Willis Tipps: März 2022

Faszinierende portugiesische Gitarre


Typisch für den portugiesischen Fado ist eine emotionale Stimme im Dialog mit dem glockenreinen Klang der portugiesischen Gitarre. Das Doppelalbum Guitarra Portuguesa im Buchformat mit einer zweisprachigen, fundierten Einführung stellt das Instrument in den Mittelpunkt. Die mindestens 200 Jahre alte, typisch portugiesische Laute ist wohl aus der englischen Gitarre entwickelt worden. Ihr Korpus ist annähernd rund und sechs, mit Fingerpicks gezupfte Doppelsaiten bringen einen unverwechselbar perlenden Klang hervor. Die vorliegende Kompilation vereint vierzig Stücke, die die unterschiedlichen Stile aus Lissabon und Coimbra dokumentieren. Da finden sich zahlreiche Meister und eine Meisterin, die das Instrument virtuos zur Blüte bringen, und zwar in klassischen wie in modernen Formen. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Februar 2022

Cumbia amazónica

Bareto ist ein Septett aus Peru, das 2003 sein erstes Album mit Ska- und Reggae-Orientierung herausbrachte und sich schon kurze Zeit später auf seine heimischen Klänge wie Cumbia und Chicha konzentrierte. Mit dieser Neuorientierung erhielten zwei Alben der Band eine Nominierung für die Latin Grammy Awards und 2016 spielte sie ein bemerkenswertes Showcase auf der Weltmusikmesse Womex. Nach einer Recording-Pause von knapp sieben Jahren meldet sie sich jetzt mit ihrem neuen Album El amor no es para los débiles zurück. Die Kerntruppe und ihre zahlreichen Gastmusiker*innen bleiben hier ihrem Stil treu und haben zehn Stücke aufgenommen, von denen einige ordentlich abgehen, während andere im Mid-Tempo grooven. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Januar 2022

Feinste bosnische Musik

Divanhana ist eine Band aus Bosnien-Herzegowina, die 2009 von Student*innen der Musikakademie in Sarajewo gegründet wurde. Fast fünf Jahre lang war es, was Plattenveröffentlichungen angeht, still um sie. Die neue Scheibe, die die Band vor dem Lockdown aufgenommen hat, erscheint nun Ende dieses Monats. Schon ihre bisherigen Studioalben und ihre Live-CD erhielten in der Vergangenheit beste Kritiken. Auf der aktuellen Veröffentlichung Zavrzlama hört man nun die großartige Stimme der neuen Sängerin Šejla Grgić, ansonsten ist die Band mit Akkordeon, Violine, Trompete, Piano, Gitarre, Bass und Perkussion weitgehend unverändert. Die elf Stücke beinhalten wieder verschiedene Stile vom Westbalkan und auch der melancholische, bosnische Sevdahlinka ist natürlich vertreten. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Dezember 2021

Afro-peruanische Diva

Die afro-peruanische Musik bezieht sich auf das Erbe der nach Peru verschleppten Afrikaner*innen. Die große Sängerin dieses Stils ist Susana Baca, die seit den 1980er-Jahren Platten aufgenommen hat und zu den Legenden der Weltmusikszene zählt. Nach einer neunjährigen Pause erschien im letzten Jahr eine Platte, die schwer erhältlich war. Jetzt hat die nun 77-Jährige das Album Palabras Urgentes auf dem britischen Real World Label veröffentlicht. Susana Baca war eine Zeit lang Kulturministerin in ihrer Heimat und ihre politischen Überzeugungen finden sich auf der neuen Platte in Liedern über Korruption, soziale Ungerechtigkeit, Rassismus und Klimaveränderung. Auch im hohen Alter hat ihre Stimme nichts von ihrer Faszination und Stärke verloren. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: November 2021

