ORCHESTRE PHILHARMONIQUE DU LUXEMBOURG: Standpauke für mehr Geld

Dem „Orchestre philharmonique du Luxembourg“ bleiben die Sponsoren aus. Der Premier rüffelt deshalb die Banken – und beweist einmal mehr sein Kurzzeitgedächtnis.

Im Kulturbereich herrsche offenbar das „loi du fric“, schlussfolgerte ein sichtlich verärgerter Premier beim letzten Pressebriefing vor den Sommerferien. Jean-Claude Juncker kritisierte die Sponsoringträgheit insbesondere vieler Finanzinstitute im Großherzogtum. Deren Benehmen sei überaus lamentabel. Da diese vom Land profitierten, könnten sie auch zu einer Gegenleistung bereit sein, so die staatsministerielle Argumentation. Hintergrund für die wortgewaltige Sponsorenschelte: Der Regierungsrat hat einer Erhöhung des gesetzlich vorgesehenen Höchstbetrags für die staatliche Subvention des „Orchestre philharmonique du Luxembourg“ zugestimmt, weil diesem die Sponsoren fehlen. mehr lesen / lire plus

Hou Hsiao-Hsien: Millennium Mambo

„Achtung: für Fans von New Wave-Ästhetik und Psychedelic-Trips!“ wäre wohl die richtige Warnung an unbedarfte ZuschauerInnen. Wer an (quälend) langsamen Bildern, düster gemalter Drogen-Techno-Atmosphäre und masochistischer Lovestory Gefallen findet, wird an diesem Streifen des taiwanesischen Regisseurs Hou Hsiao-Hsien seine/ihre wahre Freude haben. Für die anderen gilt: Schlafen kann man besser zu Hause.

Im Utopia

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ROCK: The Vines

Highly Evolved

Hochgestapelt

(ik) – Highly evolved lautet der unbescheidene Titel des Debüt-Albums der australischen Jungrocker von The Vines. Kaum erschienen, wurde das Werk von einschlägigen Musikmagazinen auch schon in den Himmel gelobt. Vergleiche mit Nirvana, Beatles und den neuesten Shooting Stars, The Strokes, machten die Runde.

In der Tat, das melodisch-melancholische „Homesick“ oder die Ballade „Mary Jane“ erinnern an die britischen Meister des Pop, während etwas härtere Gitarrenriffs und ein paar wohl gesetzte Schreie von Sänger Craig Nicholls wie in „Highly Evolved“ oder „In the Jungle“ wie eine Hommage an den verzweifelt-zornigen Gesang eines Kurt Cobain klingen. Doch trotz des schmissigen Abräumers „Get free“ und zwei, drei anderer guter Ideen: An die Genialität der bemühten Vergleiche reichen „The Vines“ nicht heran. mehr lesen / lire plus

SCHUETTRINGEN: Demokratie posthum

Der Streit um den Schulausbau in Münsbach dauert an. Mit einem Referendum will die Opposition nun ihre Einwände untermauern.

Maquette des Valentiny-Entwurfs zur Münsbacher Schulerweiterung.

Eine echte Sommerpause dürfte den PolitikerInnen der Schüttringer Gemeinde dieses Jahr wohl kaum vergönnt sein. Denn der Streit um die Schulerweiterung geht in die nächste Runde. Mit einem Referendum will die „CSV-Onofhängeg-Schëttrenger-Bierger-Opposition“ die Bevölkerung nun selbst entscheiden lassen, ob der Ausbau des Schulkomplexes auf dem umstrittenen Platz an der Hauptstraße geschehen soll oder auf einem weiter nach hinten versetzten Grundstück etwas außerhalb der Dorfmitte. Die für den 29. September angesetzte Bevölkerungsbefragung ist der vorläufige Endpunkt einer jahrelangen Auseinandersetzung, die in den vergangenen Monaten immer polemischer geführt wurde. mehr lesen / lire plus

HORMONERSATZTHERAPIE: Mehr Risiko als Nutzen?

Eine medizinische Studie über Risiken und Nutzen bei der Hormonersatztherapie erregt zurzeit internationales Aufsehen. Nur in Luxemburg nicht.

