Das European Institute for Gender Equality (Eige) hat am Montag seinen Gleichstellungsindex publiziert, mit dessen Hilfe es seit 2013 die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in den EU-Mitgliedsstaaten misst. Ein Punktesystem dient zum Vergleich zwischen den Staaten. Die aktuellen Zahlen stammen vorwiegend aus dem Jahr 2020, der Schwerpunkt liegt auf den Auswirkungen der Pandemie. „In mehreren Bereichen wurden erstmals seit 2006 sinkende Werte verzeichnet“, wird Carlien Scheele, Direktorin des Eige, in der Pressemitteilung zum Index zitiert. Gemeint sind unter anderem die Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben und ihr Zugang zur Gesundheitsversorgung. Die Ergebnisse würden belegen, dass marginalisierte Personengruppen in Krisenzeiten besonders gefährdet seien. In Luxemburg hat sich die Situation in Sachen Gleichstellung nicht grundlegend verschlechtert, doch es gibt auch keine nennenswerten Verbesserungen seit 2019. Es spiegeln sich EU-weite Trends: Weniger Frauen nahmen Bildungsangebote wahr; Frauen stemmten die erhöhte unbezahlte Betreuungs- und Hausarbeit im Zuge der Pandemie deutlich öfter im Alleingang als Männer. Während Luxemburg seit 2010 das beste Ergebnis verteidigt, wenn es um die gleiche Verteilung finanzieller Ressourcen geht, sind Entscheidungspositionen immer noch hauptsächlich Männersache. Mit 59,7 von 100 möglichen Punkten ist dieser Bereich Luxemburgs Schwachstelle, selbst wenn der Wert seit 2021 um 6,3 Punkte gestiegen ist. Am Ende landet das Großherzogtum mit 73,5 Punkten auf Platz 9 der Rangliste. Der Index und der Länderbericht zu Luxemburg sind auf eige.europa.eu zu finden.
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