auf Einladung des Council on Foreign Affairs war er im April 1959 in die USA gereist, um an einer Diskussionsveranstaltung teilzunehmen. (Foto: Library of Congress, Washington, D.C./ Public Domain)

Die Calle Ocho ist so etwas wie die Pulsader von Little Havanna, dem kubanisch dominierten Stadtteil Miamis, und von hier stammen die Bilder der feiernden Exilkubaner, die sich über den Tod von Fidel Castro freuen. mehr lesen / lire plus

Bolivien
: Tödliche Ausbeute

Ein Bergbaukonflikt in Bolivien forderte jüngst mehrere Todesopfer, unter ihnen der stellvertretende Innenminister Rodolfo Illanes. Er wurde von Mitgliedern des Nationalen Verbands der Bergbaukooperativen zu Tode gefoltert. An den Kooperativen gibt es erhebliche Kritik.

Mit weit aufgerissenen Augen, eines davon bereits angeschwollen, blickt Rodolfo Illanes in die Kamera, während er mit seinem Vorgesetzten Carlos Romero telefoniert. Umringt von einer Traube von Bergarbeitern, die alles andere als geduldig wirken, ist der stellvertretende Innenminister Illanes in Videos zu sehen, die seit einigen Tagen in Bolivien für viele unbequeme Fragen sorgen. Einer der Kumpel ruft: „Zehn Minuten. Wenn nicht, hinrichten“, während Illanes Romero die Lage erklärt. mehr lesen / lire plus

Guatemala
: Hotline gekappt

Wochenlange friedliche Proteste haben in Guatemala für Veränderungen gesorgt. Der Rücktritt des Präsidenten und die Absage an korrupte Parteien bei den Wahlen am Sonntag könnten der Auftakt zu einer Wahlrechts- und Justizreform sein.

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Erfolgreich: Wochenlang hatten Demonstranten den Rücktritt des guatemaltekischen Präsidenten gefordert; unser Bild zeigt eine Protestaktion am 27. August. Eine Woche später gab Molina endlich nach. (Foto: Hrvargas / Flickr)

Ganz zufrieden ist Marco Antonio Reyes nicht mit dem Ausgang der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom Sonntag, aber etwas wurde doch erreicht. „Es ist super, dass die korrupten Parteien und Abgeordneten abgewatscht wurden. Mich hat sehr gefreut, dass Baldizón auf den letzten Metern noch aus der Stichwahl 
geflogen ist“, sagt der 59-jährige Taxifahrer. mehr lesen / lire plus

Kolumbien: „Frieden ohne Perspektive funktioniert nicht“

Bis zum Ende des Jahres will Kolumbiens Regierung das Friedensabkommen mit der Guerilla Farc unterzeichnen. Doch über den Erfolg des Abkommens wird in den Regionen entschieden, die besonders umkämpft sind.

Machen mobil gegen den Terror, dem sie zwischen Guerilla, Paramilitärs und der kolumbianischen Armee ausgesetzt sind: Mitglieder des Consejo Regional Indigena del Cauca (Cric), der wichtigsten indigenen Organisation im Verwaltungsbezirk Cauca, einem der ärmsten des Landes.(Foto: Internet)

Machen mobil gegen den Terror, dem sie zwischen Guerilla, Paramilitärs und der kolumbianischen Armee ausgesetzt sind: Mitglieder des Consejo Regional Indigena del Cauca (Cric), der wichtigsten indigenen Organisation im Verwaltungsbezirk Cauca, einem der ärmsten des Landes.(Foto: Internet)

„Tóez Territorio Nasa“ steht auf dem viereckigen Blechschild, das neben der langen Auffahrt zu dem kleinen Dorf an einem Metallständer im Wind baumelt. Schon von weitem ist die Menschentraube zu sehen, die sich in einem aus Bambus gebauten Pavillon versammelt hat und dem Vortrag einer Frau mit eindringlicher Stimme lauscht. mehr lesen / lire plus

GUATEMALA: „Die Justiz ist weitgehend kontrolliert“

Vor zwei Jahren, als der Prozess gegen den ehemaligen Diktator Ríos Montt stattfand, hoffte man in Guatemala, die Justiz werde unabhängiger und Menschenrechtsverbrechen würden endlich verfolgt. Stattdessen lässt sich nun die Entwicklung zum Narco-Staat beobachten – und die Verteidigung von Grundrechten bleibt weiterhin gefährlich.

