Als Barack Obama vor einer Woche Hiroshima besuchte und der Opfer der US-Atombomben gedachte, erklärte er feierlich: „Wir alle tragen die Verantwortung, der Geschichte in die Augen zu sehen und uns zu fragen, was wir anders machen sollten, damit sich ein solches Leiden nicht wiederholt.“ Was man anders machen sollte, darüber hat George Lee Butler klare Vorstellungen: Abrüsten und die Doktrin der nuklearen Abschreckung endlich über Bord werfen, wie es ein Beitrag des „Center for Public Integrity“ (CPI) und des Magazins Politico zusammenfasst. Dabei ist Butler als ehemaliger General des „Strategic Air Command“ ein Experte des „Gleichgewicht des Schreckens“ – jahrelang plante er Nuklearschläge für den Ernstfall. Der CPI-Artikel bezieht sich auf die anstehende Veröffentlichung eines Buchs über Butlers Geschichte: Nach 1989 löste er das eigene Kommando auf und legte sich mit dem „militärisch-industriellen Komplex“ an. 1994 ging er vorzeitig in den Ruhestand und engagiert sich seither für die Abschaffung der Atomwaffen. Ähnlich wie der Autor Ward Wilson (woxx 1320) ist Butler der Meinung, dass diese Massenvernichtungswaffen gefährlich und überflüssig sind. Eine Ansicht, die Obama und seine Regierung allen Beteuerungen zum Trotz nicht teilen – sind sie doch dabei, das US-Nuklearwaffenarsenal zu modernisieren statt abzurüsten.
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