„Cher Docteur, vous avez certainement appris par les médias qu’aux Etats-Unis l’étude WHI (Women’s Health Initiative) a été arrêtée précocement par les NIH (National Institutes of Health). (…) le risque de continuer le traitement serait trop important par rapport au bénéfice.“ Mit diesen Sätzen beginnt ein Schreiben der Arzneimittelfirma Schering vom 12. Juli, mit dem die ÄrztInnen der Benelux-Staaten über die Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie zur Hormonersatztherapie informiert wurden.

Die Untersuchung, in der insgesamt rund 16.000 Frauen im Alter von 50 bis 79 einbezogen waren, war urspünglich in Auftrag gegeben worden, um die vorbeugende Wirkung einer bestimmten Hormonkombination aus Östrogen und Gestagen auf Herz und Kreislauf zu belegen. mehr lesen / lire plus

HORMONSKANDAL: Radikal umdenken

Der jetzige Hormonskandal ist zweifelsohne das Ergebnis krimineller Machenschaften. Mit strengeren Kontrollen allein lassen sich solche kaum verhindern.

Ein Skandal jagt den nächsten. Erst Dioxine aus Klärschlamm im Hühnerfutter, dann die BSE-Krise, kurz darauf Nitrofen-belastete Eier und Geflügel, und jetzt das: Die belgische Firma „Bioland Liquid Sugar“ lieferte seit über anderthalb Jahren in ganz Europa Glukosesirupe für die Futtermittel- und die Getränkeindustrie aus, die mit dem verbotenen Wachstumshormon Medroxy-Progesteron-Acetat (MPA) belastet waren.

Es war dem im Juni 2001 etablierten europäischen Schnellwarnsystem zu verdanken, dass die Mitgliedstaaten dieses Mal relativ zügig über die kriminellen Panschereien Bescheid wussten. Etliche Tonnen verseuchtes Futtermittel landeten nicht in den tierischen Futtertrögen und somit auch nicht in den Mägen von KonsumentInnen. mehr lesen / lire plus

Lehmann Michael: 40 days, 40 nights

In der Teenage-Komödie „40 days, 40 nights“ dreht sich (mal wieder) alles um den männlichen Triebstau.

Peinlich-pubertärer Humor

Um es gleich vorweg zu sagen: In diesen Film geht man besser mit möglichst wenig Erwartungen, dafür aber mit umso mehr Popcorn (zum Zeitvertreib) und einem Haufen konservativ-prüder Klischees im Kopf (zum besseren Verständnis). Die Teenage-Komödie „40 days, 40 nights“ ist ein Märchen aus dieser Zeit: Matt (Josh Hartnett), blendend aussehender Emporkömmling der Dot.com-Gesellschaft mit Computer, Geld und ständiger Partylaune, ist geknickt. Eine unglückliche Liebe zur schönen, kühlen und natürlich blonden Sexbombe Nicole (Vinessa Shaw) hat ihm ordentlich den Spaß verdorben. So sehr, dass den männlichen Jugendlichen offenbar sein Wichtigstes, das allnächtliche Flachlegen von hübschen Mädels, nicht wirklich über den Kummer hinwegtrösten kann. mehr lesen / lire plus

Robert Guédiguian: Marie-Jo und ihre Lieben

Das Thema ist nicht neu, bleibt aber ungelöst: In der französischen Dreiecksgeschichte des Regisseurs Robert Guédiguian liebt die Krankenschwester Marie-Jo zwei Männer und gerät, nach langem Versteckspiel, unter Entscheidungsdruck. Gute SchauspielerInnen und eine konzentrierte Erzählweise, bloß: Warum ist der Versuch, zwei Menschen zu lieben, immer zum tödlichen Scheitern verurteilt?

Im Utopia

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PUNKTEFÜHRERSCHEIN: Kein Allheilmittel

Zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr soll der neue Punkteführerschein beitragen. Das klappt aber nur, wenn auf Luxemburgs Straßen künftig auch schärfer kontrolliert wird.

