Einer muss für den VW-Skandal ja büßen

Das Blaue vom Himmel. VW-Tower in Hannover. (Foto: Panoramio/Kl Aas/CC BY 3.0)

Ein Kavaliersdelikt ist es, mittels Betrügereien die Luftverschmutzung zu erhöhen und den frühzeitigen Tod von Tausenden von Menschen mitzuverschulden. Zumindest auf dieser Seite des Atlantiks, wie die kulante Behandlung des Dieselgates durch Politik und Justiz zeigt. In den USA sieht das anders aus, wie der VW-Manager Oliver Schmidt schmerzlich erfahren musste. Am 6. Dezember wurde er, laut Bericht des Deutschlandfunks in Sträflingskleidung und mit Fuß- und Handfesseln, einem Detroiter Gericht vorgeführt und zur Höchststrafe von sieben Jahren verurteilt. Schmidt hatte im Auftrag der VW-Spitze 2015 versucht, den Verdacht der kalifornischen Behörden zu zerstreuen, die VW-Dieselmodelle hielten die Abgaswerte nicht wirklich ein. Weil er dabei „gelogen und betrogen“ habe, betrachtet ihn die US-Justiz als eine „Schlüsselfigur der Verschwörung“, schreibt die Washington Post. Schmidt hatte das Pech, bei einem Ferienaufenthalt in den USA verhaftet zu werden. Seine Vorgesetzten, bis hinauf zum ehemaligen VW-Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn, leben weiterhin unbehelligt in Deutschland. Zwar hat der Konzern in den USA Strafen und Schadenersatz in Milliardenhöhe bezahlt, doch die strafrechtlichen Konsequenzen haben die Chefetage nicht erreicht. Und wenn die Chefs künftig auf US-Urlaubsreisen verzichten, müssen sie sich kaum vor der dortigen Justiz fürchten. Und vor der hiesigen wohl sowieso nicht.


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