Der Staat New York klagt gegen den ehemaligen Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein und seinen Bruder Robert.
Am gestrigen Sonntag hat der Generalstaatsanwalt Eric Schneidermann eine Klage gegen die Produktionsfirma The Weinstein Company sowie deren Gründer Harvey und Bob Weinstein beim obersten Gericht in New York eingereicht. Die beiden Brüder hätten sich jahrelang ein feindseliges Arbeitsumfeld, ein Muster von sexuellem Missbrauch und den systematischen Gebrauch von Firmenressourcen zu unrechtmäßigen Zwecken zuschulden kommen lassen, heißt es in der Anklageschrift. Dadurch, dass die Weinstein Company keinen ausreichenden Schutz ihrer Angestellten gegen sexuelle Belästigung, Einschüchterung und Diskriminierung gewährleistete, habe die Firma wiederholt das New Yorker Gesetz gebrochen. Zu den spezifischen Vorwürfen gegen Harvey Weinstein gehört unter anderem, dass er seinen Angestellten Gewalt angedroht habe. In der Anklage ist zudem im Detail beschrieben, inwiefern er seine Assistentinnen damit beauftragte, ihm Sexualkontakte zu vereinfachen. Seinem Bruder Robert dagegen wird vorgeworfen, von Harveys Verhaltensmustern gewusst zu haben, ohne jedoch dagegen vorzugehen.
Im Herbst letzten Jahres hatten sich zahlreiche Frauen mit Missbrauchsvorwürfen gegen Harvey Weinstein zu Wort gemeldet. Der Produzent war daraufhin aus seiner Firma entlassen und aus der Oscar-Akademie ausgeschlossen worden. Weinstein räumte zwar Fehlverhalten öffentlich ein, Vergewaltigungsvorwürfe wies er aber zurück. Die woxx hatte bereits über den Weinstein-Skandal sowie die in diesem Kontext entstandenen #MeToo-Bewegung und Times-Up-Kampagne berichtet.
Bereits 2015 liefen Ermittlungen gegen den damaligen Produzenten, zu einer Anklage kam es jedoch nicht. Die nun vorliegende Anklage ist das Ergebnis einer viermonatigen Ermittlungsarbeit. Harvey Weinsteins Verteidigungsanwalt hat darauf reagiert, indem er beteuerte, sein Kunde habe sich nicht Illegales vorzuwerfen. “At the end of the inquiry it will be clear that Harvey Weinstein promoted more women to key executive positions than any other industry leader and there was zero discrimination at either Miramax or TWC”, heißt es im Statement.
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