Voluminöse Sámi-Musik

Die Musik der Sámi Nordeuropas hat einen ganz speziellen Charakter, der vor allem auf dem Gesangsstil des Joik beruht. Dessen Unterart, der südsamische Joik, wird nur noch von wenigen gepflegt. Diesen zu erhalten, hat sich Marja Mortensson zur Aufgabe gemacht. Die junge Musikerin, die nicht weit von Oslo entfernt beheimatet ist, hat innerhalb von nur fünf Jahren jetzt bereits ihr fünftes Album herausgebracht. Wie viele andere Musiker*innen ihres Volkes ist sie für musikalische Experimente offen. Seit einiger Zeit lässt sie sich von Daniel Herskedal auf der Tuba und der Bass-Trompete begleiten und hat auch schon mit einem Streichquartett aufgenommen. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Oktober 2021

25 Jahre Fanfare Ciocarlia

Die rumänische Vorzeige-Brassband Fanfare Ciocarlia ist in Feierlaune. Sie wurde vor 25 Jahren gegründet, hat seitdem neun Alben aufgenommen und feiert jetzt mit ihrem zehnten ihr Jubiläum. Bereits 1997 begann ihre imposante Karriere in Westeuropa. Seitdem hat diese Roma-Combo aus dem kleinen Dorf Zece Prajini mit ihrem energiegeladenen Sound bewiesen, dass Blasmusik weit mehr sein kann als der geglättete Kitsch, der in unzähligen TV-Sendungen als Volksmusik verkauft wird. Fanfare Ciocarlia spielt die ungebändigte, echte Volksmusik der Roma in Rumänien: rau, kantig und teilweise in einem Höllentempo. Auf der neuen Scheibe It Wasn’t Hard to Love You geht es manchmal auch etwas ruhiger zu, aber den Turbospeed beherrscht die Combo immer noch glänzend. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: September 2021

Electro-Mazurka

Wer die Faszination der Mazurka in moderner Form erleben will, muss diese Platte einfach haben: Die Gruppe Niewte hat dem polnischen Tanz und den dazugehörigen Gesängen einen neuen Anstrich verpasst. Das Quartett hat das Album Osmetnica Electronica herausgebracht, das man allen, die polnische Roots-Musik in experimenteller Form erleben wollen, nur wärmstens empfehlen kann. In den Stücken der Band hört man zwei Geigen, die in der polnischen Tradition nicht fehlen dürfen, dazu die Sängerin und Multiinstrumentalistin Maniucha Bikont und die Electronics von Antoni Beksiak. In dem Album vermischen sich die originellen Rhythmen und der spezielle polnische Klang der Streichinstrumente mit der starken Stimme Bikonts und den elektronischen Sounds, die oft aufregend verfremden, aber nie die Essenz der Mazurka verderben. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: August 2021

Bester ivorischer Pop

Jetzt ist das sechste Album der bemerkenswerten Dobet Gnahoré mit dem Titel Couleur erschienen. Sie stammt von der Elfenbeinküste, ging 1999 nach Frankreich, ist aber regelmäßig in ihrer Heimat präsent. Ihr Vater Boni war bereits ein erfolgreicher Perkussionist und so stand sie schon im Alter von zwölf Jahren zum ersten Mal auf der Bühne. 2010 erhielt sie zusammen mit der Sängerin India Arie einen Grammy für ihren Song Palea. Ohne Frage ist sie eine der stärksten Sängerinnen Afrikas von heute, die es versteht, sich auch optisch in Szene zu setzen, wie die Hülle der aktuellen CD erneut beweist. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Juli 2021

Amparanoia ist zurück!

