Nach dem Theater- und dem Musiksektor war am Dienstag das Literaturwesen dran: Fabienne Gilbertz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre national de littérature präsentierte ihre Untersuchung zum Buchsektor, die auf Anfrage des Kulturministeriums entstanden war. Letzteres kommt damit einer Forderung des Kulturentwicklungsplans 2018 – 2022 zur tiefgehenden Analyse der einzelnen Kulturbereiche nach. Gilbertz weist in ihrem Bericht auf langjährige Herausforderungen wie die Mehrsprachigkeit und die Enge des nationalen Marktes, aber auch auf neue Hürden hin: Der Onlinehandel sei eine große Konkurrenz für den nationalen Literaturbetrieb und explodierende Produktionskosten setzten den Verlagshäusern zu. Erst im November reagierte das Kulturministerium auf steigende Papierpreise, indem es finanzielle Beihilfen für Verleger*innen ausschrieb. In zwei Rundtischgesprächen tauschten sich Vertreter*innen der Gewerkschaft A:LL Schrëftsteller*innen, der Presse, des Kulturexportbüros Kultur | LX, der Verlagsbranche, des Buchhandels sowie von Literaturforschungsinstituten auch über die Lebensrealität der Beschäftigten im Literaturbetrieb aus. Der Wunsch nach einer nachhaltigen finanziellen, strukturellen Unterstützung des Sektors wurde laut. Ian De Toffoli, Verleger (Hydre), Autor und scheidender Präsident der Lëtzebuerger Bicherediteuren schlug ein Modell nach Vorbild der staatlichen Pressehilfe oder der Förderung des Film Funds vor. Sam Tanson, Kulturministerin, will diese Möglichkeiten erörtern. Sie verwies zudem darauf, dass die Regierung dieses Jahr mehr Gelder für die kulturelle Kreation locker machen werde: Für die „bourses dans l’intérêt de la création artistique“ stehen 300.000 und damit 100.000 Euro mehr zur Verfügung als letztes Jahr.
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