(cl) – Präzise kartografiert Katharina J. Ferner in ihrem neuen Lyrikband „salamanderin“ die passierbaren, aber nicht ungefährlichen Routen, die vom Ich zum Du führen. Erweist sich die romantische Liebe zwar als ein Kraft und Courage spendendes Movens, das die hier Sprechende unverzagt voranschreiten lässt, so entpuppt sich das Terrain jedoch als ein ausgesprochen tückisches. Wegmarkierungen bilden die zahlreichen Kommunikationsformen, die in der durch die Gedichte portionsweise erzählten Liebesgeschichte zum Tragen kommen: Postkarten, digitale Nachrichten, Telefongespräche. Doch Vorsicht ist geboten: Weisen sie auch immer in die richtige Richtung? Die Orientierung ist allzu schnell verloren – nicht zuletzt auch deswegen, weil wer liebt, sich immer ein Stück weit ausliefert. Doch wie schön sind die Momente voller Intimität und Leidenschaft, wie aufregend Meilensteine wie der Einzug in die Wohnung des Partners. Dort, wo Zweifel an der Zukunftsfähigkeit der Liebe aufkommen, übernimmt letztlich die Hoffnung: „ich leuchte mir selbst die wege aus / die ich nun beschreite“.
Limbus Verlag, 96 Seiten, ISBN: 978-3-99039-263-8