Kolumbien: Revolutionäre unter Beschuss

Seit die kolumbianische Regierung und die Guerilla Farc 2016 ein Friedensabkommen geschlossen haben, wurden zahlreiche ehemalige Kämpfer ermordet. Die aus der Rebellenorganisation hervorgegangene Partei macht die Regierenden dafür mitverantwortlich.

Demonstration gegen die Ermordung früherer 
Farc-Kämpferinnen und -Kämpfer am 8. März dieses Jahres in Bogota. Das Konterfei im Bildhintergrund erinnert an die am 6. März getötete ehemalige Guerillera Astrid Conde Gutierrez. Seit der Demonstration ist die Zahl der Ermordeten auf mindestens 214 angestiegen. (Foto: EPA-EFE/Carlos Ortega)

„Sie haben ihn vom Motorrad geschossen“, erzählt Elmer Arrieta mit gebrochener Stimme. Sein Sohn Manuel war auf dem Weg in das Dorf Ituango im Nordwesten Kolumbiens, als Unbekannte den jungen Familienvater töteten. mehr lesen / lire plus

Kolumbien
: Hip in den Guerillakrieg


Die Demobilisierung der größten kolumbianischen Guerilla Farc hat zum Erstarken der anderen revolutionären Miliz, der ELN, geführt. Um ihre gesellschaftliche Basis auszubauen, bemüht sich die Truppe um einen modernen Anstrich und will sich stärker an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientieren. Ein Besuch vor Ort.

Präsenz zeigen: Der ELN ist bemüht, das ehemals von der Farc gehaltene Territorium unter seine Kontrolle zu bringen. (Foto: Tatyana Zambrano
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Trauben schwarzer und roter Luftballons baumeln im Wind. Musik dröhnt aus meterhohen Boxen, die neben einer improvisierten Bühne stehen. Kinder und Jugendliche tollen auf dem Platz davor herum, tanzen zur Musik oder schauen gemeinsam mit einigen Erwachsenen einem Fußballspiel auf dem Bolzplatz zu. mehr lesen / lire plus

Kolumbien: Sprengstoff im Geländewagen

Die kolumbianische Guerilla ELN hat sich in einem Kommuniqué zu einem Bombenanschlag auf eine Polizeischule in Bogotá mit mehr als 20 Toten bekannt. Der rechtskonservative Präsident Iván Duque hat die Friedensgespräche mit der Guerilla beendet.

Nach einem Anschlag auf eine Polizeischule in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota, bei dem 21 Auszubildende getötet wurden, erkundigen sich Angehörige nach den Opfern. Beobachtern zufolge deutet die Schwere des Anschlags auf die wachsende Schlagkraft des ELN hin. (Foto: EPA-EFE/Mauricio Duenas Castaneda)

Ein Selbstmordanschlag war es wohl nicht, den die kolumbianische Guerilla ELN am 17. Januar auf eine Polizeischule in der Hauptstadt Bogotá verübte. Wahrscheinlich, so vermuten Ermittler und Beobachter, sei etwas schiefgelaufen, als der mit 80 Kilogramm Sprengstoff beladene Geländewagen explodierte und den Fahrer, einen mutmaßlichen Milizionär, sowie 21 meist junge Kadetten tötete. mehr lesen / lire plus

Kolumbien: Der Frieden ist nicht links


Die Wandlung der Guerilla Farc in eine politische Partei führt nicht zur Stärkung der kolumbianischen Linken. Statt dessen nehmen die Streitigkeit auch innerhalb der verschiedenen Spektren zu.

Drängen ins kolumbianische Parlament: Die AktivistInnen der Dachorganisation für soziale Bewegungen, „Marcha Patriótica“. (Foto: Internet)

Timoleón Jiménez ist Geschichte. Der ehemalige Oberkommandierende der ältesten und größten noch aktiven Guerilla Lateinamerikas tritt nun immer häufiger unter seinem zivilen Namen Rodrigo Londoño auf. Denn das Friedensabkommen zwischen den Farc und der kolumbianischen Regierung (woxx 1391) ist unterzeichnet, der Kongress muss in den kommenden Wochen die vertraglichen Vereinbarungen in Form von Gesetzen und Verfassungsänderungen ratifizieren.

In diesen Tagen beginnt die auf sechs Monate angelegte Demobilisierung der etwa 6.600 Kämpfer und einer noch nicht bekannten Zahl an Milizionären. mehr lesen / lire plus

Kolumbien
: Die FARC wird demobilisiert


Die Delegierten der dienstältesten Guerilla Lateinamerikas haben auf ihrer Konferenz das mit der kolumbianischen Regierung geschlossene Friedensabkommen angenommen. Nun müssen sich die Farc als politische Partei bewähren.

Von der Volksarmee zur Volkspartei? Ob die Farc ihr Image etwas verbessern konnten, wird sich zeigen, wenn am 2. Oktober die kolumbianische Bevölkerung ihrerseits über den Friedensschluss mit der Guerilla entscheiden wird. (Foto: Wikipedia)

Von der Volksarmee zur Volkspartei? Ob die Farc ihr Image etwas verbessern konnten, wird sich zeigen, wenn am 2. Oktober die kolumbianische Bevölkerung ihrerseits über den Friedensschluss mit der Guerilla entscheiden wird. (Foto: Wikipedia)

So sehr sie sich auch bemühen, der berühmte Funke will nicht überspringen. „Salsa-n-Groove“ heißt die Band, die auf einer Bühne mitten auf einem Acker in der Yarí-Ebene im kolumbianischen Departamento Caquetá steht. Immer wieder ruft der Sänger die Zuhörer zum Tanzen auf, doch die meisten bleiben auf ihren weißen Plastikstühlen sitzen. mehr lesen / lire plus

Kolumbien
: „Die Zivilgesellschaft 
muss Druck ausüben“

Der Historiker Mauricio Archila hofft, dass ein Friedensschluss zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerilla Farc den sozialen Bewegungen des Landes neue Möglichkeiten eröffnen wird.

„Die Existenz militärisch starker Guerillas hat der legalen Linken sehr viel politischen Raum genommen“: der kolumbianische Historiker Mauricio Archila. (Foto: Universidad Nacional de Colombia)

„Die Existenz militärisch starker Guerillas hat der legalen Linken sehr viel politischen Raum genommen“: der kolumbianische Historiker Mauricio Archila. (Foto: Universidad Nacional de Colombia)

woxx: Die Friedensverhandlungen in Kolumbien sind weit fortgeschritten. Bald wollen die Guerilla Farc und die kolumbianische Regierung den Friedensvertrag zur Beendigung ihres bewaffneten Konflikts unterzeichnen. Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos stellt das Ende des bewaffneten Konflikts oft als Lösung aller Probleme des Landes dar. Was kann mit dem Friedensprozess wirklich erreicht werden?
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