„Die offene Stadt?“ titelt forum und liefert die Antwort als Illustration gleich mit: eine Glasglocke über der grünen Hauptstadt, ihrerseits von einer unwirtlichen bräunlich eingefärbten Peripherie umgeben. Das Ideal einer Stadt, deren Luft frei macht, funktioniert längst nicht mehr. Im Inneren drängt die Gentrifizierung die Alteingesessenen hinaus. Und die gute Luft ist auch dahin, die Glocke als Schutz reines Wunschbild. Die kommunalen Wahlprogramme sind zwar schon gedruckt, doch kommt das forum-Dossier, das sich fundamentalen Fragen widmet, die von politischer Partizipation über Biodiversität bis zu neuen (erschwinglichen) Wohnformen reichen, rechtzeitig, um den KandidatInnen auf den Zahn zu fühlen. Ob allerdings die Einschätzung der forum-Redaktion, das Thema Populismus sei nicht mehr ganz so brenzlig, nicht doch etwas zu optimistisch ist? Die Beiträge von André Hoffmann zu eben diesem Populismus, von Peter Schönberger zu Macron und von Pit Péporté zu Yanis Varoufakis’ Bestandsaufnahme zu Europa lassen anderes erahnen. Etwas „leid“ tut der „Autorenzeitschrift“ die harte Kritik von Michel Pauly an der Ausstellung „1867 – Luxembourg ville ouverte“. Sie gefalle sicherlich nicht jedem, dafür beinhalte sie aber eine „ungemein reiche Präsentation“. Fernand Fehlen stellt die Frage nach dem Gebrauch der englischen Sprache im Schulwesen. Die Skepsis, der Lehrergewerkschaft SEW hierzu trage Anzeichen einer gewissen Seelenverwandtschaft mit der ADR. Die jüngste forum-Ausgabe, erhältlich unter forum.lu, wird für einen diskussionsreichen Sommer sorgen.
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