FILM-BOYKOTT: Das Werk eines Fanatikers

Mel Gibson verfilmt Jesus. Die woxx hat ihn nicht gesehen. Und trotzdem findet sie den Streifen abscheulich.

Täglich sieben Stunden Maske ließ der ebenso fanatische Jesus-Darsteller Jim Caveziel über sich ergehen, bis er am Ende aussah wie ein rohes Stück Fleisch: „Durch seine Wunden sind wir gerettet.“

„Es ist, wie es war“, soll Johannes Paul II. nach einer Privatvorführung des Films „The Passion of the Christ“ gesagt haben. Dass der Papst nicht mehr voll zurechnungsfähig ist, sollte man ihm angesichts seiner fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung nicht allzu übel nehmen. Seine Pressestelle dementierte auch sogleich – was nur zeigt: Selbst im Vatikan nehmen sie es mit der
Unfehlbarkeit nicht mehr so ganz genau. mehr lesen / lire plus

www.free-av.de: Zum Gegenangriff blasen

Sie heißen Doom, Sober oder Klez. Zunächst unerkannt hängen sie sich an harmlose E-Mails und düsen quer durch die Cyberwelt. Haben Sie das Schutzsystem eines neuen Opfers überwunden, beißen sie sich am Rechner fest, vermehren sich und warten zum Teil Monate bis sie loslegen. Aber spätestens wenn ein besonders aufmerksamer E-Mail-Freund eine Virusmeldung erhält und anfragt, warum uralte zum Teil hoch private Dateien verschickt werden, man sich aber nicht daran erinnern kann, dies in jüngster Zeit getan zu haben – spätestens dann dürfte klar sein: Der Wurm hat zugeschlagen.

Angesichts der aktuellen Viren-Flut an dieser Stelle, ganz woxx-untypisch, ausnahmsweise ein Servicetipp: Unter www.free-av.de mehr lesen / lire plus

ANTHONY MINGHELLA: Spritzig aber nicht herzzerreißend

Einmal Golden Globe und siebenmal für den Oskar nominiert – ein guter Film ist „Cold Mountain“ damit aber noch lange nicht.

Überzogen ruppig aber trotzdem oskarreif: Renée Zellweger in der Rolle des sentimentalen Rauhbeins Ruby.

„Herr der Ringe“ hat es vor gemacht, „Der letzte Samurai“ hat es übernommen und „Kill Bill“ war dabei eine besonders „spritzige“ Variante. All diese Filme haben gemein: die zwar authentischen aber deswegen besonders grausigen Kampfszenen. Da ist es nur
eine Frage der Zeit gewesen, bis Bilder von abgehackten Köpfen, verstümmelten Körpern und auseinander klaffenden Wunden auch vom amerikanischen Bürgerkrieg auf der Leinwand zu sehen sind. Und wen gab es besseres als Anthony Minghella, dessen Film „The English Patient“ bereits einen Oskar nach dem anderen absahnte? mehr lesen / lire plus

DIESEL: Stinkend fahren zum Billigtarif

Er war der Renner beim diesjährigen Autofestival in Luxemburg. Der VW-Golf V, Zwei-Liter-Diesel, Einstiegspreis knapp 16.000 Euro. Er verbraucht weniger Sprit. Schadstoffklasse Euro IV, ohne Filter.

Schadstoffklasse Euro IV. Da ist also der Haken. Das heißt nämlich: Auch künftig gehört der Dieselrußfilter nicht zum Pflichtprogramm. Nicht mal beim allseits gepriesenen neuen Golf hielt es der deutsche Autohersteller für nötig, seine Fahrzeuge serienmäßig mit diesem relativ simplen Zusatz auszustatten. Was wiederum bedeutet: Der Golf in Diesel-Ausführung bleibt im Normalfall eine Giftschleuder.

Dabei ist schon seit langem bekannt, wie gefährlich dieser Kraftstoff ist. Der Ruß, den das Dieselauto aus seinem Auspuff ballert, ist gerade mal ein Zehntel Millimeter groß. mehr lesen / lire plus

NANCY MEYERS: Junge Männer und Alterssex

Ergraut und ihre Falten hat sich die 58-Jährige auch nicht wegspritzen lassen. Und doch ist es bei Diane Keaton anders: irgendwie sexy.

Reif, geschieden, begehrt: Diane Keaton als Erica Berry (Foto: Warner Brothers)

Gilt ein alter Knacker, der mit einer dreißig Jahre jüngeren Frau ins Bett hüpft, von jeher als beneidenswert und in gewisser Hinsicht potent, hat die umgekehrte Konstellation etwas leicht Anrüchiges. Was kann schon einen knackigen jungen Mann an einer Frau interessieren, deren Altersflecken womöglich gerade den Ehemann in die Arme einer anderen getrieben haben?

Altersflecken hat Diane Keaton noch keine. Und der eigentliche Plot des Films „Something’s Gotta Give“ von Nancy Meyers beantwortet diese Frage auch nicht wirklich. mehr lesen / lire plus

JOHN WOO: Paycheck

High-Tech-Ingenieur Jennings kennt keine Skrupel. Für Lohnschecks in Millionenhöhe nimmt er auch in Kauf, drei Jahre seines Lebens der Firma zu widmen und diese Zeit anschließend aus seinem Gedächtnis auszuradieren. Spannender Rätselthriller für Science-Fiction-Tüftler, wenn auch das inhaltliche Potenzial an einigen Stellen im schwarzen Loch der Erinnerungen versinkt. Zudem ist der Plot bekannt. Nur dass Tom Cruise in Minority Report eine bessere Figur abgegeben hat als Ben Affleck.

Im Utopolis (Luxemburg) und im Prabbelli (Wiltz) mehr lesen / lire plus

TERRORWARNUNGEN: Süßer die Alarmglocken nie klingen

Weihnachtszeit ist Terrorzeit. Zumindest dieses Mal. So viele Terrorwarnungen wie in den letzten Wochen hat es seit dem 11. September 2001 nicht mehr gegeben. Wem das nützt? Den Wahlkämpfern.

Es ist wie mit den Sturmwarnungen – irgendwann kann sie keiner mehr hören. Und falls wirklich einmal etwas passiert, dann ist die Alarmkette am empfindlichsten Glied zerrissen. Geradezu inflationär wurden weltweit in diesen Wochen die Terrorwarnungen ausgesprochen. Air France musste sechs ihrer Flüge in die USA wegen vermeintlicher Terrorflüge über der Vergnügungsmetropole Las Vegas streichen. Das neue Jahr begrüßten die New Yorker traditionell auf dem Times Square, nur dieses Mal in Begleitung von bis auf die Zähne bewaffneten Scharfschützen. mehr lesen / lire plus

BERNARDO BERTOLUCCI: The Dreamers

Roter Mai 1968. In Paris revoltieren die Studenten. Mittendrin ein Amerikaner und ein Geschwisterpaar. Ein inzestuöser Ménage à trois beginnt. Sex, Film und Protest: Alt-68er Regisseur Bertolucci besinnt sich der Anfänge seines filmischen Schaffens. Politik blendet er allerdings aus, ihm geht es um die andere „Revolution“ – dem Hunger nach radikalem Sex. Filmliebhaber werden sich freuen über die geschickt eingestreuten Sequenzen alter Hollywood-Schinken. Von einem Klassiker hat dieser Film selbst jedoch nichts.

Im Utopia mehr lesen / lire plus