„Die Programme liegen noch nicht vor, deshalb sagen wir nichts zu möglichen Koalitionen.“ Wer mehr erwartet hatte als diese elegante Ausweichbewegung von Christian Kmiotek, wurde beim Neujahrsempfang der Grünen am vergangenen Dienstag enttäuscht. Oder musste versuchen, zwischen den Zeilen der Aussagen des Parteipräsidenten zu lesen. „Teamfähigkeit ist Teil unserer DNA.“ Gemeint war, dass Mandatsträger*innen und Parteimitglieder keine von der Linie abweichenden Aussagen machen oder gar öffentlich streiten. Kmiotek deutete an, das sei nicht immer so gewesen – und freute sich über die im Laufe der Jahre erreichte „Konsensfähigkeit“. Auch hätten die Grünen in zahlreichen Koalitionen auf Gemeindebene gezeigt, dass sie „ein zuverlässiger Partner“ sind. Die Gambia-Koalition beschrieb Kmiotek als ein „erstes Mal“ und pries die neuen Möglichkeiten, die sich in ihr eröffneten. Gemeint war aber nicht die erste Koalition ohne CSV, sondern die erste mit Déi Gréng. Was rein theoretisch vier neue Konstellationen ermöglicht … von denen die wahrscheinlichste Schwarz-Grün ist. Als Kmiotek dann noch die grünen Ideen lobte und durch ein „wenn wir sie denn umsetzen dürfen“ ergänzte, war es klar: Die Parteispitze hat keine Bedenken, mit der CSV zu koalieren … um an der Macht zu bleiben –„zum Wohl unseres Landes und unserer Umwelt“, versteht sich.
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