Einknicken vor den Gewerkschaften?

„Le ministère de l’Eduction nationale décide de suspendre le projet d’introduction de semestres scolaires“ hieß es diese Woche knapp in einem Communiqué des Erziehungsministeriums. Und das obwohl der Vorschlag der Semester – statt der jetzigen Trimester – bei vielen Schulvertretern Anklang fand, so etwa beim Conseil supérieur de l’Education nationale, dem Collège des directeurs oder den Inspektoren. Grund für die Umgestaltung, war der Zeitdruck, der gerade im trimestriellen Kalender entsteht. Um diesen zu senken und um Schüler und Lehrer zu entlasten, wollte das Erziehungsministerium das Schuljahr nur noch in zwei gleich lange Perioden aufteilen. Als Begründung für den schnellen Sinneswandel wird das Treffen mit den Gewerkschaften APESS, FEDUSE, SEW und SNE angegeben, die nicht einverstanden
waren mit der Umänderung aufgrund der damit einhergehenden Umschichtung der Schulferien. Mit der Frage „Wo bleibt das Wohl der Kinder?“ zeigen sich Déi Gréng in ihrer Stellungsnahme erstaunt über die ersatzlose Streichung des Vorhabens – das beweise „dass die Ministerin Mady Delvaux-Stehres (…) nicht die Kraft und den Willen besitzt eine Reform im Sinne des Wohles der Kinder durchzusetzen.“ Die Ministerin lasse sich ihre Reformschritte diktieren, so Déi Gréng, die zudem fordern, dass der ursprüngliche Umänderungsvorschlag dem Parlament zur Abstimmung vorglegt wird. Daneben versteht auch die DP den Rückzieher nicht. Statt die Schuld den Gewerkschaften zuzuschieben, läge das Problem eher darin, dass der Reformvorschlag unausgegoren sei.


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