Der letzte linke Kleingärtner, Teil 50: Ganzjährig Gärtnern

Kaum zu glauben, aber der letzte linke Kleingärtner liefert schon seine 50. Kolumne für uns ab. Grund für nostalgisches Gebrabbel gibt ihm das aber nicht. Ohnehin denkt er eher zyklisch als linear.

Kein Springbrunnen, sondern eine überforderte Kanalisation: Die zunehmende Versiegelung der Böden bringt auch die kommunalen Abwassersysteme an ihre Grenzen. (Foto: Internet)

Wenn man aktuell zum Fenster rausschaut und den Blick umherschweifen lässt, könnte man angesichts des nasskalten Klimas meinen, unsereiner gebe das ständige Lamento von der großen Trockenheit nur aufgrund des Einflusses von berauschenden Substanzen aller Art von sich. Da kann ich aber Entwarnung geben. Ich habe mit dergleichen Zeugs absolut nichts zu tun. mehr lesen / lire plus

USA: Chaostage im Kapitol

Um Sprecher des Repräsentantenhauses zu werden, musste der Republikaner Kevin McCarthy den rechten Hardlinern seiner Partei erhebliche Zugeständnisse machen. Diese dürften auch in Zukunft die spektakuläre Konfrontation suchen.

Ein Opportunist ohne Überzeugung: Der Republikaner Kevin McCarthy lässt sich am 7. Januar für seine Wahl zum Sprecher des Repräsentantenhauses feiern. 15 Wahlgänge waren dafür nötig. (Foto: EPA-EFE/Jim Lo Scalzo)

15 Abstimmungen waren nötig, ehe der republikanische US-Kongressabgeordnete Kevin McCarthy in der Nacht zum 7. Januar endlich zum neuen Sprecher des Repräsentantenhauses gewählt wurde – obwohl seine Partei dort die Mehrheit hat. Es war ein langwieriges und bizarres Spektakel, das für die verbleibenden zwei Jahre der Legislaturperiode nichts Gutes verspricht. mehr lesen / lire plus

Énergie : La Belgique reprend dix ans de nucléaire

Le gouvernement belge a conclu, lundi 9 janvier, un accord de principe avec l’énergéticien français Engie pour prolonger de dix ans la durée de vie de deux réacteurs nucléaires, l’un à Tihange, l’autre à Doel. Il justifie sa décision par la crise énergétique, alors que la Belgique avait voté en 2003 une sortie progressive de l’atome.

Photo : Frédéric Paulussen/Unsplash

« Les travaux peuvent commencer demain pour la prolongation des deux réacteurs les plus récents », s’est félicité Alexander De Croo, lors d’une conférence de presse à Bruxelles, lundi. Il s’agit « d’un pas en avant énorme », a-t-il insisté. Le soulagement exprimé par le premier ministre belge est sans doute à la hauteur des négociations implacables imposées à son gouvernement par Engie depuis près d’un an. mehr lesen / lire plus

Frauen in der Politik: Mega ideologisch

Am Ende ihrer zweiten Mandatszeit lässt die Ministerin für Gleichstellung von Frauen und Männern immer noch weder eine Strategie noch ein Bewusstsein für strukturelle Probleme erkennen. Vor allem an ihren Bemühungen, die Genderparität in der Politik zu erhöhen, wird das deutlich.

Copyright: Mega

Anlässlich einer Pressekonferenz gab Innenministerin Taina Bofferding am Mittwoch Details zu den Gemeindewahlen. Das letzte Drittel ihrer Ausführungen widmete sie, die neben ihrem Mandat als Innenministerin auch für die Gleichstellung von Frauen und Männern zuständig ist, dem ungleichen Geschlechterverhältnis in der Politik.

