Nachdem im Herbst 2020 mit staatlicher Finanzierung eine dreimonatige Testphase mit einem digitalen Multiplex-Sender im DAB+ Standard stattgefunden hatte, sah es eine Zeit lang so aus, als stünde die schon etwas in die Jahre gekommene Technologie für eine digitale Radioübertragung kurz vor der Umsetzung. Seit 2021 müssen europaweit neu zugelassene Autos mit Radios, die den Empfang von DAB+ erlauben, ausgestattet sein. In mehr als 30 europäischen Ländern besteht bereits ein Rundfunkangebot für DAB+ Sender. Der Medienstandort Luxemburg bleibt aber bislang außen vor. Ein für 2021 angekündigter Start für Luxemburg wurde mehrfach verschoben und selbst eine in einer Antwort auf eine parlamentarische Frage für Mai 2022 versprochene „feuille de route“ lässt weiterhin auf sich warten. Am Rande einer Vollversammlung des Dachverbandes der lokalen Radios (DLLR) am vergangenen Dienstag war jetzt zu vernehmen, dass auch zwei Jahre nachdem entsprechende Tests stattgefunden haben, kaum Klarheit darüber besteht, wie es mit DAB+ weitergehen soll. Den Verantwortlichen kleiner, nicht-kommerzieller Radios hängt die kostenträchtige Umstellung auf die digitale Technologie wie ein Damoklesschwert über den Köpfen. Die Aufsichtsbehörde Alia hatte dazu in einem Gutachten von Oktober 2021 eine Übernahme der Investitionskosten und der Grundversorgung im Sinne des Medienpluralismus vorgeschlagen. Doch welches Modell der Finanzierung und Inbetriebnahme – eigentlich verfügt nur die RTL-Tochter BCE über das nötige Equipment in Form von Antennen die hoch genug in den Himmel ragen – zurückbehalten wird, scheint vollkommen offen.
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