Das Ministerium und Zonta International Luxembourg organisieren zum ersten Mal eine „Orange Week“. Damit soll die Problematik der Gewalt gegen Frauen in den Fokus gerückt werden.
Die Sensibilisierung für Gewalt gegen Frauen in den Vordergrund stellen – das ist das Anliegen der Orange Week, die vom 19. bis zum 26. November zum ersten Mal in Luxemburg stattfindet. Organisiert vom Chancengleichheitsministerium in Zusammenarbeit mit Zonta International bietet diese Woche eine ganze Reihe an Events und Aktionen.
Neben den Austellungen „Recto-verso, la face cachée de la violence faite aux femmes“ in der Statdbibliothek und „Le visage de la violence“ im Escher Gemeindehaus ist am 20. November zudem eine Vorführung des Films „He named me Malala“ (2015) im Utopia geplant. Den großen Abschluss bilden die „Marche Orange“ sowie ein Flashmob am 25. November, dem internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Als symbolisches Zeichen der Solidarität werden die ganze Woche über öffentliche Gebäude und Monumente in orangen Farben beleuchtet.
Die Orange Week findet im Rahmen der Kampagne UNiTE statt, die im Jahr 2008 vom UN-Generalsekretär ins Leben gerufen wurde, um die Öffentlichkeit für die Problematik der Gewalt gegen Frauen und Kinder zu sensibilisieren.
„Mit der Orange Week wollen wir uns gegen alle Formen von Gewalt aussprechen“, so Ministerin Lydia Mutsch der Presse gegenüber. Ein besonderer Fokus liege jedoch auf der Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Was diese besonders gefährlich mache, sei der Umstand, dass es sich dabei um eine stille Form von Gewalt handele, erläuterte die Präsidentin von Zonta Danielle Becker-Bauer. Viele Opfer würden aus Scham keine Anzeige gegen ihre Angreifer erstatten. Das Ziel der Aktionswoche bestehe deshalb darin, den Opfern von physischer und psychischer Gewalt eine Stimme zu geben. „Gewalt gegen Frauen, kann man schon fast sagen, ist eine weltweite Pandemie. Sie kennt keine Grenzen, sie kennt keine ökonomischen Klassen oder Nationalitäten.“
Doch Luxemburg geht nicht nur mit der Orange Week gegen Gewalt gegen Frauen vor. 2011 unterzeichnet, befindet sich die Istanbul-Konvention, ein internationaler Text, der Richtlinien für den Schutz von Frauen gegen jegliche Form von Gewalt vorsieht, mittlerweile auf dem Weg der Ratifizierung.
In einem Presseschreiben betont der Cid-Fraen an Gender den Umstand, dass Gewalt gegen Frauen immer auch Resultat misogyner Haltungen in der Gesellschaft ist. „Eine sexistische Objektifizierung und Abwertung von Frauen bildet den Nährboden für sexuelle Belästigungen, Übergriffe und Gewalt gegen Frauen“, heißt es im Text. Es sei deshalb von zentraler Bedeutung, Sexismus zu denunzieren, wie es momentan beispielsweise im Kontext der #metoo-Initiative geschehe. Neben Sensibilisierungskampagnen wie der Orange Week fordert der Cid auch die Prüfung von gesetzlichen Sanktionen gegen Sexismus, die Einrichtung eines unabhängigen Kontrollgremiums für mediale Darstellungen, sowie die konsequente Umsetzung geschlechterbewusster Pädagogik in allen erzieherischen Einrichtungen.