Nur 26 Prozent der Mandatsträger*innen in Luxemburger Gemeinderäten sind Frauen. Damit hat sich das Geschlechterverhältnis nur unwesentlich im Vergleich zu den vorherigen Legislaturperioden verbessert. mehr lesen / lire plus

Ein Jahr ohne GWS

Am 12. Januar 2022 verstarb Guy W. Stoos, „ein treuer Begleiter der woxx“, wie wir zwei Tage später in der woxx titelten. Seit im Herbst 1988 der „GréngeSpoun“ gegründet worden war – für den er auch das erste Titellogo im markanten Dreieck entwarf – hatte Guy fast ununterbrochen jede Woche seine Illustrationen zu diversen Beiträgen geliefert. Als wenige Jahre später „De neie Feierkrop“ lanciert wurde und er dort von Anfang an zum festen Mitarbeiterstab gehörte, reduzierte sich die Zahl der Zeichnungen, die er pro Woche im GréngeSpoun veröffentlichte. Aber er hielt der Wochenzeitung „fir eng ekologesch a sozial Alternativ“ weiterhin die Treue, sodass zwischen Oktober 1988 und der Weihnachtsausgabe von 2021 weit mehr als 1.700 Originalzeichnungen von GWS im GréngeSpoun respektive der woxx erschienen sind. mehr lesen / lire plus

Proteste in Lützerath: Die 1,5-Grad-Grenze

Zwei Autostunden von 
Luxemburg entfernt kämpfen Klimaaktivist*innen um den Erhalt eines Dorfes – gegen den Energiekonzern RWE, die Polizei und den eigenen Staat. Leichtsinnig gehen sie dabei nicht vor.

Die Mahnwache an der Tagebaukante ist für die Aktivist*innen, die Lützerath vor dem Kohlebagger retten wollen, ein beliebter Ort zum Kaffeetrinken. (Fotos: Tessy Troes)

Der Wecker klingelt in Keyenberg. „Gestern waren wir auch um diese Zeit los, oder?“ sagt jemand aus dem Zelt nebenan. Wir schreiben den 7. Januar, fünf Uhr morgens, auf einem improvisierten Camping in Nordrhein-Westfalen. Keyenberg ist ein Nachbardorf nordöstlich von Lützerath, dem Braunkohledorf, dessen Abriss imminent und in aller Munde ist. mehr lesen / lire plus

Hôpital public : En France, « la santé est devenue une marchandise »

Avec 54 soignant-es sur 59 en arrêt de maladie, les urgences de l’hôpital de Thionville ont fermé le 31 décembre. Cette situation extrême illustre la dégradation du service public hospitalier français, conséquence de décennies d’austérité et d’une politique de marchandisation de la santé.

Pendant le rassemblement de solidarité avec le personnel soignant devant les urgences de l’hôpital de Thionville, le samedi 7 janvier. (Photos : Fabien Grasser)

Les urgences de l’hôpital Bel-Air de Thionville ont craqué le vendredi 30 décembre, quand des infirmières et aides-soignantes se sont effondrées pendant leur temps de travail. « Les médecins des urgences leur ont immédiatement prescrit des arrêts maladie », raconte Cyrille Louis, délégué syndical SUD au Centre hospitalier régional (CHR) Metz-Thionville. mehr lesen / lire plus

Südamerika und der Fußball: Den Himmel berühren

Der unkritische Kult um den jüngst verstorbenen Ausnahmefußballer Pelé und die Fußball-WM haben gezeigt, welche Bedeutung der Fußball in Ländern wie Argentinien und Brasilien hat. Die Begeisterung speist sich nicht zuletzt aus zahlreichen Mythen, wie der französische Autor Olivier Guez in seinem nun erschienenen Buch „Lob des Dribbelns“ beschreibt.

