Niederlande: Zwischen den Fronten

Die junge Schriftstellerin Lale Gül hat einen Roman über das rigide islamische Milieu geschrieben, in dem sie aufgewachsen ist. Das Buch wurde zum Bestseller, die Autorin zur Zielscheibe. Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer in einer politisch aufgeheizten Diskussion.

Die Bürgermeisterin von Amsterdam setzt sich für die Schriftstellerin Lale Gül ein: „Lale steht in einer langen Amsterdamer Tradition von Freidenkern, die mit großen persönlichen Risiken ihre Freiheit einforderten“, schrieb Femke Halsema auf Instagram. (Foto: EPA-EFE/ANP/ EPA-EFE/Jeroen Jumelet)

Als die Fotos mit den darauf abgebildeten Waffen kommen, hat Lale Gül genug: Sie taucht unter. Die Beweisstücke hat sie auf ihrem Telefon als Screenshots gespeichert. mehr lesen / lire plus

Der letzte linke Kleingärtner, Teil 30: Scheiße am Fuß

Wenn er über Fußball sinniert, läuft unser Kleingärtner philosophisch zur Höchstform auf. Heute geht es um die Dialektik des Hühnerkots.

War 1998 sogar Spiel des Jahres: Mit „Zicke Zacke Hühnerkacke“ könnte der letzte linke Kleingärtner endlich mal Trittsicherheit trainieren. (Foto: Wikimedia)

„Ohne Eier verlierst du jedes Spiel.“ Wieder mal so ein Satz aus den Niederungen des Fußballs, der mir die Welt umfassend erklärt und mich nicht mit unbeantworteten Fragen hilflos zurücklässt. Ein Spruch fürs Poesiealbum der Weltgemeinschaft, rausgerotzt Ende April von Rafał Gikiewicz, dem polnischen Torwart des FC Augsburg nach dem verlorenen Heimspiel gegen den 1. FC Köln. Mit fadem Blick, halb trotzig, halb verloren wirkend, sagte der Bundesligatorhüter ihn in die Kamera. mehr lesen / lire plus

Ungelebtes Leben: „Ich bin ein einsames Nichts”

In seinem Roman „Annie Dunne” beschreibt der irische Autor Sebastian Barry einen Sommer im Leben der Bäuerin Annie Dunne. Sie führt ein beschwerliches, aber auch beschauliches Leben – bis sich dunkle Schatten darüber legen.

„Nie geküsst, nie liebkost, nie vom Begehren eines Jungen in Verlegenheit gebracht!“ Obwohl Sebastian Barrys Roman ihren Namen trägt, ist Annie Dunne keine typische Protagonistin. Die alleinstehende, kinderlose Endfünfzigerin arbeitet auf dem Hof ihrer Cousine Sarah, seit sie ihre vorherige Anstellung im Haus einer früh verstorbenen Schwester verloren hat. An ihrer prekären Lebenssituation leidet sie ebenso wie an ihrem Buckel, der sie, ihrer Ansicht nach, von Geburt an dazu bestimmt hat, eine Außenseiterin zu bleiben. mehr lesen / lire plus

Putins Russland und die Opposition: Überall Extremisten

Die russischen Behörden gehen immer repressiver gegen das Team um den Oppositionspolitiker Aleksej Nawalnyj vor. Auch Anwälte, Journalisten und jene, die während seines Hungerstreiks protestierten, sind im Visier.

Der Gerichtssaal des Moskauer Bezirksgerichts während des Berufungsverfahrens von Aleksej Nawalnyj am 29. April. Nawalnyj wurde aus dem Straflager, in dem er einsitzt, per Video zugeschaltet, und ist auf dem Bildschirm rechts oben zu sehen. Das Foto wurde von der Pressestelle des Gerichts bereitgestellt. (Foto: EPA-EFE)

Alle Augen richteten sich auf Aleksej Nawalnyj. Genauer gesagt auf seinen abgemagerten Körper, der seit seiner Rückkehr aus Deutschland im Januar 22 Kilogramm Gewicht verloren hat. Es war der erste öffentliche Auftritt des Oppositionspolitikers seit Beendigung seines Hungerstreiks. mehr lesen / lire plus

Genderneutrale Sprache: Kein Öl ins Feuer

Ungenaue oder widersprüchliche Begriffsverwendungen sind mehr als ein stilistisches Problem. Die Art und Weise, wie die Formulierung „parent qui a accouché l’enfant“ im Gesetzesentwurf zum „Accès aux origines“ kritisiert wird, zeigt, dass es auch um demokratische Werte geht.

