www.wikipedia.org: Wer wie was

Es ist wahrscheinlich der ideale Tummelplatz für notorische Besserwisser. Auf www.wikipedia.org findet man ein kostenloses Web-Lexikon mit über 500 000 Einträgen, in dem jeder Angaben verbessern oder neue Inhalte veröffentlichen kann. Der Name kommt übrigens von dem hawaiianischen Begriff „wiki wiki“, was so viel heißt wie „schnell“. Zwei Amerikaner, der Internet-Unternehmer Jimmy Wales und der Philosoph Larry Sanger, gaben 2001 den Startschuss für die Initiative, seit kurzem gibt es auch einen luxemburgischen Ableger. Allerdings steckt die Web-Enzyklopädie auf „Lëtzebuergesch“ noch in den Kinderschuhen und wartet deshalb auf interessierte User, die ihr Wissen ins Netz stellen möchten.

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SKA PUNK: Ska bouge!

Deux bonnes nouvelles pour les amateurs de Ska-Punk se retrouvent dans les bacs ces jours-ci. D’abord From New York to Luxembourg une compil live enregistrée à la Kulturfabrik le 20 décembre dernier lors d’une soirée ska avec P.O. Box de Nancy, les Luxembourgeois de Kunn & The Magic Muffins et des Toxkäpp et en prime le groupe américain The Slackers. Le CD doit être le premier d’une série de productions de la Kufa et donne toutes les raisons de se réjouir en vue de la suite. Le son est excellent, de même que les prestations. La même chose vaut pour Rock my Reality de P.O. mehr lesen / lire plus

POP: Erin Moran

A Girl Called Eddy, Anti inc. 2004.

Auf ihrer Homepage erklärt die amerikanische Songwriterin Erin Moran, warum sie erst spät den Schritt ins Musikgeschäft gewagt hat: Sie wollte erst einmal etwas erleben, von dem es sich lohnen würde, zu berichten. Damit lehnt sich A Girl Called Eddy, so ihr Künstlername, recht weit aus dem Fenster in einem Business, wo man heutzutage schon mit zwanzig zum ersten Mal in die Midlife-Crisis kommt. Aber die Souveränität mit der sie die elf Songs ihres Debütalbums präsentiert geben ihr Recht. Auch wenn ihre Musik, irgendwo zwischen Jazz und Pop, sicher nichts Neues unter der Sonne bietet, so vermittelt Erin Moran doch eine Form der Authentizität, die sie von Wunderkindern wie Norah Jones oder Joss Stone unterscheidet. mehr lesen / lire plus

SPIELE: Einfach, aber genial

Eine Luxemburgerin macht spielerisch Karriere: Mit „Geistertreppe“ gewann Michelle Schanen als erste Frau den Preis für das Kinderspiel des Jahres 2004.

Am Anfang waren die Gespenster lediglich weiß bemalte Filmdosen. Jetzt stehen auf dem Brett liebevoll gestaltete Geister aus Holz mit verschmitztem Grinsen. Michelle Schanen packt ihren Prototyp wieder ein und stellt stattdessen die Figuren der fertigen Version spielbereit auf dem Tisch auf. „Erst wenn man sich auf das Spiel eingelassen hat, merkt man, wie knifflig es eigentlich ist“, sagt sie.

In der Tat wirkt „Geistertreppe“ auf den ersten Blick erstaunlich einfach. Vier Spieler bewegen sich würfelnd eine Treppe hinauf. Sobald das Gespenstersymbol auf dem Würfel fällt, muss der Spieler seiner Figur einen Holzgeist überstülpen. mehr lesen / lire plus

LILIANA CAVANIS: Ripley’s Game

Im Utopia

John Malkovich glänzt zweifellos in der Rolle des Tom Ripley – aber diese Tatsache allein kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Liliana Cavanis Verfilmung des Patricia-Highsmith-Romanes ziemlich bieder ausfällt. Der bereits 2002 gedrehte Film kam vielerorts gar nicht erst in die Kinos. Zu Recht? Wenn das Licht wieder angeht, bleibt nur Malkovichs irres Grinsen noch eine Weile in Erinnerung. mehr lesen / lire plus

ASTI: Dem Zaff säi roud Buch

CDAIC / ASTI, en CD mat der Geschicht ass och derbäi.