Sein Körper, nicht jedoch seine Symbolkraft wird hier zu Grabe getragen: Prozession mit dem auf einem Feuerwehrauto aufgebarten Leichnam von Pelé am 3. Januar in der brasilianischen Hafenstadt Santos. (Foto: EPA-EFE/Antonio Lacerda)

Der König ist tot. Sein einbalsamierter Leichnam liegt aufgebahrt auf dem Spielfeld unter einem Zeltdach im Stadion seines ehemaligen Vereins FC Santos. mehr lesen / lire plus

Flex Carsharing macht Verluste

Ein Auto nur bei Bedarf ausleihen, statt eins zu kaufen: Carsharing ist ein Modell, das im Ausland große Erfolge feiern konnte – in Luxemburg fristet das Angebot „Flex“ von der Eisenbahngesellschaft CFL weiterhin ein relatives Nischendasein. Das zeigen Zahlen, die Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Dan Biancalana (LSAP) preisgab. Im Jahr 2021 machte CFL Mobility – die Gesellschaft, die das Flex Carsharing betreibt – etwas mehr als eine Million Euro Verlust. Allerdings steigen die Nutzungszahlen. Biancalana hatte nach der Entwicklung der Nutzer*innen gefragt, Bausch antwortete mit den Nutzungen: Wurden die Flex-Autos 2019 nur 8.634-mal ausgeliehen, so war dies 2022 geschätzt schon 29.700-mal der Fall. mehr lesen / lire plus

Hohe Kosten für Luxchat

© LU-CIX/Emmanuel CLAUDE

Am vergangenen Mittwoch sind weitere Details zur geplanten Chatplattform „Luxchat“ öffentlich geworden. Der delegierte Digitalisierungsminister Marc Hansen (DP) antwortete auf eine parlamentarische Anfrage der CSV-Abgeordneten Elisabeth Margue und Diane Adehm und gab dabei zum ersten Mal eine Einschätzung der Kosten für das Projekt ab. Die Inbetriebnahme der Chat-Plattform, die vom Groupement d‘intérêt économique Lu-Cix auf der Basis der Open-Source-Plattform Matrix entwickelt wird, soll 630.000 Euro kosten. Je nach Höhe der Nutzer*innenzahl wird der laufende Betrieb zwischen 550.000 und 725.000 Euro kosten, schätzt Hansen. In einer ersten Phase soll Luxchat lediglich für die interne Kommunikation des Staates verwendet werden, ab Ende 2023 soll auch eine Version für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. mehr lesen / lire plus

Tagung zum Literaturbetrieb in Luxemburg

© MCULT/Mike Zenari

Nach dem Theater- und dem Musiksektor war am Dienstag das Literaturwesen dran: Fabienne Gilbertz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre national de littérature präsentierte ihre Untersuchung zum Buchsektor, die auf Anfrage des Kulturministeriums entstanden war. Letzteres kommt damit einer Forderung des Kulturentwicklungsplans 2018 – 2022 zur tiefgehenden Analyse der einzelnen Kulturbereiche nach. Gilbertz weist in ihrem Bericht auf langjährige Herausforderungen wie die Mehrsprachigkeit und die Enge des nationalen Marktes, aber auch auf neue Hürden hin: Der Onlinehandel sei eine große Konkurrenz für den nationalen Literaturbetrieb und explodierende Produktionskosten setzten den Verlagshäusern zu. Erst im November reagierte das Kulturministerium auf steigende Papierpreise, indem es finanzielle Beihilfen für Verleger*innen ausschrieb. mehr lesen / lire plus

Mieko Kawakami: All the Lovers in the Night

Mieko Kawakamis Roman „All the Lovers in the Night“ wurde 2022 vom Japanischen ins Englische übersetzt. Begeistert die Erfolgsautorin erneut mit sonderbaren Frauenfiguren?

„All the Lovers in the Night“ ist das dritte Buch von Mieko Kawakami, das seit 2020 von Sam Bett und David Boyd aus dem Japanischen ins Englische übersetzt wurde – doch kann es mit den anderen Werken mithalten? (Fotos: Isabel Spigarelli/woxx)

Fuyuko Irie ist freiberufliche Lektorin, Mitte dreißig und introvertiert. Die japanische Autorin Mieko Kawakami machte sie bereits 2011 zur Hauptfigur ihres Romans „Subete mayonaka no koibitotachi“, der letztes Jahr von Sam Bett und David Boyd unter dem Titel „All the Lovers in the Night“ ins Englische übersetzt wurde. mehr lesen / lire plus

Arts pluriels : Impossible Is Nothing

Le Centre Pompidou-Metz propose en ce moment de franchir les « Portes du possible » tout en établissant des liens entre « Art & science-fiction ». Une expo protéiforme mais constamment onirique.