Foto: pixy.com

Besser spät als nie: Nachdem die woxx mehrmals über die widersprüchliche Terminologie im Gesetzesentwurf zum „Droit à l’accès aux origines“ geschrieben hatte, schlug Ministerin Sam Tanson der Justizkommission am vergangenen Mittwoch ein entsprechendes Amendement vor. Wo jetzt noch „mère“ steht, soll in Zukunft „parent qui a accouché l’enfant“ stehen.

Für eine Gesellschaft, die gendergerecht funktioniert, ist noch viel Aufklärung und Sensibilisierung nötig.

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Leser*innen-Umfrage: Wie solls weitergehen?

Wir haben gefragt, Sie haben geantwortet: Vom 23. März bis zum 21. April hatten unsere Leser*innen die Möglichkeit, uns ihre Meinung zur woxx mitzuteilen. Neben Kritik gab es auch viele Verbesserungsvorschläge.

Copyright: Luigi Mengato/ flickr

In den letzten Monaten wurde innerhalb des woxx-Teams intensiv darüber diskutiert, wie unsere Online- und Printpräsenz in Zukunft aussehen soll. Dabei haben sich unterschiedliche Möglichkeiten herausgeschält, über die wir jedoch noch nicht abschließend entscheiden wollen. Zur Unterstützung baten wir unsere Leser*innen um ihre Meinung. Im Folgenden stellen wir einige Ergebnisse der Umfrage vor.

Einige Kritiken betrafen unsere Internetseite woxx.lu: das Layout, die Archivfunktion, die Übersichtlichkeit, die Frequenz der Posts. mehr lesen / lire plus

Fiscalité : Make Tax Great Again ?

Le plan Biden pour la fiscalité menace-t-il le modèle économique luxembourgeois, et qu’en est-il de la justice fiscale ? Des questions qui se posent après le retour des États-Unis à la table des négociations.

À la recherche de la justice fiscale pour l’Amérique : Joe Biden, 46e président des États-Unis. (Photo : Wikimedia_Skidmore)

Qui l’eût cru ? Un président démocrate qui présente un plan économique de gauche, pour la social-démocratie européenne habituée à se nourrir de couleuvres néolibérales, ça doit avoir fait un sacré choc. Surtout qu’il a déclaré la fin de la doctrine « trickle-down economics », qui n’aurait jamais fonctionné. mehr lesen / lire plus

Chambre et armée : Interventions autorisées

Une nouvelle loi améliore beaucoup la réactivité de l’armée luxembourgeoise et un peu son contrôle par la Chambre.

En pleuvra-t-il ? La Croix de guerre, décoration militaire luxembourgeoise. (Smithsonian Institution; PD)

Entre la tension sur la nomination de Christiane Wickler à la tête de Cargolux et la détente du côté des mesures de confinement, un sujet de moindre importance tel que la participation du grand-duché aux guerres futures n’a pas vraiment fait la une des médias. Les comptes rendus de la séance de la Chambre de ce mercredi mettent surtout l’accent sur l’amélioration de la réactivité de l’armée luxembourgeoise face à des crises internationales et sur l’amélioration du contrôle parlementaire. mehr lesen / lire plus

Photographie : Photographie et pandémie, histoire de rencontres

Depuis le début de la pandémie, les images montrent parfois l’urgence, la tristesse, la colère et les moments de bonheur arrachés à notre quotidien si étrange. Les photographes et reporters ont leur manière personnelle de raconter la crise, tout en nuances et en idées. Récit d’un entretien visio avec le photographe luxembourgeois Sven Becker et invitation à la découverte du reportage de Roland Schmid.

Dans « Confinement Portraits », le photographe luxembourgeois 
Sven Becker essaie de raconter les histoires personnelles des confiné-e-s au Luxembourg. (Photos : Sven Becker)

Le regard franc et l’œil malicieux, Sven Becker est un photographe œuvrant pour le Lëtzebuerger Land, mais aussi en tant que professionnel indépendant qui cherche sans arrêt l’authenticité et la vulnérabilité dans ses photographies. mehr lesen / lire plus

Cryptoart: Aus nichts Geld machen

Cryptoart boomt und auch in Luxemburg gibt es Beispiele digitaler Künstler*innen, die am Hype teilnehmen. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind jedoch nicht zu unterschätzen.

