UTOPAIA S.A.: Das langsame Sterben

Die Zeit der luxemburgischen Traditionskinos
gehört längst der Vergangenheit an. Utopia S.A. beherrscht die Szene.

Nur noch der Name erinnert an alte Zeiten: Das ehemalige „Victory“ im Luxemburger Bahnhofsviertel ist längst eine Ruine.

Ein Kinobesitzer hat sich das Leben genommen – und auf der Leinwand läuft „Red River“ von Howard Hawks. „Royal“ heißt das Kino, ein prahlerischer Name in einer Kleinstadt wie dem texanischen Anarene.

„Die letzte Vorstellung“ heißt der Film und er wird oft zitiert, wenn es um das Kinosterben geht. Das schon
seit mehr als 30 Jahren, denn Peter Bogdanovichs Film stammt aus dem Jahr 1971. Das tatsächliche Sterben dauert aber noch länger. mehr lesen / lire plus

FILM-BOYKOTT: Das Werk eines Fanatikers

Mel Gibson verfilmt Jesus. Die woxx hat ihn nicht gesehen. Und trotzdem findet sie den Streifen abscheulich.

Täglich sieben Stunden Maske ließ der ebenso fanatische Jesus-Darsteller Jim Caveziel über sich ergehen, bis er am Ende aussah wie ein rohes Stück Fleisch: „Durch seine Wunden sind wir gerettet.“

„Es ist, wie es war“, soll Johannes Paul II. nach einer Privatvorführung des Films „The Passion of the Christ“ gesagt haben. Dass der Papst nicht mehr voll zurechnungsfähig ist, sollte man ihm angesichts seiner fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung nicht allzu übel nehmen. Seine Pressestelle dementierte auch sogleich – was nur zeigt: Selbst im Vatikan nehmen sie es mit der
Unfehlbarkeit nicht mehr so ganz genau. mehr lesen / lire plus

PATRICE LECONTE: Confidences trop intimes

L’idée était séduisante: une femme en mal d’amour confond la porte d’un psychanalyste avec celle d’un conseiller fiscal. Mais la dernière production de Patrice Leconte, indécidée entre comédie et analyse psychologique, ne réussit ni à nous faire rire, ni à livrer une description plus profonde et touchante des deux figures centrales. Quant à Sandrine Bonnaire et surtout Fabrice Lucchini, ils créent plutôt la caricature d’une ambiance intimiste.

A l’Utopia mehr lesen / lire plus

NACH MADRID: Das Volk und der Frieden

„Freie“ Wahlen in Spanien: Darüber, wer das Land regieren soll, entscheiden Terroristen mit.

Die Schuldigen für die Anschläge in Madrid waren schnell ausgemacht. „Mörder, Mörder“ riefen aufgebrachte SpanierInnen dem noch amtierenden Ministerpräsidenten José Maria Aznar sowie seinem Wunsch-Nachfolger Mariano Rajoy zu. Ihre Aufregung ist verständlich, ihre politische Analyse ist es nicht.

Die ihr zugrunde liegende „Logik“, die Beteiligung am Irak-Krieg sei als Ursache für das blutige Attentat in Madrid zu sehen, stützt sich auf mehr als eine falschen Annahme. Das islamistische Netzwerk al Qaida hat sich dazu bekannt, die Bomben in Madrid gezündet zu haben. Den Terroristen geht es dabei jedoch keineswegs darum, aus dem Irak ein freies Land zu machen. mehr lesen / lire plus

IVL: Konzept ohne Handlung

Auf den ersten Blick scheint das lang erwartete IVL richtige Signale zu setzen.
Doch hinter den Ermahnungen und den Tram-Rosinen verstecken sich Laisser-faire und Denkverbote.

Das integrative Verkehrs- und Landesentwicklungskonzept (IVL) ist da. Als es vor zwei Jahren angekündigt wurde, sahen die einen darin eine Alibi-Studie, andere hofften auf ein Signal für die überfällige Wende in der Verkehrspolitik. Das Ergebnis, mit Spannung erwartet von Parteien und Umweltorganisationen, von Ministerien und Bürgerinitiativen, ist lesenswert.

Die Studie zeige eine Reihe von Fehlentwicklungen der vergangenen Jahrzehnte auf, so der zuständige Innenminister Michel Wolter. Problematisch ist zum Beispiel, dass immer mehr BürgerInnen die städtischen Zonen im Zentrum und im Süden des Landes verlassen und in ländliche Regionen ziehen. mehr lesen / lire plus