Smog ist für die chinesische Regierung ein hochsensibles Thema – die politische Stabilität des Landes, die lange Zeit durch Wachstum und steigenden Wohlstand abgesichert wurde, ist seit Jahren auch abhängig von Faktoren wie Lebensqualität und Gesundheitvorsorge, insbesondere für Kinder. Am 3. Juli legte Peking, wie Reuters berichtet, einen Plan gegen die Luftverschmutzung vor, der weiter geht als die bisher angewandten Maßnahmen. Statt 28 sollen nun 82 Städte in dieses Vorhaben einbezogen werden. In Shanghai und seinen Nachbarprovinzen muss bis 2020 der Kohleverbrauch um fünf Prozent, rund um Peking sogar um zehn Prozent gesenkt werden. In der Schwerindustrie sollen in den als kritisch angesehenen Provinzen die Kapazitäten eingefroren werden, die Stahlprovinz Hebei muss ihre Jahresproduktion sogar von 286 Millionen Tonnen (2013) auf 200 Millionen (2020) reduzieren. Interessanterweise wird auch der Straßenverkehr ins Visier genommen, wie ein weiterer Reuters-Artikel erläutert. Anfang 2019 sollen ähnlich strenge Emissionsstandards wie in der EU gelten. Eingeplant ist auch ein strenges Vorgehen gegen Mogelei seitens der Emissionsprüfstellen. Durch Kontrollen und Besteuerung möchte die Regierung auch die Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene fördern – eine Initiative, die in Europa derzeit leider unvorstellbar ist.
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