Der Wissensstand zu schwulen, lesbischen, bisexuellen, trans* oder intergeschlechtlichen (kurz : LSBTI-) Geflüchteten in Luxemburg ist dürftig. Das geht aus der Antwort von Jean Asselborn auf eine parlamentarische Anfrage von Marc Baum hervor. So weiß das Ministerium zum Beispiel nicht, wie viele LSBTI-Personen zurzeit in hiesigen Unterkünften untergebracht sind. Auch wurden dem Office luxembourgeois de l‘accueil et de l‘intégration (Olai) bisher noch keine Fälle von Belästigung oder Misshandlung von diesem Personenkreis Zugehörigen in Flüchtlingszentren gemeldet. In einem 2016 veröffentlichten Bericht des Europa-Parlaments waren LSBTI- Personen als besonders verletzliche Untergruppe der Geflüchteten herausgehoben worden. Die Mitgliedsstaaten wurden dazu aufgerufen, den speziellen Bedürfnissen dieser Menschen durch die Einrichtung von Weiterbildungsprogrammen entgegenzukommen. Für manche MitarbeiterInnen luxemburgischer Flüchtlingszentren sind die vom European asylum support office (Easo) angebotenen Fortbildungen „Interviewing techniques“ und „Interviewing vulnerable persons“ momentan bereits verpflichtend, so Asselborn in seiner Antwort. Fortbildungen für den Umgang mit LSBTI-Personen sind in Planung. Im Hinblick auf die Verletzlichkeit von LSBTI-Geflüchteten empfiehlt das Europaparlament, besondere Empfangseinrichtungen zu schaffen. Auf Baums Frage hin, was hierzulande diesbezüglich vorgesehen sei, betont Asselborn, dass die luxemburgischen Unterkünfte die Respektierung der Privatsphäre der Untergekommenen – besonders derjenigen mit erhöhter Verletzlichkeit – gewährleisten.
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