Die digitale Kunst, die als NFTs angeboten wird, ist in vielen Fällen eher gewöhnungsbedürftig. (Screenshot: opensea.io)

„Ich möchte ihre Zeitung darüber informieren, dass das erste Porträt von Großherzog Henri in der Blockchain geprägt wurde.“ Das schrieb der kroatische Künstler Goran Pin letzte Woche der woxx. Sein Werk hätte signifikanten kunsthistorischen Wert, da es das erste Porträt des Großherzogs sei, das als Non-fungible token (NFT) veräußert werde. Was hat Kunst mit Kryptowährungen und der Blockchain zu tun – und warum sollte jemand ein digitales Porträt des Großherzogs kaufen wollen? mehr lesen / lire plus

Forum 417: Konsum-Landschaft

Auf den ersten Blick scheint das Dossier-Thema der neusten Forum-Ausgabe nicht recht schlüssig. Nein, es geht nicht um Einkaufserlebnisse, um Hintergrundmusik oder sonstige Tricks, den Kund*innen am Monatsanfang möglichst viel Geld aus der Tasche zu locken. Vielmehr hinterfragt die Monatszeitung die inner- und außerstädtischen Orte, an denen Konsum stattfindet und von denen Luxemburg „viele – teils interessante, teils erschreckende“ zu bieten hat. Das alte Stadtzentrum Luxemburgs und das Bahnhofsviertel entwickelten sich, durchaus von der Politik gesteuert, zu florierenden Geschäftszentren, dann kam der Trend zu den Konsumtempeln auf der grünen Wiese. Neuere Entwicklungen, wie die Cloche d’Or, die die grüne Wiese um die „grande surfaces“ steril und fantasielos bebaut und sie dann zu urbanen Zentren deklariert, oder etwa das „grüne“ Projekt „Stäreplaz“, versprechen zwar eine Wiederbelebung der Städte und vor allem wieder mehr Wohn- anstatt Büroflächen. mehr lesen / lire plus

Gardiennage : Déi Lénk se pourvoient en justice

Tandis que le collège échevinal libéral et conservateur de Luxembourg se réfugie dans le tout-sécuritaire comme si les élections avaient lieu demain, l’opposition de gauche introduit deux recours devant le tribunal administratif pour clarifier la légalité du gardiennage privé dans les quartiers Gare, Bonnevoie et vieille ville. L’un des recours concerne la politique menée par le collège échevinal, l’autre est dirigé contre les décisions de la ministre de l’Intérieur – qui ne s’est pas opposée à cette pratique que Déi Lénk voient comme contraire à la Constitution et à la loi sur le gardiennage. La conseillère Ana Correia da Veiga a pris le contrepied de la politique menée par Lydie Polfer et a proposé des alternatives : « Je pense qu’il faut s’attaquer à plusieurs points ensemble pour améliorer la situation », explique-t-elle au woxx. mehr lesen / lire plus

Documentaires : Mauvaises herbes

Les photojournalistes Frauke Huber et Uwe H. Martin présentent au Pomhouse du CNA l’exposition « Landrush » : une série de documentaires immersifs au sein d’exploitations agricoles dans le monde entier.

Photo : Nuno Lucas da Costa

« Landrush. Ventures into Global Agriculture » est une expérience intercontinentale qui transforme le Pomhouse en un manoir parsemé d’une multitude d’écrans racontant chacun son histoire. Quelques-unes nous arrivent du Brésil, d’autres du Kazakhstan, d’Éthiopie, d’Inde, des États-Unis ou encore d’Allemagne, pays natal de Frauke Huber et Uwe H. Martin. Les deux globe-trotters engagés explorent la planète depuis 2007 en recueillant des témoignages auprès d’agriculteurs, pêcheurs, éleveurs, activistes, scientifiques et politiciens. mehr lesen / lire plus

1. Mierscher Theaterdeeg: In Mersch dreht sich die Bühnenwelt

Die luxemburgische Theaterszene trifft sich zu den „1. Mierscher Theaterdeeg“ im Mierscher Kulturhaus. Eine Premiere, bei der bekannte Gesichter zusammenkommen, um die Bühnenwelt zu feiern, zu analysieren und mit Leben zu füllen.

