Kein Naturphänomen, sondern Ergebnis eines Systems: Armut im reichen Luxemburg. Das ist Thema einer Table ronde am Donnerstag in Diekirch.
Dass wir alle im gleichen Boot sitzen und „für Luxemburg“ an einem Strang ziehen sollen, das werden wir bis zu den Wahlen noch oft genug zu hören bekommen. Erfrischend andere Töne schlagen Déi Lénk an, und heben die Unterschiede zwischen oben und unten hervor. Exemplarisch dafür die Veranstaltung am Donnerstag, dem 31. Mai, ein Rundtischgespräch zum Thema „Aarmt Lëtzebuerg, räicht Lëtzebuerg“.
Beim Thema Armut wird meist auf Zahlen verwiesen – fast ein Viertel der Bevölkerung war schon zeitweilig betroffen, zehn Prozent leben dauerhaft in Armut. Déi Lénk gehen über diesen quantitativen Ansatz hinaus: „Armut trifft nicht alle gleich. Personen mit Migrationshintergrund und alleinerziehende Frauen sind häufiger von Armut betroffen als Männer.“
Armut kann mit Arbeitlosigkeit und Obdachlosigkeit verbunden sein. Sie kann, so der Text der Einladung, auch Menschen betreffen, „die arbeiten, aber oft am Ende des Monats die beiden Enden nicht zusammenbekommen“ – also die „working poor“.
Die Fragen nach den Gründen und den Handlungsmöglichkeiten werden vier Gesprächsteilnehmer*innen erörtern: René Schlechter (Ombudsman fir d’Rechter vum Kand), Jhang Krier (Actioun 200 Schlofsäck ), Martine Bretz (Direktorin des Centre pour familles monoparentales) und Carole Thoma (Sprecherin von Déi Lénk). Die Diskussion wird geleitet von David Angel (secrétaire central adjoint beim OGBL und woxx-Mitarbeiter). Am 31. Mai ab 19.30 in der Al Seeërei in Diekirch.