Haiti: Am Rand des Kollapses

Die Bevölkerung Haitis leidet unter der Gewalt bewaffneter Gangs, Treibstoff- und Lebensmittelknappheit und nun auch einem Cholera-Ausbruch. Der haitianische Staat kollabiert. Interimspremierminister Ariel Henry fordert eine ausländische Militärintervention, um die Herrschaft der Banden zu beenden und die völlig zerrüttete Infrastruktur wiederherstellen zu können.

Protest gegen eine mögliche ausländische Militärintervention Ende Oktober vor der kanadischen Botschaft in in Port-au-Prince. Die mitgeführten russischen Fahnen richten sich eher gegen die USA und andere westliche Nationen, als dass sie eine Aufforderung an die russische Führung sind, selbst in Haiti zu intervenieren. (Foto: EPA-EFE/Johnson Sabin)

Bandengewalt in Haiti außer Kontrolle, Tausende ohne Trinkwasser, UN-Lebensmittellager geplündert, Cholera breitet sich aus, 96.000 Menschen auf der Flucht, Tote bei Bootsunglück vor den Bahamas, Regierung bittet um Militärintervention, Proteste gegen ausländische Einmischung – das sind nur einige der Schlagzeilen der vergangenen Wochen zu den Geschehnissen im karibischen Inselstaat Haiti. mehr lesen / lire plus

Luftqualität: Ungesund bis 2050

Noch ein Vierteljahrhundert sollen Europäer*innen schlechter Luftqualität ausgesetzt sein. Die EU will die Grenzwerte zwar anpassen, doch das wird nicht reichen.

Umweltschützer*innen waren seit langem vor schlechter Luftqualität – auf dem Bild ist eine Aktion von „Friends of the Earth Scotland“ aus dem Jahr 2015 zu sehen. (Foto: CC-BY Maverick Photo Agency)

Sieben Millionen Menschen sterben jedes Jahr einen vorzeitigen, vermeidbaren Tod, weil sie schlechter Luftqualität ausgesetzt sind. So hat es zumindest die Weltgesundheitsorganisation WHO berechnet. Sie fordert seit Jahren strengere Standards und gibt eigene, sehr niedrige Richtwerte heraus. Die EU hat zwar verkündet, dem Rechnung tragen zu wollen, doch die Realität sieht anders aus. mehr lesen / lire plus

Vermeintlich nachhaltige Anlageprodukte: Schlecht beraten und grün gewaschen

Wer in Luxemburg in nachhaltige Anlageprodukte investieren will, wird schlecht beraten und bekommt intransparente Fonds aufgedrückt. Das hat Greenpeace mittels „Mystery-Shopping“ herausgefunden.

Durch verschachtelte Fonds kann der Anteil von nicht-nachhaltigen Investitionen viel größer sein, als Investor*innen auf den ersten Blick erkennen können. (Grafik: Greenpeace/Nextra)

Nachhaltige Finanzen sind eine Priorität für die Regierung. Der Luxemburger Finanzplatz hat sich neu orientiert und diversifiziert und ist Marktführer auf dem Gebiet der grünen, nachhaltigen Finanzen. So steht es im Nationalen Energie- und Klimaplan Luxemburgs – und kaum eine Gelegenheit vergeht, bei dem dieses Mantra nicht von den Minister*innen für Finanzen, Umwelt, Energie oder dem Premierminister wiederholt wird. mehr lesen / lire plus

Loss and Damage : Arriérés ou avances ?

Les dommages dus au changement climatique s’accentuent. La question des indemnisations est à l’ordre du jour de la COP27.

Inondations de l’été 2022 au Pakistan, pays ayant historiquement peu contribué au changement climatique, mais fortement touché par ses conséquences. (Flickr ; Ali Hyder Junejo ; CC BY 2.0)

Que le Luxembourg paye ! « Lët’z pay our fair share ! » Le message de l’Action solidarité Tiers Monde est clair : dans un communiqué, l’ONG explique pourquoi le grand-duché devrait apporter une contribution d’environ 325 millions d’euros par an pour les dégâts climatiques dans le monde, alors qu’actuellement il verse à peine 10 millions au Fonds vert pour le climat de l’ONU. mehr lesen / lire plus

Tierschutzgesetz: Ein Katzenjammer?

