Nächsten Donnerstag empfängt die Nationalbibliothek hohen Besuch: Die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy ist zur Debatte „Le long combat de l’Afrique pour son art. Histoire d’une défaite postcoloniale ?“ geladen, durch den Abend führt der Historiker Régis Moes vom Nationalmuseum für Kunst und Geschichte (MNHA). Savoy wurde einem breiten Publikum 2018 bekannt, als sie mit Felwine Sarr im Auftrag des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron einen Bericht über die Restitution afrikanischer Kulturgüter erarbeitete. Dies führte zu einer öffentlichen Diskussion über den institutionellen und politischen Umgang mit illegitim erworbenen Exponaten, der die Kulturwelt seit Jahrzehnten umtreibt – immerhin verfügen europäische Staaten schätzungsweise über bis zu 90 Prozent des afrikanischen Kulturerbes. Für Savoy und Sarr ist die Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts; das MNHA nahm sich dieser zuletzt in der Ausstellung „Le passé colonial du Luxembourg“ an, indem es Luxemburgs Verstrickungen in Kolonien erörterte. Das MNHA verfügt selbst nachweislich über zwei Raubgüter aus Afrika in seiner Sammlung. Die Restitution dieser und weiterer Objekte aus der Sammlung Spring an das Nationalmuseum von Tanzania in Dar-es-Salam wurde 2022 angeboten. Ob sie inzwischen vollzogen wurde, ist der woxx nicht bekannt. Wie es um die allgemeine Debatte über die Rückgabe afrikanischer Kulturgüter steht, verrät Bénédicte Savoy hingegen am 20. April ab 19 Uhr auf Französisch.
Bénédicte Savoy und Régis Moes zu Raubkunst
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