Die von der EU 2007 gestartete „Globale Allianz gegen den Klimawandel“ blieb hinter die an sie gestellten Erwartungen zurück. So urteilte der Europäische Rechnungshof in einem Sonderbericht, der am vergangenen Mittwoch veröffentlicht wurde. 729 Millionen Euro wurden demnach zwischen 2007 und 2020 für Entwicklungsprojekte ausgegeben, die in vom Klimawandel besonders betroffenen Ländern des globalen Südens angesiedelt sind. Damit soll den mehr als siebzig Ländern geholfen werden, sich besser an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Der Fokus lag zudem auf Wissensaustausch und Unterstützung beim Klimaschutz sowie auf der Katastrophenvorsorge. Es gebe jedoch kaum Belege dafür, dass die EU-Initiative die Widerstandsfähigkeit dieser Länder gegenüber dem Klimawandel gestärkt habe, so die Prüfer*innen des Rechnungshofs. Die erwartete zusätzliche Finanzierung durch EU-Länder und die Privatwirtschaft sei ausgeblieben, was zu einer erheblichen Finanzierungslücke geführt habe. Dadurch erhielten die am stärksten gefährdeten Länder verhältnismäßig weniger finanzielle Unterstützung. Das Geld sei vor allem in den Aufbau institutioneller Kapazitäten geflossen, nicht aber in konkrete Maßnahmen und Hilfen für die Bevölkerung. Der Rechnungshof kritisiert auch, dass sich die ärmsten Haushalte einige der angebotenen Aktivitäten nicht hätten leisten können, da sie zum Beispiel Transportkosten nicht bezahlen konnten. Die Bedürfnisse von Frauen, die oft stärker unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden, seien nur selten berücksichtigt worden.
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