Honduras’ neue Präsidentin: Hohe Erwartungen an Castro

In Honduras steht die linke designierte Präsidentin Xiomara Castro vor großen politischen Problemen. Sie muss es mit Klientelismus und Korruption in Justiz und Politik aufnehmen. Doch das Land steckt in einer tiefen institutionellen Krise.

Steht von Anfang an unter großem politischen Druck: Die neue honduranische Präsidentin Xiomara Castro 
am vergangenen Sonntag bei der Wahl des Parlamentspräsidenten im Nationalkongress in der Hauptstadt Tegucigalpa. (Foto: EPA-EFE/Humberto Espinoza)

Die Euphorie der ersten Wochen nach der Wahl hat sich gelegt. „Natürlich ist es nach wie vor überwältigend, dass wir nach zwölf Jahren, in denen wir von einer korrupten und demokratiefeindlichen Clique um Juan Orlando Hernández regiert wurden, nun erstmals eine demokratisch legitimierte Präsidentin haben, die alles besser machen will. mehr lesen / lire plus

Präsidentschaftswahl in Frankreich: Die Linke bleibt auf der Strecke

Zehn Wochen vor der ersten Wahlrunde sind die Aussichten für die Linke düster. Dass sie es wohl nicht in die zweite Runde schafft und auch die Legislativwahlen verlieren wird, ist symptomatisch für die globale Krise der Linken.

Die „Gilets jaunes“, ein neuer Ansatz für die französische Linke? (Wikimedia; Thomas Bresson; CC BY 4.0)

„François Hollande hat die Linke gerettet!“ Wird man ihn am 24. April wiederholen, diesen Satz, den man im Mai 2012 hören konnte? Schon damals hätte es besser heißen sollen „… hat einen Sieg der Rechten und Rechtsradikalen verhindert“. Denn Hollandes Präsidentschaft fiel noch zentristischer und wirtschaftsliberaler aus, als die letzten Mitterand-Jahre. mehr lesen / lire plus

Verkéierspolitik: De Vëlo, d’Stéifkand vun der Lëtzebuerger Mobilitéit

Eng fräi Tribün vum Yves Steffen, Member vum Kommitee vu „Vëlo Diddeleng“. D’Vëlosfueren huet an der Läscht vill Beuechtung, och vun der Politik, kritt. Allerdéngs net onbedéngt an all senge Facetten.

Foto: Pixnio

Okay, et ass dat Kand, wat – mol hei, mol do – e Bonbon kritt an och mol „schéi verwinnt gëtt“. Dat dann awer och mam Nogoût, dass et Joerzéngte laang komplett lénks leie gelooss ginn ass. Dat mécht net, dass d’Stéifkand sech méi beléift oder gewäertschätzt spiert.

Mee zur Erklärung vun der Analogie: Do wier engersäits de Vëlosummer, dee wierklech flott ass an och vill Leit op de Vëlo bréngt. mehr lesen / lire plus

Autofestival: Alle Jahre wieder

Trotz Rekord-Infektionszahlen verläuft das Autofestival beinahe normal. Wie auch schon in den Vorjahren dominiert die Diskussion darüber, ob sich Elektroautos lohnen und wie sie gefördert werden sollen.

Auch elektrisch und subventioniert, aber viel umweltfreundlicher: Ein E-Bike. (Foto: CC-BY-SA Richard Masoner/Cyclelicious)

Wenn man sich nach der Öko-Kaufberatung oekotopten.lu richtet, ist die Entscheidung eigentlich klar: Tummelten sich auf der Liste vor wenigen Jahren sogar noch Dieselautos, so sind 2022 nur noch vollelektrische Fahrzeuge auf der Liste zu finden. Einen Elektro-Kleinwagen kann man dank großzügiger staatlicher Subventionierung von 8.000 Euro mittlerweile zu einem vergleichbaren Preis wie einen Verbrenner erwerben. Obwohl die Verbrauchs- und Unterhaltskosten niedrig sind, wirken die Anschaffungskosten oft abschreckend. mehr lesen / lire plus

Postnatale Depression: Vom Kinderwunsch zum Albtraum

Mentale Erkrankungen nach der Geburt sind keine Seltenheit, doch die wenigsten sprechen darüber, vor allem nicht die betroffenen Väter. Über Bisse, Perfektion und Sexismus an der Kinderwiege.

Bei postnatalen mentalen Erkrankungen stellen sich Gelassenheit, Freude und Elternglück nicht ohne Weiteres ein. (Copyright: Beyza Kaplan/Pexels)

Ella* hatte im Vorfeld ihrer Schwangerschaft keine großen Ansprüche an sich als Mutter. „Das Einzige, worauf ich mich eingestellt hatte, waren Schlafprobleme. Am Ende war das kein Thema, dafür aber so viel anderes“, sagt sie. Ella gehört zu den Eltern, die unmittelbar nach der Geburt ihres Kindes mentale Probleme plagten. Internationalen Statistiken zufolge sind das zehn bis fünfzehn Prozent der Mütter und ähnlich viele Väter. mehr lesen / lire plus

Impfpflicht: Torpedierte Debatte

Unabhängig davon, wie man persönlich zur Einführung einer Impfpflicht steht, wäre es wünschenswert, die Diskussion darüber ohne Zeitdruck und vor allem auf Basis belastbarer wissenschaftlicher Erkenntnisse führen zu können.