Die Heime überfüllt, die finanziellen Mittel knapp: Im Sommer schlugen die luxemburgischen Tierschutz-
organisationen Alarm. Ende Oktober trafen sie Landwirtschaftsminister Claude Haagen zum Gespräch. Wo steht Luxemburg vier Jahre nach der Reform des Tierschutzgesetzes?

Besonders nicht kastrierte und sterilisierte Katzen setzen den Tierschutzorganisationen zu. (CC BY Vincent Moschetti NC-ND 2.0)

Während andere sich im Sommer die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, luden luxemburgische Tierschutzorganisationen Ende Juli zu einer Pressekonferenz ein – aus Frust darüber, dass sie Tieren in Not nicht angemessen helfen können. Der Fokus lag auf Haustieren wie Katzen und Hunden. Es war die Rede von überfüllten Heimen mit langen Wartelisten, ausbleibenden Adoptionen, einer hohen Anzahl nicht kastrierter oder sterilisierter Katzen sowie von mangelnder finanzieller Unterstützung durch die Gemeinden. mehr lesen / lire plus

Anniversaire du centre LGBTIQ+ Cigale : « Il faut tordre le cadre »

Le 15 novembre, cela fera 20 ans que le centre LGBTIQ+ Cigale lutte contre les trans-, bi- et homophobies. À cette occasion, le woxx s’est entretenu avec son nouveau directeur, Didier Schneider.

En entrant dans les locaux du Cigale, rue Notre-Dame, un rappel attend les visiteurs-euses : 
« you are not alone ».Copyright : Cigale

woxx : Quelles ont été selon vous les étapes les plus importantes pour le Cigale de ces deux décennies ?


Didier Schneider : Il est important de savoir que le centre LGBTIQ+ Cigale a été créé en 2002 par Rosa Lëtzebuerg. L’association s’était rendu compte de la nécessité d’un service professionnel à la communauté, pour soutenir toutes les personnes qui, à cause de leur orientation ou de leur genre, avaient besoin de soutien, d’un accompagnement, d’informations, ou simplement d’un safe space pour parler et se sentir en sécurité. mehr lesen / lire plus

Das lange Warten auf DAB+

Foto: dllr.lu

Nachdem im Herbst 2020 mit staatlicher Finanzierung eine dreimonatige Testphase mit einem digitalen Multiplex-Sender im DAB+ Standard stattgefunden hatte, sah es eine Zeit lang so aus, als stünde die schon etwas in die Jahre gekommene Technologie für eine digitale Radioübertragung kurz vor der Umsetzung. Seit 2021 müssen europaweit neu zugelassene Autos mit Radios, die den Empfang von DAB+ erlauben, ausgestattet sein. In mehr als 30 europäischen Ländern besteht bereits ein Rundfunkangebot für DAB+ Sender. Der Medienstandort Luxemburg bleibt aber bislang außen vor. Ein für 2021 angekündigter Start für Luxemburg wurde mehrfach verschoben und selbst eine in einer Antwort auf eine parlamentarische Frage für Mai 2022 versprochene „feuille de route“ lässt weiterhin auf sich warten. mehr lesen / lire plus

Information und Kritik zum Männertag

Zum internationalen Männertag lädt das Beratungszentrum InfoMann am 18. November von 14 bis 18 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Grund dafür, so liest sich zumindest die Presseeinladung, ist vor allem der Wunsch, mit Vorurteilen gegenüber der Organisation aufzuräumen. „Depuis notre présence sur le terrain social luxembourgeois, nous avons rencontré des malentendus, parfois des moqueries ou encore franchement des animosités quant à l’existence du service“, ist da etwa zu lesen. Von den einen, so heißt es weiter, werde InfoMann als anti-feministische Lobby verschrien, von anderen als Selbsthilfegruppe für verweichlichte Männer. „De manière générale il faut reconnaître que les personnes sont rares à saisir d’emblée la raison de l’existence d’un service comme infoMann“. mehr lesen / lire plus

