Poesie im Sommer (II): Lyrische Lesefreude
Drei Autor*innen, drei unterschiedliche Zugänge zur Lyrik – doch in jedem Fall erweist sich das Resultat als ausgezeichnet. In dem zweiten Teil unserer Reihe „Poesie im Sommer“ stellen wir Ihnen drei besondere Gedichtbände vor.
In einer klaren und doch klingenden, mithilfe von Reim und Rhythmus fein skulpturierten Sprache erzählt Friedrich Anis Langgedicht „Stift“ die anrührende Lebensgeschichte eines Mönchs, der sich nach 30 Jahren kontemplativen Klosterlebens dazu entschließt, der Kirche den Rücken zu kehren und fortan als Koch seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Als Leser*in verfolgt man unmittelbar die einzelnen Etappen dieses strapaziösen und weitreichenden Entscheidungsprozesses, lernt den Sprecher allmählich kennen als einen von Zweifeln gepeinigten und mit der befürchteten Vergeblichkeit seiner Gottessuche ringenden Menschen. mehr lesen / lire plus