La sculpture « Is More Than This More Than This » (2001) de John Isaacs est à voir au Centre Pompidou-Metz. (Copyright: Centre Pompidou-Metz/John Isaacs)

Dès l’entrée de la grande nef, la réplique d’une chambre individuelle parsemée de chaos se présente au public. En y regardant de plus près, les visiteurs-euses verront une ouverture forcée au plafond, comme traversée par un obus. Bizarrement, le sol est intact, malgré la zizanie qui y règne. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Januar 2023

Suomi-Sextett modern

Okra Playground ist ein Sextett aus der modernen Abteilung der finnischen Roots-Musikszene, das nach seinen ersten beiden erfolgreichen Alben gerade seine dritte Platte Itku veröffentlicht hat. Den akustischen Background liefern drei Männer mit E-Bass, Drums und Perkussion sowie Akkordeon und ein paar elektronischen Sounds. Im Vordergrund stehen drei Frauen, die singen sowie Kantele, Violine und Jouhikko spielen. Die Kantele, eine Kastenzither, die es in verschiedenen Größen gibt, gilt als das Nationalinstrument Finnlands und wird von Essi Muikku und Maija Kauhanen gespielt. Die Jouhikko ist eine jahrhundertealte gestrichene Leier, die von Päivi Hirvonen zusätzlich zu ihrer Geige in Szene gesetzt wird. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Harka

Présenté dans la section Un certain regard au Festival de Cannes l’année dernière, « Harka » a obtenu le prix d’interprétation masculine pour son acteur principal Adam Bessa. La coproduction luxembourgeoise scrute la réalité tunisienne post-Printemps arabe, avec beaucoup de style mais un scénario peu étoffé.

Pas facile de regarder vers l’avenir pour Ali… (Photos : Tarantula distribution)

Ali survit en vendant de l’essence au noir pour un contrebandier qui la fait venir de Libye. Le jeune homme rêve cependant d’une vie meilleure, loin de cette Tunisie qui, dix ans après avoir été à l’origine des premiers soulèvements du Printemps arabe, est retombée dans le marasme économique et politique. mehr lesen / lire plus

Expotipp: The Never Never

Mythische Figuren von heute tragen Porsche, zumindest in der Ausstellung „The Never Never“ im Casino Luxemburg: Hier dekonstruiert der britische Künstler Jeremy Hutchison gemeinsam mit der griechischen Performance-Gruppe Nova Melancholia komplexe Themen wie antike Mythen, Klischees griechischer Kultur, Kapitalismus und Desinformation. Dafür hält ein gefälschter Porsche 911 her, der in acht Teile zerlegt wurde und den Performer*innen als Kostüm dient. Die Schau besteht aus einem Kurzfilm, Fotoserien, Malerei, Collagen, Performances und Skulpturen. Eine abstrakte und inspirierende Auseinandersetzung mit Konflikten der Gegenwart, mit machtvollen Erzählungen der Vergangenheit! Empfehlenswert ist auch die Website zur Schau (thenevernever.net) sowie das Interview zur Ausstellung mit Hutchison und der Kuratorin Evelyn Simons auf der Internetseite des Casinos: An beiden Stellen gibt es bereichernde Hintergrundinformationen zum Entstehungsprozess und dem Konzept. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Vanskabte Land/Volaða Land

Sur fond de magnifiques paysages dans un format recréant celui des photographies de l’époque, on s’immerge dans cette errance d’un jeune prêtre danois à qui l’Islande fait perdre tous ses repères. Choc des cultures, colonialisme, religion… l’arrière-fond social reste très présent, mais de façon subtile, à travers des personnages typés et attachants.

L’évaluation du woxx : XXX
Tous les horaires sur le site. mehr lesen / lire plus