Kannerbicher ginn et der vill, et gi souguer Kannerbicher, déi de Kanner selwer guer net gefalen. Dat dierft beim Zaff sengem roude Buch, dat vun der Asti erausbruecht gouf, net geschéien. D’Geschicht ëm de Xavier, genannt Zaff, deen vum Duerf an d’Stad plënnert a sech an der neier Schoul muss aliewen, ass nämlech vu Kanner fir Kanner geschriwwe ginn. Iwwer 140 PrimärschülerInnen tëscht 9 an 12 Joër hunn um Buch matgeschafft, souwuel um Text, wéi och un de Biller. Do hätt een sech vläicht eng frech an ongewéinlech Erugoensweis erwaard, mee Dem Zaff säi roud Buch ass immens klassesch a scho bal onerhéiert pädagogesch wäertvoll. mehr lesen / lire plus

MUSIK: Elvis lebt in Eppeldorf

Die Retrowelle rollt: Auf ihr surfen im hohen Norden die fünf Jungs von den Convertibles in Glitzerhemden und schnieken Schuhen langsam aber bestimmt dem Erfolg entgegen.

Eine Zeitreise wäre sicher erholsamer gewesen. Sogar Marty McFly bewegte sich seinerzeit ungehinderter fort als einE AutofahrerIn auf luxemburgischen Straßen. Besonders an Sonntagen stellen sich Dorffeste, Kirmessen und Radrennen den Fortbewegungswilligen keck in den Weg und erinnern an eine Zeit, als der Asphalt noch nicht exklusiv den Blechkolonnen gehörte. Nach der zehnte Polizeiblockaden kommt langsam das Gefühl auf, Eppeldorf müsse wohl am Ende der Welt liegen oder zumindest in einer anderen Zeitrechnung.

In Eppeldorf haben die Hobby-Nostalgiker von „The Convertibles“ ihr Quartier, beziehungsweise ihren Probesaal, aufgeschlagen. mehr lesen / lire plus

ALTERNATIV: Coheed and Cambria

In keeping secrets of silent earth 3

Die Jungs von Coheed and Cambria trauen sich was. Ihr zweites Album „In keeping secrets of silent earth 3“, zuerst nur als Import erhältlich, jetzt auch in Europa erschienen, gliedert sich ein in die vierteilige Serie um die fiktiven Helden Coheed and Cambria. Teil vier soll bald als Doppelalbum erscheinen, als letzte Veröffentlichung ist dann Teil eins geplant, sozusagen als Auflösung der Geschichte. Verwirrt? So soll es sein, denn es ist in der Tat erstaunlich, wie die vier Amerikaner Prog, Pop, Emo, Screamo und haarsträubende Fantasy-Abenteuer zu einem durchgängig überzeugenden Album zusammenflechten. The Mars Volta müssen als Vergleich herhalten, aber eigentlich klingt die Combo mehr nach Deftones meets Toto. mehr lesen / lire plus

POL GREISCH: Ech sinn net de Benn

No sëllechen Theaterstécker huet de Pol Greisch elo säin éischte Roman publizéiert, op Lëtzebuergesch, mee net nëmmen. A „Mäi Frënd Benn“ gëtt och Franséisch geschwat an Däitsch, an iwwerhaapt passt dat Buch net esou liicht an en Tirang. D’Virbild fir des Erzielung ass évident an de Pol Greisch verstoppt et net: Emmer erëm gëtt en zitéiert, dem Max Frisch säi „Stiller“, d’Geschicht vun engem, dee Stoppjes mat sech selwer a mam Lieser spillt. Beim Pol Greisch sengem Alter ego Bert ass et net vill anescht. Sinn de Benn an hen zwee verschidde Personnagen oder gëtt de Bert am Alter duercherneen? Dass dëse Roman net als „exercice de style“ dohierkënnt, ass dem Auteur senger lieweger Beschreiwung vum Protagonist ze verdanken. mehr lesen / lire plus

GARY MARSCHALL: Raising Helen

So mitten im Sommerloch können leichte Familienkomödien schon mal ganz erfrischend sein. Es sei denn, sie sind so dämlich wie Garry Marshalls „Raising Helen“. Nicht genug, dass hier DarstellerInnen wie Kate Hudson, Joan Cusack oder John Corbett in einer unglaubwürdigen und oberflächlichen Story verheizt werden und ernste Themen in Zuckerwatte verpackt daherkommen – der Film mutiert zum Schluss auch noch zu einem fragwürdigen Manifest für autoritäre Erziehung. Zum Davonlaufen.