Jetzt ist es amtlich: Der Punkteführerschein wird kommen. Am Mittwoch erteilten die Abgeordneten von CSV, DP und Déi Gréng dem entsprechenden Gesetzesprojekt 4712 nach jahrelangen Diskussionen grünes Licht.

Bis zuletzt hatten vor allem die LSAP und die Gewerkschaften gegen den Gesetzentwurf gewettert – mit zweifelhaften Aussagen.

So ist die Behauptung, dass künftig für AutofahrerInnen keine Möglichkeit mehr bestehe, gegen Strafpunkte Einspruch zu erheben, schlicht falsch. Auch wenn der Punktabzug automatisch erfolgt, ein ungerechtfertigter Vorwurf oder ein fälschlich ausgestelltes Strafmandat kann juristisch sehr wohl angefochten werden. mehr lesen / lire plus

Spezialisierte Samenbank: Man not included

(ik) – Das Männer-Verbotsschild sagt es schon: Hier sind Vertreter der mänlichen Gattung unerwünscht. Nicht ganz freilich, denn bei der weltweit ersten auf lesbische Paare spezialisierten Samenbank geht natürlich nichts ohne den Mann. Für etwa 730 Euro plus anfallende Spesen können lesbische Paare auf diverse Krankheiten untersuchte Samenspenden erhalten – anonym und unkompliziert übers Web, männliche Anmache also ausgeschlossen. Hinter der pfiffigen Geschäftsidee steht … ebenfalls ein Mann. „Man not included“-Firmenbegründer John Gonzales will schon über 8.000 Registrierungen gezählt haben, 5.000 Spender und 3.000 Paare.

Klar, dass KritikerInnen Sturm gegen das „verabscheuungswürdige, unmoralische“ Angebot laufen. Der Geschäftsplan, so warnt beispielsweise die britische Organisation „Comment on Reproductive Ethics“, sei eine weitere Attacke auf die Rolle der Männer in der Gesellschaft. mehr lesen / lire plus

Paul Lesch: Heim ins Ufa-Reich

In seiner Studie „Heim ins Ufa-Reich“ analysiert der Historiker Paul Lesch das Tauziehen zwischen der luxemburgischen Bevölkerung und den Nazi-Besatzern um die ideologische Vormachtstellung im luxemburgischen Kino.

Der Luxemburgische Filmschauspieler René Deltgen sympatisierte überall mit den Nazis.

Wider die braune Schmutzflut

„Wir werden uns gegen die braune Schmutzflut schützen müssen. Deutsche Filme wollen wir nicht mehr so kritiklos hinnehmen wie bisher.“ Diese kämpferischen Sätze stammen aus der Feder des Luxemburgers Evy Friedrich. Der junge Filmkritiker schrieb sie im Jahre 1933 in der Studentenzeitschrift „La Voix des Jeunes“. Friedrich gehörte zu den wenigen, vornehmlich linksliberalen Journalisten, die sich früh und vehement gegen die Aufnahme von deutschen „Tendenzfilmen“ ins damalige luxemburgische Kinoprogramm aussprachen. mehr lesen / lire plus

SKANDALÖS: Fünfjährige hinter Gittern?

Dass Minderjährige hierzulande in Hochsicherheitstrakten einsitzen, ist nicht neu. Und egal, wie jung die Betroffenen und wie umstritten die Praxis – die Regierung übt weiter Nachsicht.

Ein Skandal dauert an – so titelte die woxx (damals noch GréngeSpoun) im Dezember 1995. Zum wiederholten Male wurde thematisiert, dass hierzulande Kinder und Jugendliche im Hochsicherheitsgefängnis für Erwachsene einsitzen. Eine skandalöse Praxis, die längst zum Alltag geworden ist und nur noch ab und zu empört zur Kenntnis genommen wird. So wie Anfang dieser Woche, als bekannt wurde, dass ein etwa zehnjähriges Mädchen auf staatsanwaltschaftliche Anordnung im Frauenblock des „Centre pénitentiaire“ eingesperrt wurde. Inzwischen, nachdem Zeitungen darüber berichtet hatten, ist das Mädchen im halboffenen Erziehungsheim für Mädchen in Schrassig untergebracht. mehr lesen / lire plus

ANTISEMITISMUS: Wer ist Martin Blumentritt?