Die Mestizo-Szene aus dem Süden Spaniens lebt! Amparo Sánchez aus Granada, eine der wichtigsten Protagonistinnen dieses Fusionstils, hat eine eindrucksvolle Karriere vorzuweisen und jetzt wieder ein bemerkenswertes Album veröffentlicht. Im letzten Jahr kam ihre vierte Soloplatte auf den Markt, auf der sie auch eigene Gewalterfahrungen verarbeitete. Nun ist sie wieder mit ihrer altgedienten Gruppe Amparanoia ins Studio gegangen. Deren erste Platte erschien 1997 und nach sieben weiteren CDs wurde die Band für neun Jahre auf Eis gelegt. Die zweite Amparanoia Scheibe nach der Neuformierung 2017 zeigt, dass die Band nichts von ihrem Feuer verloren hat. Während andere Begründer*innen des Mestizostils, wie Manu Chao und Ojos de Brujo verstummt sind, zeigt Amparanoia, dass der Mix aus spanischen Elementen, verschiedenen Latin-Einflüssen, Ska und Reggae auch heute frisch und zeitgemäß klingt. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Juni 2021

Mali-Shouterin posthum

Die starke malische Sängerin Khaira Arby aus Timbuktu, die in Folge eines Schlaganfalls 2018 nicht einmal 60-jährig verstarb, blieb in Europa leider ein Geheimtipp. Als erste Sängerin Nordmalis veröffentlichte sie Anfang der 1990er ein Album unter eigenem Namen und wurde in der Folge als die Nachtigall Timbuktus bezeichnet. Der Terror von Fundamentalisten zwang Arby 2012, nach Bamako zu gehen. Trotz zweier internationaler Plattenveröffentlichungen und Kooperationen mit Ali Farka Touré und Bassekou Kouyaté erreichte sie international nicht den Bekanntheitsgrad, den sie sich in Mali erarbeitet hatte. Nun ist posthum das Album New York Live erschienen, das 2010 aufgezeichnet wurde. Die elektrische Band und die malischen Lauten Tehardant und Ngoni erzeugen hohen Druck und Dramane Touré zaubert auf der verzerrten E-Gitarre. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Mai 2021

Starker Maloya

Maloya ist die Musik der Insel La Réunion im Indischen Ozean, die auch heute noch zu Frankreich gehört. Als Ausdruck kreolischer Identität galt er als subversiv – auch weil die Kommunistische Partei den Maloya unterstützte. Erst 1981 beendete Frankreich das Verbot; die Unesco nahm ihn 2009 in die Liste des immateriellen Kulturerbes auf. Eine der bedeutendsten Künstler*innen La Réunions ist Christine Salem, die ab 1997 mit ihrer Gruppe Salem Tradition auftrat und seit 2010 unter ihrem eigenen Namen aktiv ist. Nach sechsjähriger Pause ist jetzt ihr Album Mersi erschienen. Der Maloya-Groove kommt von den typischen Perkussionsinstrumenten wie der Kayamb. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: April 2021

Iranischer Meister trifft Niederländer

Manche west-östlichen Kooperationen sind arg gekünstelt. Hier haben wir aber eine wirklich gelungene Aufnahme. Das niederländische Rembrandt Trio hatte bereits 2019 eine starke CD mit dem iranischen Kamantsche-Meister Kayhan Kalhor vorgestellt und hat jetzt eine Aufnahme mit der anderen unbestrittenen iranischen Größe, Hossein Alizadeh, auf den Markt gebracht. Alizadeh beherrscht die traditionellen persischen Lauten Tar und Setar und glänzt auf dieser Aufnahme mit einer Kombination aus beiden, der Shurangiz. Im niederländischen Trio finden sich erfahrene, freie Geister, die keine Kategorien brauchen. Rembrandt Frerichs spielt den Nachbau eines alten Pianoforte, Tony Overwater die sechssaitige Violone, den Vorläufer des Kontrabasses, und Vinsent Planjer fügt genau das an Perkussion hinzu, was die Kompositionen brauchen. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: März 2021

