Sieben elektronische Medien kommen in den Genuss der neu eingeführten Online-Pressehilfe in Höhe von jährlich 100.000 Euro. Mit paperjam.lu (und seinem englisches Pendant delano.lu) ist Maison moderne überhaupt zum ersten Mal unter den Empfängern staatlicher Pressehilfe. Das war von Medienminister Bettel so gewollt und somit auch keine Überraschung. Dass aber die restlichen fünf Online-Publikationen der Editpress-Gruppe (lequotidien.lu, lessentiel.lu/de, lessentiel.lu/fr) respektive Saint-Paul (contacto.lu, wort.lu/en) zuzuordnen sind, zeigt auf eklatante Weise, wie wenig die neue Subventionsformel zur Ausweitung des Pressepluralismus und zur Innovation beiträgt. Die Zulassungsbedingungen – u.a. Erscheinen seit sechs Monaten ohne staatliche Zuwendungen, Beschäftigung von wenigstens zwei anerkannten Berufsjournalisten und vor allem die Forderung, ein Budget von mindestens 200.000 Euro pro Jahr zu generieren – machen es besonders kleinen und unabhängigen Projekten schwer, an die Bezuschussung zu gelangen. Die schon bei den Papierzeitungen auffällig hohe Medienkonzentration wird durch diese Bedingungen noch verstärkt. Statt hohe Einstiegshürden zu errichten, hätte eine stufenweise Förderung kleinerer Vorhaben es erlaubt, die Fehler, die bei der Print-Pressehilfe gemacht wurden, zu vermeiden. Nach deren Einführung 1976 gelang es mit der woxx (ehemals GréngeSpoun) lediglich einer einzigen neuen Publikation, die nicht von einem der bestehenden Pressehäuser herausgegeben wurde, die strengen Zugangskriterien zu erfüllen.
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