Martin Blumentritt ist Initiator von www.antisemitismus-info.de. Die dortige Textauswahl zum Thema Antisemitismus wurde bereits Ende der 90er zusammengestellt, ist aber vor dem Hintergrund der jüngsten Debatten in Deutschland (Möllemann, Walser) hochaktuell. Im Gegensatz zu vielen anderen linken Webadressen, die sich dieser Tage – mitunter recht polemisch – zu diesem Thema auslassen, bietet diese sachliche Informationen: über das Phänomen antisemitischer Friedhofsschändungen, über das Verhältnis von Katholizismus und Antisemitismus usw. Leider aber fehlen Angaben zur AutorInnenschaft – ein ärgerlicher Patzer nicht nur aus journalistischer Sicht, sondern auch, weil sich hinter den anspruchsvollen Texten oft bekannte ExpertInnen aus der Wissenschaft verbergen. Auch Blumentritt selbst verrät nur soviel über sich: Er hat eine Abneigung gegen Ismen wie Antisemitismus, Faschismus, Sexismus etc. mehr lesen / lire plus

SAM RAIMI: Spider-Man

Kein übermenschlicher Superheld, sondern unsicherer, sympathischer Verlierertyp mit Brille und Brain: In „Spider-Man“ geht es um Liebe und männliche Selbstfindung.

(ik) – „Wie jede Geschichte, die es sich zu erzählen lohnt, handelt auch diese von einem Mädchen.“ Mit diesen banalen Worten beginnt die Geschichte eines Nobodys, der über Nacht zum Superhelden avanciert. Der früh verwaiste Teenager Peter Parker (hervorragend: Tobey Maguire) ist so etwas wie ein Loser. Er ist zwar blitzgescheit, hat aber kaum Freunde. Seine Mitschüler hänseln ihn, und sein Schwarm, die hübsche Nachbarstochter Mary Jane (Kirsten Dunst), hat keine Augen für ihn. Erst bei einer Exkursion in ein Genlabor traut sich Peter seine Angehimmelte anzusprechen – und wird kurz darauf von einer genetisch manipulierten Spinne gebissen (in der Comic-Vorlage explodierte das Labor). mehr lesen / lire plus

SCHULE: Erste Hausaufgaben gemacht

Sie ist noch nicht vollständig, doch auch so bestätigt die Broschüre über Schlüsselzahlen des Unterrichtswesens bekannte Schwachstellen des luxemburgischen Schulsystems.

Es sei ein Arbeitsinstrument, um besser planen zu können, erklärte Unterrichtsministerin Anne Brasseur, als sie auf einer Pressekonferenz am vergangenen Dienstag die neue Broschüre zu den Schlüsselzahlen im Bildungswesen präsentierte. Auf über 130 Seiten werden erstmalig verschiedene Daten über das Schulsystem, SchülerInnen, LehrerInnen, Infrastrukturen, Abschlüsse, Weiterbildungsangebote, Sprachunterricht etc. gebündelt präsentiert. Und siehe da, ein erster Blick auf die Zahlen offenbart diverse gravierende Schwachstellen im luxemburgischen Schulsystem.

„Bei vielen Indikatoren müssten die roten Warnlampen aufleuchten“, räumt denn auch Anne Brasseur ein. Besonders alarmierend findet sie die nun empirisch belegte Tatsache, dass hierzulande zwei Drittel aller SchülerInnen (62,2 Prozent) im technischen Sekundarunterricht über dem Regelalter („l’âge théorique“) lagen, das heißt, mindestens eine Klasse wiederholt hatten. mehr lesen / lire plus

Rock: Q And Not U

No Kill no Beep Beep

No Kill No Beep Beep

(ik) – Mal ehrlich: Einen beknackteren Namen hätte man für ein Debütalbum kaum finden können. Und wenn die Band dahinter auch noch Q And Not U heißt und mit einem albernen Coverfoto aufwartet, dann ist man geneigt, die Finger von einer Hörprobe zu lassen. Ein schwerer Fehler, wie schon der erste Song „A line in the sand“ beweist. Schrägster, aber klarer Gitarrensound, Nonsense-Texte und ein Liedaufbau, der in seiner Komplexität, mit seinen abrupten Wechsel von wuchtigen Punkriffs zu eher gefühlvollem Emo-Wave an die Punkband Fugazi erinnert. Das erstaunt nicht, denn „Q And Not U“ stammen ebenfalls aus der Punkmetropole Washington DC und ihr Debüt hat Fugazi-Sänger Ian MacKaye persönlich produziert. mehr lesen / lire plus

