Ein Direktiven-Entwurf zur Behandlung radioaktiven Abfalls soll kommende Woche von der EU-Kommission vorgestellt werden. Derzeit sucht jedes betroffene Mitgliedsland nach eigenen Lösungen – wobei die meisten das Problem auf die lange Bank schieben. Ein EU-weiter Rahmen würde Handlungsbedarf schaffen, könnte aber auch der Atomindustrie neue Argumente liefern. Das Nachrichten-Portal Euractiv berichtet, der Entwurf werbe für die unterirdische Endlagerung als „sicherste und nachhaltigste Option“. AtomkraftgegnerInnen können sich über die implizite Absage an die „Wunderlösung“ Wiederaufbereitung freuen. Allerdings dürfte der scheinbar berechenbare Kostenpunkt einer unterirdischen Endlagerung die Atomenergie auch attraktiver für Investoren machen. Greenpeace Europa hatte bereits im Mai argumentiert, die Lösung des Atommüll-Problems bestehe an erster Stelle darin, so schnell wie möglich keinen solchen Abfall mehr zu produzieren. Die NGO hatte sich grundsätzlich für Entsorgungstechnologien ausgesprochen, bei welchen der Abfall überwachbar und zugänglich bleibt. In einer ersten Reaktion kritisierte Greenpeace den Direktiven-Entwurf als PR-Aktion für eine höchst umstrittene Entsorgungstechnologie.
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