ÖPNV: Billig ist nicht gratis

Vor wenigen Jahren brachte sogar Jean-Claude Juncker den Nulltarif für öffentliche Verkehrsmittel in die Diskussion. Als Gegenleistung sollten die Gewerkschaften sich einverstanden erklären, Benzin und Diesel aus dem Indexwarenkorb herauszunehmen. Taschenspielertrick hin oder her: Wäre Erdöl nicht mehr im Index, hätte es gleich mehrere Tranchen zusätzlich gegeben. Und für Busse und Bahnen zahlen wir immer noch. „Domm gaangen“. Aber die Idee des Nulltarifs machte ihren Weg. Unlängst wurde darüber im hauptstädtischen Gemeinderat debattiert, wo man zur Schlussfolgerung kam, die Stadt könne als Mitglied des Verkehrsverbundes nicht einseitig den Nulltarif einführen. Worauf ein linker Abgeordneter beim grünen Transportminister anfragte, wann er denn gedenke den Nulltarif einzuführen. Die Antwort: So etwas sei derzeit nicht vorgesehen; für die verstärkte Nutzung der Busse und der Bahnen sei vor allem deren Attraktivität und weniger der Preis auschlaggebend. Dennoch verweist der Minister auf die attraktiven Preise des ÖPNV im Vergleich zum Privatauto. Diese decken folglich auch nur einen Bruchteil der Kosten. Damit wäre der Nulltarif eigentlich erschwinglich. Höchste Zeit also, den praktischen Nutzen des Nulltarifs zu evaluieren: Entfallen von Kontrollen und teuren Entwertungssystemen; Attraktivität für Spontan-NutzerInnen und für Linien-AbonnentInnen, von gewohnten Pfaden abzuweichen, ohne sich Gedanken über ein (Extra)-Ticket machen zu müssen.


Cet article vous a plu ?
Nous offrons gratuitement nos articles avec leur regard résolument écologique, féministe et progressiste sur le monde. Sans pub ni offre premium ou paywall. Nous avons en effet la conviction que l’accès à l’information doit rester libre. Afin de pouvoir garantir qu’à l’avenir nos articles seront accessibles à quiconque s’y intéresse, nous avons besoin de votre soutien – à travers un abonnement ou un don : woxx.lu/support.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Wir stellen unsere Artikel mit unserem einzigartigen, ökologischen, feministischen, gesellschaftskritischen und linkem Blick auf die Welt allen kostenlos zur Verfügung – ohne Werbung, ohne „Plus“-, „Premium“-Angebot oder eine Paywall. Denn wir sind der Meinung, dass der Zugang zu Informationen frei sein sollte. Um das auch in Zukunft gewährleisten zu können, benötigen wir Ihre Unterstützung; mit einem Abonnement oder einer Spende: woxx.lu/support.
Tagged .Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.