ADR vs Kulturfabrik: Kartheiser erhält Nachhilfe

Dass die ADR versucht, die AfD-Masche nachzumachen und linke Kulturzentren anzugreifen, darüber berichtete die woxx bereits im Januar. Nun liegt die Antwort der Kulturministerin Sam Tanson vor.

Fernand Kartheiser ist nicht der erste und wahrscheinlich auch nicht der letzte erzkonservative Politiker, dessen feuchter Traum es ist, das rote Rattenloch Kulturfabrik zu schließen oder ihm den Geldhahn abzudrehen. So profitierte er von einer – sicher nicht besonders glücklichen – Formulierung des Kufa-Direktors Serge Basso, der in einem Interview mit dem Tageblatt meinte, die ADR hätte keinen Platz in seinem Haus.

Der ADR-Abgeordnete witterte eine Steilvorlage, die ihm auch noch von seinen Wee2050-Kolleg*innen ausgelegt wurde, und fragte die neue Kulturministerin, ob sie nicht der Meinung sei, der Kulturfabrik müsse nun die „utilité publique“ entzogen werden, da in ihren Statuten steht, sie sei politisch neutral.

Sam Tanson belehrt den Kulturkämpfer in ihrer Antwort, dass ein solches Eingreifen ihrerseits ein „gravéierenden Agrëff an d’Associatiouns- a Meenungsfräiheet“ wäre. Zudem macht sie Kartheiser darauf aufmerksam, dass die staatlichen Subsidien und die Meinungsäußerung des Direktoren in keiner Verbindung stehen. Die Zuwendungen bekommt die Kufa aufgrund ihrer Aktivitäten, die sie laut ihren Berichten auch erfüllt. Hinzu kommt auch noch, dass politische Neutralität gar kein Kriterium für das Erhalten von Subsidien darstellt. Wenn jemand Serge Basso für seine Aussage zur Rechenschaft ziehen könnte, dann wäre dies einzig sein Verwaltungsrat, dem er Rede und Antwort stehen müsste.

In anderen Worten: Mit seinem populistischem Versuch, ein offen linkes Kulturzentrum zu diskreditieren hat sich Kartheiser bis auf die Knochen blamiert.


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