Während Omikron in Luxemburg um sich greift und die Abgeordnetenkammer offen mit einer Impfpflicht im Kampf gegen die Pandemie liebäugelt, lockert Bildungsminister Claude Meisch die Zügel: Anfang der Woche beschloss er, dass nun auch Grundschulklassen im Zyklus 1 erst ab dem sechsten Infektionsfall in Quarantäne gesetzt werden, wie es bereits seit längerem in den Zyklen 2 bis 4 der Fall ist. Die betroffenen Mitschüler*innen und Lehrkräfte sollen sich stattdessen eine Woche lang vor Schulbeginn zu Hause auf Covid testen. Bisher reichten für die Verordnung einer allgemeinen Quarantäne im Zyklus 1 zwei Covid-Erkrankte aus. Das Syndicat national des enseignants (SNE/CGFP) zeigt sich in einer Pressemitteilung zum Thema besorgt: Die Kinder im Zyklus 1 seien größtenteils nicht geimpft, es herrsche keine Maskenpflicht und die Schüler*innen würden auf freiwilliger Basis zu Hause getestet statt in der Schule. Das SNE/CGFP vermutet, dass das Bildungsministerium auf die Durchseuchung der Schulen setzt, um weiteren Klassenschließungen vorzubeugen. Die Gewerkschaft bringt Verständnis dafür auf, dass das Ministerium den Schulbetrieb gewährleisten will, wünscht sich in dem Fall aber vor allem eins: „Wenn das Ziel der Regierung (…) eine Durchseuchung der Gesellschaft mittels einer Infektionswelle unter den Jüngsten ist, dann sollte sie der Bevölkerung im Allgemeinen und den Professionellen des Erziehungsbereichs im Besonderen zumindest reinen Wein einschenken.“
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