Richard Eyre: Iris

Elegie für „Iris“

„Iris“ ist der Film zum Buch „Elegie für Iris“, das John Baylay schrieb in Erinnerung an seine Ehe mit der britischen Schriftstellerin und Intellektuellen Iris Murdoch, die im Alter an Alzheimer erkrankte. Es sind die wirklich exzellenten SchauspielerInnen, die diese Hommage an eine große Liebe vor dem Kitsch bewahren.

Ines Kurschat

Im Ciné Cité. mehr lesen / lire plus

WOHNUNGSPOLITIK: Weckdienst für den Wohnungsbauminister

Die Haltung der Regierung in Sachen Wohnungsbau ist zumindest widersprüchlich. Warum wird öffentliches Eigentum meistbietend verkauft, wenn die Preisspirale erklärtermaßen gebremst werden soll?

Minister, GemeindepolitikerInnen, öffentliche Bauträger, ArchitektInnen und sogar die Immobilienhändler scheinen sich in einem Punkt sehr einig zu sein. Sie alle haben – zuletzt in der RTL-Impulssendung vom vergangenen Sonntag – bestätigt: Instrumente, um die immer dringlicher werdende Wohnungsmisere und die Bauspekulation in den Griff zu bekommen, gibt es viele. Und zwar nicht erst, seitdem der Premier zum „Ruck durch den Wohnungsmarkt“ aufgerufen hat.

Dem Gesetz nach besteht für die Kommunen beispielsweise die Möglichkeit, EigentümerInnern von ausgewiesenen Bauflächen, die unbebaut bleiben, zum Bau zu ermahnen. mehr lesen / lire plus

WOHNUNGSBAU-MISERE: Luxemburg, quo vadis?

Die Regierung hat es eingeräumt: Sie hat bisher zu wenig in Sachen Wohnungsbau getan. Doch ob die angekündigten Gegenmaßnahmen eine Wende auf dem Wohnungsmarkt bewirken können, ist fraglich.

„Et muss elo an direkt ee Ruck duerch de Wunnéngsmaart goen“, mit diesen Worten erklärte Staatsminister Jean-Claude Juncker in seiner diesjährigen Rede zur Lage der Nation den Wohnungsbau zur Chefsache in der Regierungspolitik. Kein Wunder, die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist desolat: Es fehlen hierzulande schon jetzt rund 20.000 Wohnungen, die Baulandpreise sind in den vergangenen fünf Jahren in Schwindel erregende Höhen geklettert – um die 40.000 Euro kostet zur Zeit ein Ar in der Stadt Luxemburg. mehr lesen / lire plus

PACS IN LUXEMBURG: „Pervertiert und provinziell“

Der Entwurf für ein Partnerschaftsgesetz der CSV/DP-Regierung ist alles andere als ein großer Wurf, sondern zielt an den Interessen der Betroffenen meilenweit vorbei.

„Die haben auf etwas geschossen, auf das noch nicht zu schießen war.“ Anfang Februar hatte ein sichtlich verärgerter Premier Jean-Claude Juncker die Kritik der politischen Opposition und der Presse am Entwurf zum neuen Lebenspartnerschaftsgesetz auf einem Pressebriefing zurückgewiesen. Damals waren Auszüge aus dem Gesetzesvorhaben vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangt. Junckers Vorwurf: Das geplante Gesetz würde unzulässigerweise attackiert, obwohl wichtige Teile – die sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Ausführungen – noch gar nicht vorlägen. Seit Dienstag liegt nun der Entwurf „zu den Auswirkungen gewisser Partnerschaften“ in seiner Gesamtheit vor – und es darf weiter „geschossen“ werden. mehr lesen / lire plus