Auf den ersten Blick scheint das Dossier-Thema der neusten Forum-Ausgabe nicht recht schlüssig. Nein, es geht nicht um Einkaufserlebnisse, um Hintergrundmusik oder sonstige Tricks, den Kund*innen am Monatsanfang möglichst viel Geld aus der Tasche zu locken. Vielmehr hinterfragt die Monatszeitung die inner- und außerstädtischen Orte, an denen Konsum stattfindet und von denen Luxemburg „viele – teils interessante, teils erschreckende“ zu bieten hat. Das alte Stadtzentrum Luxemburgs und das Bahnhofsviertel entwickelten sich, durchaus von der Politik gesteuert, zu florierenden Geschäftszentren, dann kam der Trend zu den Konsumtempeln auf der grünen Wiese. Neuere Entwicklungen, wie die Cloche d’Or, die die grüne Wiese um die „grande surfaces“ steril und fantasielos bebaut und sie dann zu urbanen Zentren deklariert, oder etwa das „grüne“ Projekt „Stäreplaz“, versprechen zwar eine Wiederbelebung der Städte und vor allem wieder mehr Wohn- anstatt Büroflächen. Bei genauerer Betrachtung entstehen aber vor allem Luxuswohnungen, die zwar den Investor*innen die erhoffte Rendite bescheren, das Wohnungsproblem aber sogar noch verschärfen. Bemerkenswert, neben dem 30-seitigen Dossier, ist auch ein profundes Interview mit dem von Forum zum elder statesman geadelten Alex Bodry, der alte sozialdemokratische Tugenden in Joe Biden entdeckt. CSV, Sklavenarbeit auf Obstplantagen in Europa, Corona, Luxemburger Sprache und Hans Küng sind u.a. weitere Themen, die es erlauben, die Zeit bis zur Aufhebung der abendlichen Ausgangssperre gewinnbringend zu überbrücken.
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