Ist der Bericht zu den nationalen Fahrrad-Strategien eine Blamage für Verkehrsminister François Bausch? Beim am 25. Januar veröffentlichten Vergleich dieser Strategien in 47 europäischen Ländern durch die European Cyclists’ Federation (ECF) kommt Luxemburg jedenfalls nicht gut weg. Auf der Europakarte erscheint das Großherzogtum als ein orangener Schandfleck in einem weitgehend grünen Westeuropa. Der Blick in die tabellarische Übersicht macht klar: Eine Strategie wurde 2008 erstellt, wurde danach aber nicht mehr aktualisiert. Doch diese Einschätzung, die online schon für Spott über grüne Politik gesorgt hat, muss man beim genaueren Lesen des Berichts relativieren. Die ECF schreibt, seit 2012 gebe es statt einer Fahrrad- eine „Mobilité durable“-Strategie, in der „das Radfahren nur einen kleinen Teil einnimmt“. Und beschreibt die darin enthaltenen Vorhaben, die im internationalen Vergleich ganz ordentlich erscheinen, wie Änderungen am Code de la route oder die Verdoppelung der im Sattel zurückzulegenden kurzen Arbeitswege. Wer hierzulande Rad fährt, weiß, dass es nicht an offiziellen Absichtserklärungen wie einer Strategie hapert, sondern am politische Mut, sie konsequent umzusetzen.
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