Russland: Attacken und Audienzen

In Tschetschenien wurde die Journalistin Jelena Milaschina brutal überfallen. Der dortige Präsident Ramsan Kadyrow hatte wiederholt Drohungen gegen sie ausgesprochen. Unterdessen fand sich Söldnerführer Jewgenij Prigoschin nach dem von ihm inszenierten Aufstand sogar zu einem Treffen mit Präsident Putin im Kreml ein.

Schon 2013 in den USA für ihre Courage ausgezeichnet: Jelena Milaschina (Bildmitte) von der oppositionellen russischen Zeitung „Nowaja Gaseta“. Unser Bild zeigt sie mit der damaligen „First Lady“ Michelle Obama (links) und dem damaligen Außenminister John Kerry (rechts). 
Anfang vergangener Woche wurde die Journalistin in Tschetschenien überfallen. (Foto: EPA/Jim Lo Scalzo)

In Tschetschenien setzen sich die Machthaber über alle Mindeststandards einer unabhängigen Justiz hinweg, sofern diese überhaupt noch bestehen. mehr lesen / lire plus

Russland: Prigoschins letztes Gefecht

Nachdem Söldnerführer ­Jewgenij Prigoschin in Rostow am Don erfolgreich den Aufstand gegen die russische Militärführung geprobt hatte, blies er seinen Vormarsch auf Moskau überraschend wieder ab. Alle Welt rätselt, was ihn dazu bewogen haben mag und wie es nun weitergeht.

Wird wohl ein Symbolbild das abgeblasenen Wagner-Aufstands werden: Ein von Jewgenij Prigoschins Söldnern gefahrener Panzer steckt in der Torausfahrt des lokalen Staatszirkus in Rostow am Don fest. (Foto: EPA-EFE/Stringer)

„Wir retten Russland“ – mit dieser hochtrabenden Kampfansage begründete Jewgenij Prigoschin, warum er nicht mehr gewillt sei, sich den Anordnungen der russischen Militärführung unterzuordnen. Auf einem am Samstagmorgen in Rostow am Don im Süden Russlands aufgenommenen Video ist zu sehen, wie der Gründer der Söldnergruppe Wagner zwischen dem stellvertretenden Verteidigungsminister Junus-Bek Jewkurow und dem stellvertretenden Leiter des Generalstabs Wladimir Aleksejew sitzt und in knappen Worten sein weiteres Vorgehen erklärt: Er verlange nach Sergej Schojgu und Walerij Gerassimow, dem Verteidigungsminister und dem Generalstabschef, bis dahin würden seine Leute Rostow blockieren und sich auf den Weg nach Moskau machen. mehr lesen / lire plus

Russland: Ausgezehrte Armee

Die russische Führung gibt sich mit Blick auf die ukrainische Gegenoffensive selbstbewusst. Doch zu Gegenangriffen ist die russische Armee derzeit nicht mehr in der Lage. Sie wirbt intensiv um neue Rekruten, denn eine zweite Teilmobilmachung will die Regierung noch vermeiden.

Im Krieg gegen die Ukraine gehen Russland die gut trainierten Truppen aus: Präsident Wladimir Putin besucht in einem Moskauer Militärkrankenhaus verwundete Soldaten. (Foto: EPA-EFE/Vladimir Astapkovich/Kremlin)

In der russischen Kleinstadt Schebekino lebten Anfang Juni noch 40.000 Menschen. Inzwischen sind es weniger als 3.000 Einwohner. Der Rest wurde von den Behörden evakuiert oder ist auf eigene Faust in die nahegelegene Stadt Belgorod geflohen. mehr lesen / lire plus

Russischer Rückzug
: Blamable Botschaften

Die Ukraine hat die Stadt Cherson zurückerobert, doch das Ausmaß der Zerstörung dort ist immens. Die Kritik aus dem rechten russischen Lager an der Kriegsführung wird derweil lauter.

Tag vier nach der Befreiung: Verteilung von Lebensmitteln und sonstigem täglichen Bedarf am 15. November in der Stadtmitte von Cherson. (Foto: EPA-EFE/Oleg Petrasyuk)

Als ukrainische Streitkräfte am Freitag vergangener Woche in die acht Monate lang von russischen Truppen besetzte Stadt Cherson einzogen, herrschte auf den Straßen eine ausgelassene Stimmung. Fast machte es den Eindruck, als sei der Sieg schon greifbar nah. Schließlich befindet sich mit Cherson die einzige Gebietshauptstadt, die Russland nach der Militärinvasion im Februar erobert hatte, wieder unter ukrainischer Kontrolle. mehr lesen / lire plus