Eine Perle ungarischer Roma-Musik

Schon in den 1990ern hat Mónika Lakatos ihre ersten Erfolge in Ungarn gefeiert und wurde im letzten Jahr von der Weltmusikmesse Womex in Budapest mit dem Artist Award geehrt. Das war die hochverdiente Würdigung einer bedeutenden Sängerin und auch ein politisches Signal gegen die fortgesetzte Diskriminierung der Roma – nicht nur – in Orbans Ungarn. Nun ist die CD Hangszín mit ihrer Band Cigány Hangok (Gipsy Voices) erschienen. Diese kleine, fast zerbrechlich wirkende Frau hat eine ganz starke Stimme, die sowohl bei schnellen Liedern als auch bei getragenen Lamentos Gänsehaut bei den Hörer*innen erzeugt. Mónika Lakatos gehört den Oláh-Roma an, eine Volksgruppe, die einst aus Tschechien nach Ungarn gezogen ist, einen eigenen Dialekt spricht und unter den ungarischen Roma eine Minderheit bildet. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Februar 2021

Madagaskar-Blues

Tao Ravao und Vincent Bucher haben ihre erste gemeinsame Platte bereits 1993 gemacht. Tao ist Franko-Madagasse, singt auf Madagassisch, Französisch und Englisch und spielt die madagassische Kabôsy-Laute sowie die Bambus-Röhrenzither Valiha. Vincent ist in Paris aufgewachsen und ein umwerfender Mundharmonikavirtuose, der auch auf mehreren Platten der malischen Legende Boubacar Traoré zu hören ist. Beide haben schon in jungen Jahren in den USA mit Bluesgrößen wie Walter Horton und Louisiana Red zusammengespielt. Auf ihrer siebten gemeinsamen Platte Piment Bleu präsentieren sie wieder ihre einzigartige Mischung zwischen Baobab und Baumwollfeld. Stücke mit Blues-Fokus erhalten ihren ganz speziellen Charakter durch die madagassischen Instrumente; Kompositionen mit Madagaskar-Orientierung werden von Vincents Mundharmonikaspiel einfühlsam verbluest. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Januar 2021

Berührendes Bosnien

Wer die Musik des Balkans auf schmissige Blaskapellen reduziert, liegt falsch. Uralte Wurzeln hat der ruhige, melancholische Sevdalinka, der in Bosnien-Herzegowina zu Hause ist. Amira Medunjanin ist die führende Vertreterin dieses Gesangsstils, die aber auch andere Formen glänzend beherrscht. Jetzt ist ihr zehntes Album unter dem Titel For Him and Her veröffentlicht worden. Es enthält Lieder des serbischen Sängers und Komponisten Toma Zdravkovic und der bosnischen Sängerin Silvana Armenulic, die mit ihrer Kooperation den jugoslawischen Folk der 1960er und 1970er geprägt haben. Amira Medunjanin hat zwölf ihrer Lieder neu aufgenommen und entführt uns damit in eine Vergangenheit, in der die ethnische Vielfalt des Balkans nicht nur als selbstverständlich, sondern auch als bereichernd begriffen wurde. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Dezember 2020

Afro-brasilianisches Debut

Ein Ergebnis des portugiesischen Kolonialismus ist die klangliche Verwandtschaft der aktuellen Musiken der heute unabhängigen Länder. Das Debutalbum der Gruppe Ayom zeigt sehr schön, wie nah sich die Stile Brasiliens, Angolas und der Kapverden sind. Die Sängerin und Perkussionistin Jabu Morales stammt aus Minas Gerais in Brasilien und ging nach Barcelona, wo sie auf gleichgesinnte Musiker traf. Das dort gegründete Ensemble nennt sich nach der Orisha-Göttin der Trommel Ayom. Der Orisha-Glaube stammt aus Westafrika und hat auch in Brasilien seine Anhänger*innen. Der Name der Gruppe ist Programm. Auf der CD werden die afrikanischen Elemente brasilianischer Musik ausgelotet. Jabu Morales singt in verschiedenen Sprachen, mischt unterschiedliche lusophone Musikformen und der italienische Akkordeonist Alberto Becucci fügt noch einen Schuss Mittelmeer hinzu. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: November 2020

