Welthandel, Hunger und Entwicklungshilfe: Danke für nichts

Klimawandel, Lieferkettenprobleme und der Krieg in der Ukraine verschärfen den Hunger in armen Ländern. Die tiefere Ursache der Hungerkrise liegt in der Struktur der globalen Landwirtschaft, die den Kapitalinteressen der reichen Länder entspricht. Bei der Entwicklungshilfe wird dies weiter systematisch ausgeblendet.

Nichts zu danken: In den Industrieländern hocheffizient produzierte Lebensmittel verdrängen örtliche Produkte von den Märkten und treiben damit die Kleinbauern in den Ruin, was wiederum Hilfslieferungen aus den Industrieländern nötig macht. Unser Bild zeigt eine Lagerhalle des Welternährungsprogramms der Uno in Pibor im Südsudan. (Foto: European Union, 2021/EC – Audiovisual Service/Andreea Campeanu)

Fast 15 Millionen Sudanesen leiden an Hunger, schon in wenigen Wochen könnten es sogar noch drei Millionen mehr sein. mehr lesen / lire plus

Männer: Der rosa Elefant im Raum

Solange gendersensible Jungen- und Männerarbeit hierzulande nicht stärker priorisiert wird, lassen sich die bestehenden Probleme in puncto Gleichstellung kaum lösen.

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„La lutte contre la violence à l’égard des femmes et la violence domestique – une priorité du gouvernement luxembourgeois et un défi que nous relevons tous les jours“. So war eine Mitteilung betitelt, die am Montag an die luxemburgische Presse ging. Hinter dem Kommuniqué steckten das Gleichstellungsministerium (Mega), das Justizministerium und das Außenministerium. Sie informierten darüber, an der offiziellen Eröffnungsversammlung der Evaluationsvisite des „Groupe d’experts sur la lutte contre la violence à l’égard des femmes et la violence domestique du Conseil de l’Europe“ teilgenommen zu haben. mehr lesen / lire plus

Bodennutzung: 88 versiegelte Quadratkilometer

Der Flächenverbrauch Luxemburgs wächst. Ein neuer Bericht legt die Zahlen offen und zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Einkaufszentren mit vielen Stellflächen verbrauchen besonders viel Boden, der zu Großteilen versiegelt ist. (Foto: MEA, DATer)

„Eine Fläche von 240 Fußballfeldern wird jedes Jahr in Luxemburg verbaut!“ Der alte Witz, dass Journalist*innen Flächen mit großer Vorliebe in Fußballfelder oder das deutsche Bundesland Saarland (Luxemburg hat übrigens die Fläche von 1,01 Saarland) umrechnen, bestätigt sich diesmal nicht: Die Mitteilung stammt vom Ministerium für Energie und Landesplanung. In einer neuen Broschüre wurden die aktuellen Daten der Landnutzung zusammengefasst.

Fast genau die Hälfte des Landes ist landwirtschaftlich genutzt, über ein Drittel (knapp 36 Prozent) ist bewaldet. mehr lesen / lire plus

Adipositas-Forschung: „Der Mentalitätswechsel gestaltet sich sehr schwierig“

Entgegen dem wissenschaftlichen Konsens ist Adipositas hierzulande nicht als Krankheit anerkannt. Die Stigmatisierung von Betroffenen sowie eine paradoxe Gesundheitspolitik sind die Folge davon. Die woxx hat mit einer Forscherin des Luxembourg Institute of Health darüber gesprochen.

Wer über einen hohen Körperfettanteil verfügt, kann entweder kerngesund sein, oder aber an einer chronischen Krankheit leiden. Allein am Körper sieht man einer Person das nicht ab. (Copyright: CC BY-NC-ND 2.0 by Barattini Stefano)

woxx: Übergewichtsstigma scheint heutzutage noch das einzige gesellschaftlich akzeptierte Stigma zu sein. Wie ist das zu erklären?


Hanen Samouda: In vielen Ländern gilt Adipositas als persönliche Lifestyle-Entscheidung. Das führt dazu, dass man Betroffene für ihr hohes Gewicht verantwortlich macht. mehr lesen / lire plus

Der Skandal um die EU-Grenzschutzagentur Frontex: Schild und Schwert

Schnee von gestern – so würde die EU-Kommission Vorwürfe gegen die EU-Grenzschutzagentur Frontex gern verkaufen, die ein Mitte Oktober publizierter und zuvor geleakter Bericht des Europäischen Amts für Betrugsbekämpfung (Olaf) als erwiesen betrachtet. Eine Mehrheit im EU-Parlament sieht das anders und verweigerte Frontex vergangene Woche die Entlastung für den Haushalt von 2020.

