Steigende Kosten und Krebsbehandlung

Schnell drehen die Mühlen der Gesondheetskees (CNS) nicht wirklich. Immerhin brauchten die Zuständigen rund drei Wochen, um vier Fragen zur Krebsbehandlung anlässlich eines woxx-Artikels zum jährlich in Luxemburg stattfinden Symposiums mit dem Titel „Optimiser les coûts liés aux soins de santé: utopie ou vraie opportunité pour les patients“ zu beantworten. (Siehe woxx 1168) Das „Centre de Recherche Public de la Santé“ hatte Mitte Juni internationale Experten geladen, um Empfehlungen für die Behandlung von Krebs, die Gesundheitsökonomie und die personalisierte Medizin zu erarbeiten. „Wenn das Luxemburger Gesundheitssystem dauerhaft funktionieren soll, dann müssen die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden“, so die Überlegung der Organisatoren. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass die CNS so lange braucht, konkrete Angaben zu vermitteln. Die Zahlen der CNS zeigen denn auch, dass die Anzahl der Patienten und dementsprechend auch die Ausgaben zunehmen. Laut CNS haben 2010 698 Personen ein „certificat d’incapacité de travail“ aufgrund einer Krebserkrankung erhalten, 2011 waren es deren schon 783. Die Ausgaben alleine für die „médicaments anticancéreux utilisés en chimiothérapie“ haben sich über die Jahre mehr als verdoppelt: 2002 beliefen sich diese auf rund 7,5 Millionen Euro und 2011 auf 17,5 Millionen Euro. Die Kostenzunahme sei einerseits der Steigerung der von der CNS übernommenen Behandlungen und andererseits den Preiserhöhungen der Chemotherapien geschuldet. Im „secteur extrahospitalier“ sei die Zahl der günstigeren Generikas sehr gering. Angaben zu den Generikas im Krankenhausbereich seien nicht verfügbar, heißt es in der Stellungnahme der CNS weiter. In der Bestrahlung ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten: Die Kosten für die Radiotherapien des „Centre François Baclesse“ beliefen sich 2002 auf rund 3 Millionen Euro. Sie sind 2011 auf rund 5,5 Millionen Euro gestiegen. Zu hoffen bleibt, dass die Gesundheitskasse die teure Krebsbehandlung auch zukünftig übernehmen kann. „Die personalisierte Krebsmedizin ist kein Vorwand, die Finanzen im Gesundheitsbereich zu beschneiden“, betonte Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo noch im Juni. Sinnvoll wäre, wenn die Regierungen sich verabreden würden, gemeinsam der zum Teil perversen Preispolitik der Pharmafirmen entgegenzutreten, etwa indem Staaten sich finanziell am Forschungsprozess beteiligen und dann auch ein Mitspracherecht bei den Preisen hätten.


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