Wie hat sich das Theater in Luxemburg über die letzten Jahre hinweg entwickelt und was versprechen die nächsten Spielzeiten? Die „1. Mierscher Theaterdeeg“ geben Einblicke. (Copyright: Mierscher Kulturhaus)

Die Bretter, die die Welt bedeuten, liegen noch bis zum 9. Mai in Mersch: Hier finden seit dem 6. Mai die „1. Mierscher Theaterdeeg“ statt. Zur Premiere rücken Größen der luxemburgischen Theater- und Literaturszene an.

An diesem Wochenende stehen unter anderem Lesungen der mehrfach ausgezeichneten Autor*innen Nathalie Ronvaux, Elise Schmit oder Tullio Forgiarini auf dem Programm. mehr lesen / lire plus

Im Kino: The Mole Agent

Anders als es der Titel andeutet, geht es in diesem Film von Regisseurin Maite Alberdi nicht wirklich um Spionage. Stattdessen stehen Mitgefühl, Einsamkeit und Selbstfindung innerhalb eines Altenheims in Chile im Fokus.

Wer hätte das gedacht? Bei seiner Spionagetätigkeit schließt Sergio gleich mehrere Freundschaften. (Copyright: Gravitas Ventures)

Sergio ist 83, Witwer und lebt in Chile. Als er eine Jobanzeige sieht, in der Personen zwischen 80 und 90 Jahren gesucht werden, sieht er darin die Chance für einen Tapetenwechsel. Wie sehr das zutrifft, erfährt er beim Bewerbungsgespräch: Für mehrere Monate soll er sich für den Bewohner eines Altenheims ausgeben und Informationen über eine Frau namens Sonia sammeln. mehr lesen / lire plus

Game-Empfehlung: In Other Waters

Zum ersten Mal wird außerirdisches Leben entdeckt – und wir unterstützen in „In Other Waters“ eine Exobiologin dabei, es zu katalogisieren. Ein Spiel für alle, die mal den Wunsch hatten, Kosmonaut*in oder Meeresbiolog*in zu werden.

Ein minimalistisches Interface reicht, um den Planeten Gliese 667Cc zum Leben zu erwecken. (Screenshot: Jump Over the Age)

Gliese 667Cc ist ein Planet, der vollständig von einem Ozean bedeckt ist und in einem Drei-Sterne-System etwas weniger als 24 Lichtjahre von der Erde entfernt liegt. Im Jahr 2216 macht die Exobiologin Ellery Vas dort die vermutlich wichtigste Entdeckung der Menschheitsgeschichte: Es gibt Leben im All. Ellery arbeitet für die Space Resources-Firma Baikal und ihr Job besteht vor allem darin, zu bescheinigen, dass es kein Leben auf den Planeten gibt, deren Mineralien und Erze ihr Arbeitgeber ausbeuten will. mehr lesen / lire plus

Toutes et tous uni.e.s dans un même cri – 10/12

Schweigen

Ihr Schicksal teilte sie mit anderen Frauen
Ohne von deren Leid zu wissen
Wie andere verbarg sie das innere Grauen
Und versteckte Flecken und Wunden beflissen
Scham und Schmerz verspürte sie Tag für Tag
Wie eine dunkle Wolke, die über ihr schwebte
Der Zweifel, ob es vielleicht an ihr lag
Der wie pechschwarzer Ruß an ihr klebte
Tränen nahmen ihr beim Schminktisch die Sicht
Bei den Bemühungen, die Wunden zu bedecken

Doch, den Schmerz, der tief im Inneren sticht
Konnte sie vor sich selbst nicht verstecken
Sie wagte es nicht, um Hilfe zu bitten
Und weinte im Verborgenen und stumm
So viele, die, wie sie, ebenfalls litten
Doch zu wenige scherten sich drum
Keiner erkannte den Kummer hinter ihrem Lachen
Keiner, die Wut, den inneren Krieg
Sie wollte schreien, ein Feuer entfachen
Doch sie schwieg. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Honest Thief

Que reste-t-il à voir lorsqu’on a déjà épuisé presque toute la programmation locale ? Peut-être cet honnête film de vengeance, avec un Liam Neeson qui déroule en habitué du genre. Pas d’intense réflexion ni de message politique ici, mais une action somme toute bien calibrée qu’amatrices et amateurs du genre pourront apprécier.

L’évaluation du woxx : X
Tous les horaires sur le site. mehr lesen / lire plus