Michael Mörth lebt seit mehr als 20 Jahren in Guatemala und war im ersten Prozess gegen Ríos Montt Nebenkläger. Der 62-jährige Anwalt arbeitet in der wichtigsten Menschenrechtskanzlei des Landes, dem „Bufete Juridico de Derechos Humanos“ (BDH). Mit ihm sprach die woxx über die Entwicklungen in Guatemalas Justizsystem.

woxx: Am 10. März wurden in Guatemala zwei Reporter in der Stadt Mazatenango auf offener Straße erschossen. mehr lesen / lire plus

VENEZUELA: Der Fluch der Ölrente

Die sinkenden Ölpreise machen der venezolanischen Wirtschaft schwer zu schaffen. Deren Diversifizierung, wie von Hugo Chávez einst angekündigt, wurde nie ins Werk gesetzt. Und noch immer scheint sich die Regierung der veränderten Realität auf dem Weltmarkt nicht zu stellen.

Ölrente auch für die Armen:
Seit der bolivarischen Revolution ist die medizinische und materielle Grundversorgung selbst in Elendsvierteln wie hier nahe Caracas in bestimmtem Maße gewährleistet.

An der Tankstelle sind die „caraqueños“ immer noch die Könige: Volltanken für umgerechnet weniger als einen US-Dollar ist in Caracas normal. Seit rund 20 Jahren ist der Preis für einen Liter Super nahezu unverändert. 0,097 Bolívar kostet er (rund ein Eurocent) und das, obwohl Präsident Nicolás Maduro bereits im Januar 2014 angekündigt hatte, dass der Preis angesichts sinkender Einnahmen steigen müsse. mehr lesen / lire plus

PERU: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren

Die Betreiber der lukrativsten Goldmine Lateinamerikas sehen ihre Investitionen in den weiteren Ausbau der Förderung gefährdet. Zumindest steuerlich machen sie sich das zu Nutze und nehmen die peruanische Gesellschaft finanziell für den Widerstand gegen ihr Vorhaben in Haft.

Kampf gegen den Ausbau der Mine Yanacocha: Nicht nur hinsichtlich der Wasserversorgung ist das Projekt Conga längst zur Bedrohung für die Bauern geworden.

„Agua Si, Oro No“ (Wasser ja, Gold nein) steht in dicken Lettern auf einem Aufkleber, der an einem Laternenmast im Herzen von Cajamarca prangt. Der Provinzort, rund 700 Kilometer nördlich von Perus Hauptstadt Lima gelegen, ist eines der wichtigsten Bergbauzentren des Landes. mehr lesen / lire plus

PERU: Mehr als Schrott

In Peru werden immer mehr alte Elektrogeräte recycelt. Dafür kooperiert das Umweltministerium mit Umweltorganisationen und Recyclingunternehmen.

Müllsammler in Peru:
Was die Armen schon lange lernen mussten, fällt nun auch den Unternehmern auf – auch Abfall kann noch ökonomisch verwertbar sein. Nicht schwer zu erraten, wer in Konsequenz erneut das Nachsehen haben wird.

„Peru ist ein Land, das reich an ungenutzten Abfällen ist. Recycling steckt in unserem Land noch in den Kinderschuhen“, erklärt Pedro Gamio. „Weil wir sträflich leichtsinnig mit giftigen Rückständen, mit Elektroschrott und anderen Abfällen umgehen, haben wir heute deutlich höhere Gesundheitsausgaben als nötig“, kritisiert der ehemalige stellvertretende peruanische Minister für Energie auf einer Wirtschaftstagung im Zentrum Limas kurz vor dem Auftakt zur UN-Klimakonferenz. mehr lesen / lire plus

KOLUMBIEN: Frieden schaffen ohne Waffenruhe

Die Guerilla Farc und die kolumbianische Regierung verhandeln über Frieden. Doch die Kämpfe gehen weiter und die Landfrage ist immer noch nicht gelöst.