Der Verweis auf die Wirksamkeit der verfügbaren Impfstoffe allein reicht nicht zur Rechtfertigung einer Impfpflicht aus, gilt es doch, auch die damit einhergehenden rechtsstaatlichen Konsequenzen zu hinterfragen. In der Debatte wird zu Recht allseits auf das Prinzip der Verhältnismäßigkeit verwiesen, das zu wahren sei. Leider werden dabei vielfach Argumente in die Diskussion eingeführt, die einer ziel-orientierten Auseinandersetzung nicht unbedingt förderlich sind.

Es wäre fahrlässig, entpuppte die angeführte Zeitnot sich als vorgeschoben.

So ist eine Impfpflicht nicht per se ein Verstoß gegen das universelle Recht auf körperliche Unversehrtheit, wenn sie nachweislich dazu führt, Leben zu retten – weil sie schwere Krankheitsverläufe verhindert oder das Gesundheitssystem vor einer Überlastung und der sich daraus ergebenden Triagesituation bewahrt. mehr lesen / lire plus

EU-Taxonomie für nachhaltige Finanzen: Greenwashing-Label

Die EU-Kommission will sowohl Investitionen in Kernenergie als auch in fossiles Gas als „nachhaltig“ labeln. Nun widerspricht ihre eigene Expert*innengruppe. Die Chance auf eine Wende ist dennoch klein.

Kernkraft sei nicht mit den Grundsätzen der Taxonomie vereinbar, so die Expert*innengruppe für nachhaltige Finanzen der EU-Kommission. Die will ihren Vorschlag dennoch durchboxen. (Foto: CC-BY-SA IAEA Imagebank)

„Es wurde versucht, die Wissenschaft zu unterdrücken, aber heute hat die Plattform ihr ein Megafon gegeben: Fossiles Gas verursacht enorme Emissionen und Kernkraft erzeugt hochradioaktive Abfälle, von denen wir immer noch nicht wissen, wie sie zu behandeln sind. Der Bericht der Plattform ist ein weiteres Warnsignal, dass weder fossiles Gas noch Kernkraft in die grüne Taxonomie der EU aufgenommen werden dürfen. mehr lesen / lire plus

Velo-Mobilitéit: Kein Plattfuß, kein Turbo

Ist der Bericht zu den nationalen Fahrrad-Strategien eine Blamage für Verkehrsminister François Bausch? Beim am 25. Januar veröffentlichten Vergleich dieser Strategien in 47 europäischen Ländern durch die European Cyclists’ Federation (ECF) kommt Luxemburg jedenfalls nicht gut weg. Auf der Europakarte erscheint das Großherzogtum als ein orangener Schandfleck in einem weitgehend grünen Westeuropa. Der Blick in die tabellarische Übersicht macht klar: Eine Strategie wurde 2008 erstellt, wurde danach aber nicht mehr aktualisiert. Doch diese Einschätzung, die online schon für Spott über grüne Politik gesorgt hat, muss man beim genaueren Lesen des Berichts relativieren. Die ECF schreibt, seit 2012 gebe es statt einer Fahrrad- eine „Mobilité durable“-Strategie, in der „das Radfahren nur einen kleinen Teil einnimmt“. mehr lesen / lire plus

Move approved jetzt auch im Süden

Move approved, der „Guide to Change“ von Move wurde auf die Stadt Esch-Alzette erweitert. Seit dem 17. Januar können Interessierte den Online-Guide nutzen, um auch in Esch Adressen zu finden, die einen Fokus auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit legen. Die Erweiterung wurde von der Jugendgruppe des Mouvement écologique in enger Zusammenarbeit mit dem Escher Jugendhaus realisiert. Er basiert auf dem bereits vorhandenen Ratgeber für Luxemburg-Stadt, der im April 2021 veröffentlicht wurde. Fünf Kategorien werden abgedeckt: Essen und Trinken, Kultur, Fashion, Aktivismus und Freizeit. Die Nutzer*innen haben die Möglichkeit sich die jeweiligen Adressen auf Social Media anzusehen, oder sich per Google Maps den Weg zeigen zu lassen. mehr lesen / lire plus