Im Utopolis. mehr lesen / lire plus

HOMMAGE AUX ARTISTES LUXEMBOURGEOIS: Made in Luxembourg

Nicht erschrecken, wenn sich Alex Gilberts Skulptur plötzlich knarzend in Bewegung setzt und die unheimliche Stille in der Galerie „Am Tunnel“ durchbricht. Hinter den Überwachungskameras wird sich wahrscheinlich schlapp gelacht über die zusammenzuckenden BesucherInnen der Ausstellung „Hommage aux artistes luxembourgeois“. Bereits zum achten Mal präsentieren sich hier luxemburgische oder in Luxemburg schaffende KünstlerInnen Seite an Seite, die so eigentlich gar nicht recht zusammenpassen. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist das Geburtsjahr: Alle feiern dieses Jahr einen runden Geburtstag, ob nun Gust Graas (Jahrgang 1924) oder die erst 30-jährige Nancy Weiland. Diese Vielfalt führt dazu, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Ob nun Max Kohns entspannte Damen oder Rico Sequeiras Collagen, Laurent Nunziatinis eigenwillige Werke oder Fernand Bertemes großformatige figurative Kompositionen. mehr lesen / lire plus

FRANK OZ: Barbie im Wunderland

Bitterböse und unentschlossen: Frank Oz‘ Remake von „The Stepford Wives“ oszilliert zwischen Komödie und moralischer Fabel.

Schneewittchen bei den fiesen Zwergen: Nicole Kidman kommt die heile Welt von Stepford nicht ganz geheuer vor.

Erinnert sich noch jemand an den Clip zum Soundgarden-Song „Black Hole Sun“? In greller Kulisse gefror dort schönen Menschen das Grinsen auf den Gesichtern, Barbies brutzelten auf Barbecuegrills vor sich hin und die Band sorgte für eines der gruseligsten Musikvideos aller Zeiten. Ähnlich schön schauerlich hätte „The Stepford Wives“ auch werden können, wäre Regisseur Frank Oz nur klar gewesen, was für einen Film er denn eigentlich machen wollte. mehr lesen / lire plus

SOMMERFRISCHE: Alles so schön bunt hier

Bis zum 29. Juli in der Galerie Clairefontaine –
Espace 1.

So ein richtiger Sommer wird es mal wieder keiner, aber das ist noch lange kein Grund, sich die sonnige Laune verderben zu lassen. Deshalb präsentiert die Galerie Clairefontaine die Ausstellung „Sommerfrische“ mit 14 Künstlerperspektiven zum Thema heiße Jahreszeit. Natürlich interpretiert das jedeR anders, und deshalb sollte sich der Besucher von der Idee eines Gesamtkonzepts gleich eingangs verabschieden. Unbeschwert heterogen ist diese Sammlung von Gemälden, Skulpturen und Fotografien – und meist bunt wie die Auslage beim Eismann. Auf Roland Schauls‘ großformatigen Gemälden lümmeln sich Jungs im Grünen. Jean-Marie Biwer zeigt Kiki das Kaninchen und eine Kuhherde in blühenden Wiesen. mehr lesen / lire plus

THEATER: Keen Happyend fir Stengefort

D’Eva Paulin an de Serge Tonnar kucken am Fong guer kee Fernseh. Trotzdem, oder grad dofir, huelen d’Regisseurin an de Schrëftsteller am Stéck „Talkshow“ d’Phänomen Reality-TV satiresch ënnert d’Lupp.

Mediekritiker ënnert sech: d’Eva Paulin
an de Serge Tonnar.

De Public ass de Riichter zu Stengefort. Am Theatersall gesäit et aus wéi an engem Fernsehstudio a virun de Leit défiléieren mënschlech Schicksaler iwwert déi ee per faarweger Käertchen ofstëmme kann. Et ass en interaktivt Stéck. Fënnt de Jimmy Nilles seng Zwillingsschwester erëm? Verzeit dem Patrick Loos seng Ex-Fra him, dass heen am Soff en Akzident provozéiert huet, bei deem de Bouf gestuerwen ass? mehr lesen / lire plus

CHRISTINE JEFFS: Kuchen backen gegen Depressionen

Endstation Selbstmitleid: Christine Jeffs inszeniert das Scheitern der Ehe von Sylvia Plath und
Ted Hughes teilnahmslos wie Malen nach Zahlen.

Ein Bild aus besseren Tagen, scheint es. Aber bereits bei ihrer Heirat mit Ted Hughes (Daniel Craig) litt Sylvia Plath (Gwyneth Paltrow) unter seelischen Problemen.