Selbstdarstellung der Farc: Die Guerilla versucht an dem Bild zu kratzen, sie sei bloß eine Drogen schmuggelnde Terrororganisation. Tatsächlich fällt der Blick auf die sozialen Verhältnisse im Land in der Berichterstattung oft unter den Tisch.

Das Anwesen von Álvaro Uribe liegt nur ein paar Kilometer hinter dem internationalen Flughafen von Medellín, kurz bevor Blumenfarmen das Landschaftsbild mit ihren Gewächshäusern verändern. Hermetisch abgeriegelt ist das weitläufige Anwesen des ehemaligen kolumbianischen Präsidenten, gleiches gilt für die Farm vor den Toren von Montería, der Hauptstadt des Verwaltungsbezirks Córdoba. mehr lesen / lire plus

KUBA: Werdet selbständig!

Die kubanische Regierung hat angekündigt, in den kommenden Monaten eine halbe Million Staatsangestellte zu entlassen. Diese sollen sich im Privatsektor neue Jobs suchen. Das soll eine Maßnahme gegen die von Experten monierte geringe Produktivität der kubanischen Wirtschaft darstellen.

Sonderwirtschaftszone Havanna: In der kubanischen Metropole arbeiten Friseure bereits seit einigen Jahren auf eigene Rechnung.

Der 1. April 2011 ist der Stichtag. Bis dahin sollen 500.000 Angestellte aus dem kubanischen Staatsdienst entlassen werden. Der Beschluss, der vom kubanischen Gewerkschaftsdachverband vergangene Woche bekannt gegeben wurde, ist die bisher einschneidendste Maßnahme der Regierung von Staatschef Raúl Castro. Lange war sie erwartet worden, denn in mehreren Reden seit der Übernahme der Regierungsgeschäfte von seinem Bruder Fidel Ende Juli 2006 hatte der jüngere Castro strukturelle Reformen angekündigt. mehr lesen / lire plus

KOLUMBIEN: Abschied von der harten Hand?

Eigentlich wollte der kolumbianische Präsident Álvaro Uribe weiter regieren. Die Verfassungsrichter haben ihm eine dritte Amtszeit verwehrt, doch will der selbstherrliche Präsident offenbar nicht in den Ruhestand treten.

Daumen hoch?
Für den amtierenden kolumbianischen Präsidenten Uribe ist Politik ein „Schützengraben“ – und den will er offenbar nur tot wieder verlassen.

Wird Álvaro Uribe Vélez wirklich der Macht entsagen? Die auflagenstarke Wochenzeitung Semana in Bogotá spekulierte bereits darüber, ob der amtierende Präsident wieder auftauchen werde, diesmal als Vizepräsident. Zuzutrauen ist es dem autokratischen Uribe, der Kolumbien zwei Amtszeiten regiert hat und nur zu gern noch eine dritte hätte folgen lassen. Das haben ihm die obersten Richter des Landes jedoch in ihrem Urteil Ende Februar verwehrt. mehr lesen / lire plus

CHANCE FÜR DEN WANDEL: Kuba ohne Castro

Fidel Castro tritt noch einmal zu den Parlamentswahlen an. Doch der Führungswechsel wurde eingeleitet, Fidels Bruder Raúl befürwortet ökonomische Reformen.

Seit 1953 dominiert ein Name die Geschichte Kubas: Fidel Castro. Damals stürmte er gemeinsam mit seinen Getreuen die Moncada-Kaserne von Santiago de Cuba, mit dem Angriff nahm die Revolution am 26. Juli 1953 ihren Anfang. Hier könnte auch die Karriere des comandante en jefe ihr Ende finden. Castro kandidiert am Sonntag in Santiago de Cuba ein letztes Mal für einen Abgeordnetensitz. In der Stadt wird bereits spekuliert, ob er am 20. Januar persönlich in die ciudad heroíca, die Heldenstadt, kommt oder nicht. mehr lesen / lire plus