Business as usual: Aija Kalnaja, die Interim-Exekutivdirektorin von Frontex (links) im Mai dieses Jahres mit Ylva Johansson, der EU-Kommissarin für Inneres. (Foto: European Union, 2022/EC – Audiovisual Service/Janek Skarzynski)

Der ehemalige Frontex-Chef Fabrice Leggeri war vor seinem Rücktritt Ende April nicht zuletzt für die Unverfrorenheit berüchtigt, mit der er das von Medien und NGOs vielfach und akribisch belegte Fehlverhalten der von ihm geleiteten EU-Grenzschutzagentur bestritten hatte. mehr lesen / lire plus

Zoff an der Uni

Aufregung diese Woche an der Uni Luxemburg: Georg Mein, der von einer großen Mehrheit des Personals seiner Fakultät bereits für eine dritte Amtszeit gewählte Dekan der Fakultät für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften, hat seine Kandidatur zurückgezogen. Der Grund dafür: Mein musste fürchten, dass im Conseil de gouvernance der Universität seine Wahl nicht bestätigt wird. Es gebe von dieser Seite „aus grundsätzlichen Erwägungen heraus wenig Sympathie für ein drittes Dekanatsmandat“, so Mein in einer E-Mail an die Mitglieder seiner Fakultät. Der Hintergrund: Die Amtszeit des Rektors wie auch der Vizerektoren der Universität ist auf zwei Mandate begrenzt. Im Aufsichtsrat herrsche offenbar die Ansicht vor, diese Regel sei auch auf die Dekane anzuwenden, so Mein. mehr lesen / lire plus

COP27: Weder Montagsdemos noch Menschenrechte

Bei Klimakonferenzen ist nicht nur die Schlusssitzung wichtig, sondern auch der erste Tag. Am 7. November werden zahlreiche Staats- und Regierungschef*innen zur Eröffnung der COP27 nach Sharm el-Sheikh kommen. Die ägyptische Regierung hat nun kurzfristig beschlossen, alle nicht-offiziellen Veranstaltungen in der zentralen, „blauen“ Zone zu streichen, berichtet der Guardian. Für die NGOs bedeutet das, über den organisatorischen Ärger hinaus, dass sie an diesem ersten Tag dabei behindert werden, ihre Analysen und Forderungen für die COP den Teilnehmer*innen und der internationalen Medienöffentlichkeit darzulegen. Laut Guardian sind die NGOs besorgt, dass Ägypten ihre Aktionen auch im weiteren Verlauf der Konferenz einschränken wird. mehr lesen / lire plus

Gleichstellung unter der Lupe

Das European Institute for Gender Equality (Eige) hat am Montag seinen Gleichstellungsindex publiziert, mit dessen Hilfe es seit 2013 die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in den EU-Mitgliedsstaaten misst. Ein Punktesystem dient zum Vergleich zwischen den Staaten. Die aktuellen Zahlen stammen vorwiegend aus dem Jahr 2020, der Schwerpunkt liegt auf den Auswirkungen der Pandemie. „In mehreren Bereichen wurden erstmals seit 2006 sinkende Werte verzeichnet“, wird Carlien Scheele, Direktorin des Eige, in der Pressemitteilung zum Index zitiert. Gemeint sind unter anderem die Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben und ihr Zugang zur Gesundheitsversorgung. Die Ergebnisse würden belegen, dass marginalisierte Personengruppen in Krisenzeiten besonders gefährdet seien. mehr lesen / lire plus

Zu Halloween: Schauerliche Filmtipps

Pünktlich zu Halloween stellt die woxx eine Auswahl an sehenswerten Filmen über Vampire,
Werwölfe, Hexen und andere Gruselgestalten vor.

The Lost Boys

Nach ihrer Scheidung zieht Mutter Lucy (Dianne Wiest) mit ihren beiden Söhnen Michael (Jason Patric) und Sam (Corey Haim) in die kalifornische Kleinstadt Santa Carla, wo sie fortan gemeinsam mit dem Großvater der Brüder leben sollen. Während Lucy Arbeit in einem Videoladen findet, versuchen Michael und Sam sich in ihrer neuen Heimat zurechtzufinden. Michael folgt der geheimnisvollen Star in ein verfallenes Hotel, wo sich eine Gruppe junger Vampir*innen häuslich eingerichtet hat. Dem Teenager wird eine Flasche Blut gereicht, er trinkt aus ihr und verwandelt sich in den nächsten Tagen langsam in einen Vampir. mehr lesen / lire plus

Auf Disney+: Werewolf by Night

Wem steht das Erbe von Ulysses Bloodstone zu? Um diese Frage zu klären, veranstaltet eine Gruppe von Monsterjäger*innen eine rituelle Jagd. Ganz in schwarz-weiß gehalten ist dieser Marvel-Kurzfilm eine Hommage an Monsterfilme aus der Frühzeit des Kinos. Der Werwolf Jack Russell (Gael García Bernal) wird schnell vom Jäger zum Gejagten, was die alte Frage aufwirft, wer eigentlich das Monster ist. Kurzweilige und actionlastige Unterhaltung.

Bewertung der woxx: XX mehr lesen / lire plus