Parkingtarife in der Kritik

Als 1991 eine blau-schwarze Mehrheit in Luxemburg-Stadt beschloss, die Kosten für eine Stunde Parken auf die eines Busfahrscheins anzuheben, kam das fast einem Paradigmenwechsel gleich. In der Folge wurde die Entscheidung stets respektiert und sogar verschärft. Während in der Regel in den Parkhäusern die Stundengebühr mit wachsender Parkdauer abnahm, wurden später einige der zentralen Parkhäuser mit einem regelrechten Straftarif belegt: Wer sich als Dauerparker dort breit machte, zahlte ab der 4. Stunde kräftig drauf. Mit dem parking résidentiel verschwand dann praktisch überall die „blaue Zone“, in der das Parken zwar zeitlich begrenzt, dafür aber gebührenfrei war. Inzwischen hat auch der Geschäftsverband verstanden, dass ein Parkplatz-Management, das die Dauerparker vom Stadtzentrum fernhält, durchaus in seinem Interesse ist. Die  Erhöhung der Parking-Grundgebühr, die jetzt ins Haus steht, löst weit mehr Geschrei aus als die von der Regierung beschlossene Anhebung der Bustarife, die dafür der Auslöser war. Dass jetzt (bei einzelnen Langzeittarifen) Erhöhungen um „bis zu 60“ Prozent entstehen, hat allerdings nichts mit Preistreiberei zu tun: So soll die zusätzliche Abstufung zwischen der 4. und 5. Parkstunde in den Zentrumsparkhäusern die Dauerparker dazu animieren, die kostenlosen P+R Plätze anzusteuern. Diese bewusste strukturelle Erhöhung fällt nun durch die nicht-gewollte konjunkturelle etwas schärfer aus, als eigentlich beabsichtigt war. 


Cet article vous a plu ?
Nous offrons gratuitement nos articles avec leur regard résolument écologique, féministe et progressiste sur le monde. Sans pub ni offre premium ou paywall. Nous avons en effet la conviction que l’accès à l’information doit rester libre. Afin de pouvoir garantir qu’à l’avenir nos articles seront accessibles à quiconque s’y intéresse, nous avons besoin de votre soutien – à travers un abonnement ou un don : woxx.lu/support.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Wir stellen unsere Artikel mit unserem einzigartigen, ökologischen, feministischen, gesellschaftskritischen und linkem Blick auf die Welt allen kostenlos zur Verfügung – ohne Werbung, ohne „Plus“-, „Premium“-Angebot oder eine Paywall. Denn wir sind der Meinung, dass der Zugang zu Informationen frei sein sollte. Um das auch in Zukunft gewährleisten zu können, benötigen wir Ihre Unterstützung; mit einem Abonnement oder einer Spende: woxx.lu/support.
Tagged .Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.