Junge Frauenpower aus Benin

Diese Gruppe hier ist eine große Ausnahme, denn Bands, in denen Frauen nicht nur singen, sondern auch alle Instrumente spielen, sind in allen Genres sehr selten. 2016 entstand im westafrikanischen Benin eine Band von Mädchen und jungen Frauen im Alter von 10 bis 17 Jahren. 2018 nahmen sie in ihrer Heimat eine Platte auf, die jetzt auch hier erhältlich ist. Die siebenköpfige Gruppe nennt sich Star Feminine Band und macht auf dem Debütalbum ihrem Namen alle Ehre, denn die Songs sind feministisch und behandeln Themen wie Schulbildung für Mädchen und gesellschaftliche Gleichberechtigung. Die Platte wurde in Benin aufgenommen und hat den erfrischenden, ungeglätteten Charme einer Lo-Fi-Produktion. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Oktober 2020

Lieder der jüdischen Arbeiter*innenbewegung

Isabel Frey ist eine militante Sängerin und Gitarristin und hat ein hochinteressantes Debutalbum aufgenommen. Es enthält 16 politische Lieder auf Jiddisch. Die kämpferischen Gesänge des jüdischen Teils der Arbeiter*innenbewegung sind ziemlich in Vergessenheit geraten. Deshalb ist es sehr erfreulich, dass die in Wien geborene und aus einer jüdischen Familie stammende Frey dieses Erbe der europäischen Jud*innen wieder auf die Tagesordnung setzt. Der Titel des Albums Millenial Bundist bezieht sich auf die 1897 gegründete Organisation jüdischer Sozialist*innen „Der Bund“. Die Lieder hat Isabel Frey meist sparsam begleitet aufgenommen. Viele dieser Stücke sind weitgehend unbekannt, aber manche Hörer*innen werden sich noch an „Im Kamf“ erinnern, ein Streiklied, das der russische Anarchist David Edelshtat geschrieben hat und auch von den Klezmer-Innovatoren The Klezmatics aufgenommen wurde. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: September 2020

Mit Selma nach Mosambik

Selma Uamusse ist eine junge Sängerin, die schon 2018 mit ihrem ersten Album einen starken Eindruck hinterließ. Sie lebt in Portugal, stammt aber aus Mosambik, und die dortigen musikalischen Traditionen sind die Basis für ihr aktuelles musikalisches Schaffen, obwohl sie mit Gospel, Soul und Jazz begonnen hatte. Erst spät entdeckte sie das musikalische Erbe ihres Herkunftslandes wieder. In ihrer Musik spielen die Klänge der Timbila, dem mosambikanischen Xylophon, eine wichtige Rolle und sind in ihren ganz modernen Stil harmonisch eingebettet. Die Instrumentierung und das Arrangement sind ansonsten rockig-soulig mit markantem Beat. Auf dem neuen Album Liwoningo findet sich auch ein Stück, bei dem die brasilianische Funktruppe Bixiga 70 scharfe Bläsersätze beisteuert. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: August 2020

Amparo Sánchez – Schwere Zeiten

Amparo Sánchez ist eine der starken Frauen der spanischen Musikszene. Viele kennen die Aufnahmen ihrer Gruppe Amparanoia und ihre Soloplatten. Sie stammt eigentlich aus Grenada, hat aber lange in Barcelona gelebt. Grob gesprochen, konnte man sie in die dortige rockige Mestizo-Szene einordnen. Sie hatte aber immer ihren speziellen Sound, der sie aus der Masse heraushob. Es ist vor allem ihre ausdrucksstarke Stimme, die man sofort wiedererkennt. Auf ihren Soloalben streckte sie ihre Fühler auch nach Mexikanischem aus und arbeitete mit Calexico zusammen, der Gruppe aus Arizona. 2014 veröffentlichte sie einen autobiografischen Roman, in dem sie unter anderem ihre schlimmen Erfahrungen mit Gewalt in der Ehe verarbeitet hat. mehr lesen / lire plus