Reform der EU-Agrarpolitik: Wie sieht die Zukunft der Landwirtschaft aus?

Letzte Woche haben die Landwirtschaftsminister*innen die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) beschlossen. Die woxx erklärt die wichtigsten Punkte.

Lange wurde gestritten, gefordert, diskutiert und ausgehandelt – seit dem 25. Juni ist die Reform der GAP beschlossene Sache. Die EU-Landwirtschaftsminister*innen haben sich im Rat geeinigt, und damit sind nun keine größeren Änderungen mehr zu erwarten.

Was ist die GAP?

Die Gemeinsame Agrarpolitik wurde 1962 eingeführt, um die Landwirt*innen zu unterstützen und für niedrige Lebensmittelpreise zu sorgen. In den 1950ern waren die Gründungsmitglieder der damaligen Europäische Wirtschaftsgemeinschaft stark von Lebensmittelimporten aus dem Ausland abhängig – das wollte man ändern. Ging es Anfangs vor allem um den Aufbau einer effizienteren Landwirtschaft, so stand ab 1985 die Bekämpfung der Überproduktion im Zentrum. mehr lesen / lire plus

Reform der EU-Agrarpolitik: Gemischte Reaktionen

Der Landwirtschaftsminister freut sich, die Bauernzentrale hat gemischte Gefühle und NGOs sind entsetzt: Die Reaktionen auf die Einigung zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) fallen unterschiedlich aus.

Zufrieden über einen „akzeptabelen und ausgewogenen“ Kompromiss: Landwirtschaftsminister Romain Schneider. (Foto: MA)

Landwirtschaftsminister Romain Schneider (LSAP) freute sich über den Kompromiss, den er am vergangenen Freitag mit seinen EU-Kolleg*innen ausgehandelt hat. In einer Pressemitteilung bezeichnet er ihn als „akzeptabel und ausgewogen“. Das „historische Abkommen“ decke die drei Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung ab, da soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte berücksichtigt würden. Der Minister bedauere, dass im Laufe des Verhandlungsprozesses das zentrale Element, die Subsidiarität, an Bedeutung und Gewicht verloren habe, hieß es weiter. mehr lesen / lire plus

Onlinekonferenz: Mehr Biodiversität und Umweltschutz mit der Landwirtschaft

In einer kürzlich veröffentlichen Studie wurde erneut der schlechte ökologische Zustand Luxemburger Grünlandhabitate festgestellt. Am Donnerstag, dem 10. Juni präsentieren die Autor*innen die Ergebnisse und Lösungsansätze.

Die Situation ist dramatisch: Rund 68 Prozent der natürlichen und naturnahen Habitate in Luxemburg sind in einem unzureichenden oder schlechten Erhaltungszustand, Tier- und Pflanzenwelt leiden darunter und viele Feldvögel sind vom Aussterben bedroht, manche auch komplett verschwunden. Schlimmer noch: Die Förderungen für die Landwirtschaft, die dieser Entwicklung eigentlich entgegenwirken sollten, haben nichts verbessert. So lässt sich die Studie resümieren, die das Observatoire de l’Environnement Naturel beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl Deutschland) und dem Institut für Agrarökologie und Biodiversität (Ifab) in Auftrag gegeben hat. mehr lesen / lire plus

84 Prozent der Grünlandhabitate Luxemburgs in einem schlechten Zustand

Eine Studie, die vom Observatoire de l’Environnement Naturel in Auftrag gegeben wurde, zeichnet ein verheerendes Bild der Biodiversität in der Luxemburger Agrarlandschaft. Die staatlichen Förderungen für die Landwirtschaft konnten die Situation bisher nicht verbessern. Mit der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU soll sich das ändern.

Blühstreifen können helfen, den Verlust der Biodiversität aufzuhalten. (Foto: Katrin M./Pixabay)

Der Natur in Luxemburg geht es schlecht: Rund 68 Prozent der natürlichen und naturnahen Habitate sind in einem unzureichenden oder schlechten Erhaltungszustand, genauso wie 83 Prozent der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten – Vögel sind aus dieser Rechnung ausgenommen. Manche Feldvögel wie der Steinkauz oder das Rebhuhn, die einst häufig in Luxemburg anzutreffen waren, sind stark gefährdet. mehr lesen / lire plus

Gemeinsame Agrarpolitik: Bullshit statt Wende

Die sinnlose Debatte über Veggieburger hat dazu geführt, dass die GAP-Reform beinahe unbeachtet gestimmt werden konnte. Jetzt wird mehr Bullshit produziert – und aufs Klima geschissen.

Foto: Pixabay/milesz

Viele hatten auf eine sogenannte Agrarwende in der EU gehofft: Weg von der industriellen Landwirtschaft, hin zu mehr bio, regional und im Einklang mit der Natur. Wer gehofft hatte, das Parlament würde über einen progressiven Entwurf abstimmen, mit dem der Landwirtschaft ermöglicht würde, die Artenvielfalt zu erhalten, statt sie zu zerstören, wurde bitter enttäuscht. Obwohl der Druck von Umwelt- und Klimaaktivist*innen in den Tagen vor der Abstimmung am letzten Freitag wuchs, war er nicht groß genug, um genügend Abgeordnete davon zu überzeugen, gegen den Vorschlag zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu stimmen. mehr lesen / lire plus

Über 400 Organisationen aus zwölf EU-Mitgliedstaaten fordern in einem offenen Brief eine radikale Reform der europäischen Agrarpolitik

Am 30. August treffen sich die europäischen Landwirtschaftsminister*innen in Koblenz, um über die Zukunft der EU-Agrarpolitik zu diskutieren. Ein offener Brief, den die woxx integral veröffentlicht, fordert sie zu radikalem Umdenken auf.

Am kommenden Sonntag lädt die deutsche Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ihre europäischen Kolleg*innen nach Koblenz, um dort über die Zukunft der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und die Lehren aus der Covid-19-Pandemie zu diskutieren. Im Vorfeld hat ein Bündnis aus zwölf EU-Mitgliedstaaten einen offenen Brief an die deutsche Ratspräsidentschaft verfasst, in dem umfassende Reformen gefordert werden.

Insgesamt vertreten die Unterzeichner*innen über 400 zivilgesellschaftliche Organisationen. Aus Luxemburg hat „Meng Landwirtschaft“ den Brief unterschrieben. mehr lesen / lire plus