Nach Bonneweg, oder auch nicht

(Illustration: Luxtram)

„Den Tram kënnt op Bouneweeg“, ließ Luxtram am Freitag vergangener Woche verlauten. Rechtzeitig zur Schulrentrée sollen am 11. September zwei neue Halte südlich der Gare centrale, nämlich „Leschte Steiwer“ und „Lycée Bouneweeg“, in Betrieb genommen werden. Die Gesamtstrecke von Luxemburgs einziger Tramlinie wächst damit auf 9,2 Kilometer Länge. Die Realisierung des kurzen Teilstücks dürfte eine der kompliziertesten des ganzen Luxtram-Vorhabens gewesen sein, mit dem Neubau des Pont Buchler und der Schaffung einer Trasse parallel zur ebenfalls neu geplanten Nationalstraße 3 entlang der bestehenden Eisenbahnanlagen in Richtung Bettemburg. Allerdings dürfte sich die Freude der Bonneweger*innen in Grenzen halten: Die Trasse führt eher am meistbesiedelten Viertel der Hauptstadt vorbei, als dass sie dieses wirklich an den schienengebundenen öffentlichen Verkehr anbindet. Die Idee, die Tram über die Route de Thionville etwas dichter ans kommerzielle Zentrum von Bonneweg heranzuführen, fiel dem Widerstand der dort angesiedelten (Auto-)Betriebe zum Opfer. Im Resultat liegt der „Leschte Steiwer“ nun rund sieben bis acht Gehminuten hiervon entfernt. Und die Bezeichnung „Lycée Bouneweg“ ist eigentlich Etikettenschwindel: Das Portal der gleichnamigen Sekundarschule liegt gute drei Gehminuten – Wartezeit zur Überbrückung der Route de Thionville nicht eingerechnet – entfernt, was die frohe Botschaft, die Bonneweger Schule sei dann per Tram vom Hauptbahnhof in genau drei Minuten und vierzig Sekunden erreichbar, doch ein wenig relativiert.


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