Schlicht „Sylvia“ ist das Porträt der amerikanischen Schriftstellerin Sylvia Plath betitelt. Eigentlich wirkt das fast ironisch angesichts der Tatsache, dass Plath ein Leben lang versuchte, sich einen eigenen Namen zu machen und letztlich an ihrem Anspruch scheiterte. „And you are Mrs Hughes“, spricht sie jemand im Film an und sie antwortet bitter: „I am Sylvia Plath.“ mehr lesen / lire plus

PIXAR-PRODUCTIONS: Shrek 2

Im Utopolis

MIt Nemo kann der ungehobelte Oger nicht ganz mithalten. „Shrek 2“ ist bei weitem nicht so clever wie die Pixar-Produktionen: Der Film setzt zu sehr auf die amüsante, aber auf die Dauer vorhersehbare Verballhornung bekannter Märchenklischees, und die hauchdünne Story schrammt manchmal haarscharf am Kitsch vorbei. Trotzdem dürfte niemand den Kinosaal enttäuscht verlassen. Antonio Banderas alias der gestiefelte Auftragskiller-Kater entschädigt für manches Klischee und auch der Soundtrack bietet angenehme Überraschungen. mehr lesen / lire plus

WILCO: Zwischen Genius und Tinnitus

„A ghost is born“, Nonesuch Records, 2004.

„Less than you think“ heißt einer der Songs auf der neuen Wilco CD A ghost is born, und am Ende des Tracks ist ein zehnminütiges Fiepen zu hören. Ein Kunde auf Amazon erklärte, dass sich bei näherem Hinhören tatsächlich wahre Schönheit aus dem Geräusch entwickele. Etwas Reines, Ursprüngliches, so makellos wie das ganz in weiß gehaltene Plattencover. Maik Brüggemayer schwärmte im Rolling Stone diese Songs seien unbewohnte Räume, die man erst noch einrichten müsste. Auf das großartige Album „Yankee Foxtrott Hotel“ aus dem Jahre 2002 lässt Wilcos Mastermind Jeff Tweedy mit A ghost is born ein fahriges, schemenhaftes Opus mit Experimental-Musik folgen, auf dem nur vereinzelte Titel wirklich überzeugen können. mehr lesen / lire plus

www.buddyhead.com: Knigge für Rockfans

Gibt es etwas Schöneres als einen ordentlichen Verriss? Auf www. buddyhead.com gibt’s derer viele, meist illustriert mit dem entsprechenden Gesichtsausdruck des ewig gestrigen Axl Rose. Nur wenige Platten finden Gnade in den Ohren der Macher, dabei stecken sie selbst bis zum Hals im Business, immerhin veröffentlichen sie als Plattenfirma Acts wie The Icarus Line. Aber die sind natürlich cool, also gibt’s keine Interessenkonflikte. Auf der Seite finden sich nicht nur gnadenlose CD-Besprechungen, sondern auch viel Hämisches über Metall-Fans zum Beispiel. Die Hitlisten mit den besten und schlechtesten Veröffentlichungen der vergangenen Jahre sind äußerst aufschlussreich. Am Interessantesten sind aber zweifellos die Benimmregeln für Bandmitglieder und ZuschauerInnen bei Rockkonzerten. mehr lesen / lire plus

LITERATUR: „Arg geheimatet“

Ein Elefant will er sein in der deutschen Literaturszene. Unerwartet und doch zielstrebig kommt der luxemburgische Autor Guy Helminger so zum Erfolg.

Auf dem Weg nach vorn: Guy Helminger blickt optimistisch
in die Zukunft.

Das Interview sollte stattfinden in einem Haus, das nicht seins ist, in einem etwas abgelegenen luxemburgischen Dorf, in dem der Autor eigentlich nicht wohnt. Vor der angegebenen Adresse kehrt ein älterer Mann Laub vom Bürgersteig. Hier gäbe es keinen Guy Helminger und es kommt einem vor, als sei man zum Nordpol gereist, nur um dort zu hören, der Weihnachtsmann sei eben verzogen. Es fängt an zu regnen, der Kies färbt sich schwarz. mehr lesen / lire plus

J.D. SALINGERS: Der Fänger in Texas

DBC Pierre, „Vernon God Little“, Faber, 2003, 277 Seiten.

Jede Generation hat wohl ihren „Fänger im Roggen“. J.D. Salingers Kultbuch wirft auch im 21. Jahrhundert noch lange literarische Schatten. Vernon Gregory Little, der schwarzhumorige Protagonist von DBC Pierres „Vernon God Little“ ist zweifellos ein kleiner Bruder des großen Holden Caulfield. Nachdem ein Mitschüler an seiner Highschool im tiefsten Texas ein Massaker veranstaltet hat, gerät ausgerechnet Vern in Verdacht, etwas mit der Tat zu tun zu haben. Anders als Nick McDonell in „Twelve“ betrachtet DBC Pierre das ernste Thema nicht ernüchternd desillusioniert, sondern fährt statt dessen eine ganze Armee von schrulligen Nebenfiguren auf. mehr lesen / lire plus