Le patrimoine ferroviaire en danger

Dans un communiqué diffusé à l’occasion d’une conférence de presse organisée à Ettelbruck mercredi soir, Luxembourg under Destruction s’en prend à la Société nationale des chemins de fer (CFL), au Fonds du rail et à leur ministre de tutelle en rappelant leur responsabilité en matière de protection du patrimoine ferroviaire luxembourgeois. L’organisation, qui a lutté contre la destruction de l’ancienne gare d’Ettelbruck, prend acte de l’autorisation du maire de la ville pour procéder à la démolition du bâtiment, qui fêterait cette année son 160e anniversaire. Les gares de Capellen et de Berchem, datant plus ou moins de la même époque, subiront le même sort, alors que la Commission des sites et monuments avait rendu en 2020 un avis en faveur du maintien de la dernière. mehr lesen / lire plus

In der ARD-Mediathek: Wie Gott uns schuf

Wer dachte, dass sich queere Menschen aus Selbstschutz von Ämtern der katholischen Kirche fernhalten, wurde diese Woche eines Besseren belehrt: Die Doku „Wie Gott uns schuf – Coming-out in der katholischen Kirche“ gibt über 100 Betroffenen eine Stimme. Sie reden über Diskriminierung, Einsamkeit und jahrzehntelanges Versteckspiel.

Bilder: rbb/EyeOpeningMedia

125 Mitarbeitende der katholischen Kirche in Deutschland haben sich am Montag als queer geoutet. Sie taten dies mittels einer Doku, die in der ARD ausgestrahlt wurde und seither in der Mediathek des Senders kostenlos gestreamt werden kann.

„Es ist das größte Coming-out in der Geschichte der katholischen Kirche“, so eine Erzählerstimme zu Beginn des Films. mehr lesen / lire plus

Im Stream: Sex Education

Wem die ersten beiden Staffeln von „Sex Education“ gefielen, wird auch bei der dritten auf seine*ihre Kosten kommen. Schade nur, dass sich die Serie immer noch nicht ganz von ihrem heteronormativen Blickwinkel lösen kann.

Jackson kann seine Gefühle für Cal (r.) nicht richtig einordnen. (Copyright: Netflix)

Der Artikel enthält Spoiler zur ersten und zweiten Staffel.


Als die Netflix-Serie „Sex Education“ 2019 erstmals über die Bildschirme flimmerte, überschlugen sich die Kritiker*innen vor Begeisterung. Es hätte wahrscheinlich die wenigsten überrascht, wenn die Macher*innen ihr Pulver nach diesen ersten zehn Folgen verschossen hätten. Spätestens seit im Herbst die dritte Staffel veröffentlicht wurde, ist jedoch klar: Die Tragikomödie hält ihr beachtliches Niveau. mehr lesen / lire plus

Exposition thématique : La Birmanie encore muselée

À Neimënster, les œuvres de trois artistes birmanes engagées attirent l’attention sur le sort des femmes et des minorités dans un pays toujours bridé par le coup d’État de février 2021.

En peinture (œuvre de Chuu Wai Nyein)… (Photos : woxx)

Alors que les élections législatives birmanes de novembre 2020 sont remportées par la Ligue nationale pour la démocratie d’Aung San Suu Kyi, l’armée s’empare du pouvoir dès le 1er février suivant. Et voilà le pays à nouveau sous le joug des militaires, dont le premier coup d’État remonte à 1962. En Europe, on se met aux fenêtres à 20h pour applaudir le personnel soignant en pleine crise de la covid ; à Rangoon, Mandalay ou Naypyidaw, on sort les poêles et les woks pour protester bruyamment contre la prise de pouvoir par le commandant en chef Min Aung Hlaing. mehr lesen / lire plus

Willis Tipps: Januar 2022

Feinste bosnische Musik

Divanhana ist eine Band aus Bosnien-Herzegowina, die 2009 von Student*innen der Musikakademie in Sarajewo gegründet wurde. Fast fünf Jahre lang war es, was Plattenveröffentlichungen angeht, still um sie. Die neue Scheibe, die die Band vor dem Lockdown aufgenommen hat, erscheint nun Ende dieses Monats. Schon ihre bisherigen Studioalben und ihre Live-CD erhielten in der Vergangenheit beste Kritiken. Auf der aktuellen Veröffentlichung Zavrzlama hört man nun die großartige Stimme der neuen Sängerin Šejla Grgić, ansonsten ist die Band mit Akkordeon, Violine, Trompete, Piano, Gitarre, Bass und Perkussion weitgehend unverändert. Die elf Stücke beinhalten wieder verschiedene Stile vom Westbalkan und auch der melancholische, bosnische Sevdahlinka ist natürlich vertreten. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Nightmare Alley

L’intrigue, relativement prévisible, n’est pas le point fort du film : ce qui compte pour Guillermo del Toro, c’est l’invention visuelle et l’hommage esthétique très appuyé au film noir (une première adaptation du roman a d’ailleurs été tournée en 1947). Les nostalgiques d’un certain cinéma criminel s’y retrouveront avec plaisir.

L’évaluation du woxx : XX
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