Brennpunkt 318 : droits et humains

A-t-on jamais parlé autant de droits humains qu’aujourd’hui ? Et pourtant… L’édito du Brennpunkt Drëtt Welt consacré à ce sujet nous invite à « inverser le regard », à remettre en question l’idée que nous, les Occidentaux-tales, serions les dépositaires de ces droits et habilité-es à faire la leçon au reste du monde. Depuis la sélectivité dans l’accueil des réfugié-es jusqu’à la logique économique qui piétine humains et nature, quand ils encombrent sa marche, plusieurs articles relativisent la vision dominante de ce que constitue le respect « des » droits humains. Concernant les droits civils et politiques, une contribution sur la défense du climat rappelle qu’ils ne se limitent pas à voter tous les cinq ans et râler tous les soirs, mais incluent la participation citoyenne et l’accès à l’information au quotidien. mehr lesen / lire plus

„Violets“ von Kyung-Sook Shin: „She could be me and she could be you“

Die koreanische Autorin Kyung-Sook Shin widmet ihren Roman „Violets“ allen Frauen, die niemand wahrnimmt. In Korea erschien das Buch 2001, jetzt liegt die englische Übersetzung von Anton Hur vor.

Das friedliche Coverbild der englischen Ausgabe täuscht: Kyung-Sook Shin, mehrfach ausgezeichnete koreanische Autorin, erzählt in „Violets“ unter anderem von Gewalt gegen Frauen und tiefer Einsamkeit. (© woxx/Isabel Spigarelli)

Veilchen sind Blumen, im übertragenen Sinne aber auch Hämatome, Verletzungen, Ausdruck von Schmerz. Es ist nicht dieser Kontrast, den die koreanische Autorin Kyung-Sook Shin (u.a.: „Please Look After Mom“) 2001 dazu bewegt hat, ihren Roman „Violets“ zu nennen. Im Nachwort zur englischen Übersetzung ihres Textes durch Anton Hur, die 2022 im Weidenfeld & Nicolson Verlag erschienen ist, nennt die Autorin einen anderen Grund: „Violets are very small plants. mehr lesen / lire plus

Arts visuels : La talentueuse Mme Krüger

La Chambre des salariés sort de sa case habituelle et expose une série de créations visuelles de Miriam R. Krüger, artiste autodidacte de pure souche.

Photos : woxxL’autoportrait et le portrait de la femme en général, à travers une multitude de personnages fantasques issus de l’univers de l’artiste, constituent le noyau de la bonne soixantaine de créations présentes dans l’exposition. Miriam R. Krüger, dont le nom évoquera chez certain-es le souvenir d’un personnage de films d’horreur des années 1980, n’est nullement un pseudonyme. Globe-trotteuse et artiste compulsive, née à Lima, elle doit son nom de famille à son grand-père, de nationalité franco-allemande et de confession juive, exilé au Pérou pendant la Seconde Guerre mondiale pour des raisons évidentes. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Boiling Point

Kleine Schwächen tun der Qualität von „Boiling Point“ keinen Abbruch. Vereinzelte klischeehafte Wendungen und unrealistische Momente werden nämlich durch die hervorragende Kameraarbeit und Schauspielleistung wettgemacht.

„Boiling Point“ fängt ruhig an und wir dann immer chaotischer. (Fotos: © Ascot Elite Entertainment Group)

Es dauert eine Weile bis „Boiling Point“ Fahrt aufnimmt. Anders als bei Christopher Storers Serie „The Bear“, einer anderen rezenten, im gastronomischen Milieu spielenden Produktion, wird der titelgebende Siedepunkt hier nicht bereits in den ersten Minuten erreicht. In Philip Barantinis Film brodelt es stattdessen zunächst eine ganze Weile unter der Oberfläche: Um die Weihnachtszeit herum ist ein Ost-Londoner Restaurant bis auf den letzten Platz ausgebucht. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Mascarade

Un certain étirement en longueur et un scénario d’arnaque à rebondissements dont la plupart des éléments ont déjà été vus ailleurs peuvent être, c’est vrai, reprochés au film. Il s’en dégage cependant un dynamisme réel, qui pose Nice et ses environs comme un milieu de toutes les impostures, tandis que les personnages cherchent leur place dans un monde où pas même la richesse et la célébrité ne protègent du mal de vivre.

L’évaluation du woxx : XX
Tous les horaires sur le site. mehr lesen / lire plus