Comics und Propaganda: Die Macht der bunten Bildchen

Comics werden oft mit Superhelden, kindgerechter Unterhaltung und Popkultur in Verbindung gebracht. Nur wenige wissen, dass sie auch eine dunkle Vergangenheit haben. Dr. Manuela Di Franco, die zur Amerikanisierung der italienischen Populärkultur im 20. Jahrhundert forscht, klärt über faschistische Zensur, Propaganda und die unterschätzte Tiefe dieses hybriden Mediums auf.

Comics dienten während des Zweiten Weltkriegs zur Verbreitung von Propaganda. (FOTO: Eric McLean/Unsplash)

Bunte Bildchen, wenig Text und eine plumpe Superheldenstory – lange Zeit hielt sich diese abschätzige Sicht auf Comics. „Wir hatten doch alle Eltern, die sagten: ‚Hör auf, Comics zu lesen, lies doch mal ein richtiges Buch.‘ Und das ist schade. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Speak No Evil

(© Universal Pictures.)

Nach einem gemeinsamen Urlaub in der Toskana nimmt eine amerikanische Kleinfamilie aus London die Einladung eines Ehepaares an, sie auf ihrem abgelegenen Landhaus zu besuchen. Was als idyllische Auszeit beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Albtraum. Mit „Speak No Evil“ liefert Regisseur James Watkins ein Remake des dänischen Thrillers von 2022. Während das Original als eindringliche Allegorie auf eskalierende Grenzüberschreitungen funktioniert und dieses beklemmende Gefühl meisterhaft vermittelt, bleibt das Remake nur im ersten Teil diesem Ansatz treu. Gegen Ende driftet der Film in eine neue Storyline ab und wird zu einem typisch amerikanischen Horrorfilm mit Jumpscares, Schusswechseln und expliziter Gewalt. mehr lesen / lire plus

Im Kino: Beetlejuice Beetlejuice

(© Photo credit: 2024 Warner Bros. Entertainment Inc.)

Grotesk, überdreht, beetlejuice … In der Fortsetzung des Klassikers von 1988 treibt der Lottergeist (Michael Keaton) wieder sein Unwesen im Dies- und Jenseits. Diesmal wird der aufdringliche Quälgeist selbst verfolgt ‒ von seiner Ex-Frau Delores, gespielt von Monica Belucci. Die neue Lebensgefährtin des Regisseurs Tim Burton ist als seelensaugender, wenig zu Späßen aufgelegter Konterpart Keatons der heimliche Star des Films. Eine hochkarätige Besetzung (u.a. Winona Ryder, Jenna Ortega, Willem Dafoe), handgemachte Effekte, ausgefallene Kostüme und groteske Szenarien machen den Film zu einem spaßigen Erlebnis, wenn auch ohne den Kultfaktor des Originals.

Bewertung der woxx : XXX
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Klage gegen das Innenministerium: Streit um Pressefreiheit

Weil das Innenministerium wichtige Informationen von öffentlichem Interesse unter Verschluss hält, hat eine Journalistin jetzt Klage eingereicht und wird dabei von ihrem Berufsverband ALJP unterstützt. Das Verfahren könnte zum Präzedenzfall für die Pressefreiheit werden.

(Illustration: Association Luxembourgeoise des Journalistes Professionnels)

„Bis hierhin und nicht weiter“, sagt Misch Pautsch, Präsident der „Association luxembourgeoise des journalistes professionnels“ (ALJP), auf der Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch. Neben ihm sitzt Charlotte Wirth, die als freie Journalistin unter anderem für das deutsche Magazin „Stern“ und das Luxemburger Online-Portal „reporter.lu“ schreibt. Weil das Luxemburger Innenministerium ihr Zugang zu wichtigen Informationen verweigert, hat sie Klage vor dem Verwaltungsgericht eingereicht; die ALJP tritt als Nebenklägerin auf. mehr lesen / lire plus

Häusliche Gewalt: Gewalt fängt mit Worten an

Die Zahl polizeilicher Einsätze bei häuslicher Gewalt in Luxemburg stieg 2023 erstmals auf über 1.000. Die Regierung handelt zögerlich und wird dafür auch international von Expert*innen kritisiert. Jetzt hat sie einen Aktionsplan gegen geschlechtsspezifische Gewalt angekündigt.

 

Zeit zu handeln: Neuer Aktionsplan zu allen Formen geschlechtsspezifischer Gewalt soll im Frühjahr 2025 erscheinen. (FOTO: saif71com Unsplash)

„Kein Mensch hat damals geredet. Deshalb habe ich angefangen, meine Geschichte zu erzählen.“ Es ist Ende August, und Ana Pinto sitzt auf ihrem Balkon. Kein Lüftchen bewegt die gläserne Figur eines Phönix, die an der Tür hängt. Der Feuervogel, der aus seiner eigenen Asche entstiegen ist, gilt als Sinnbild für Erneuerung. mehr lesen / lire plus

Anstieg der Arbeitssuchenden

Die Adem meldete für Juli 17.901 ansässige Arbeitssuchende. Die Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11,1 Prozent, während die der nicht ansässigen Arbeitssuchenden um 6,2 Prozent zunahm und auf 2.964 stieg. Die vom Statec berechnete saisonbereinigte Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,8 Prozent, 0,5 Prozent mehr als 2023. Die Zahl der Arbeitslosengeldempfänger*innen ist im Jahresvergleich von 9.290 auf 11.190 Personen gestiegen. Besonders stark betroffen sind höher qualifizierte Arbeitsuchende (mit Hochschulabschluss) sowie Personen im Alter von 30 bis 44 Jahren. Die Zahlen der Arbeitssuchenden in den Bereichen Bauwesen, Installation und Wartung, Transport und Logistik, Industrie, Buchhaltung, IT und Bankenwesen verzeichneten dabei den stärksten Anstieg. mehr lesen / lire plus

Endometriose: „Nein, wir übertreiben nichts!“

Endometriose ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Die Symptome sind oft gravierend, doch Betroffene bleiben damit allein. Eine neue Petition fordert nicht zuletzt mehr Flexibilität am Arbeitsplatz, um mit den Folgen eines Leidens umzugehen, das endlich als chronische Erkrankung anerkannt werden soll.

Starke Menstruationsschmerzen sind ein häufiges Symptom bei Endometriose. Schmerzen können jedoch auch zyklusunabhängig und im ganzen Körper auftreten. (FOTO: Polina Zimmerman/Pexels)

Seit ihrem 13. Lebensjahr litt die kenianische Radiomoderatorin Mary Njambi Koikai an unerträglichen Schmerzen. Sie kamen jedes Mal mit ihrer Regel. Siebzehn Jahre lang ging das so, ehe endlich die Diagnose gestellt wurde: Endometriose. Das ist nach Myomen, gutartigen Tumoren in der Gebärmutter, die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung überhaupt. mehr lesen / lire plus

Veraltet und nicht richtlinienkonform

Das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) übermittelte Ende Juli eine Stellungnahme zur geplanten Betriebsverlängerung von Kernreaktoren der 1300-MW-Baureihe an Frankreich. Darin heißt es, dass die Anforderungen der französischen Atomaufsicht (ASN) zur Bewertung von Naturgefahren nicht den aktuellen Richtlinien der Western European Nuclear Regulators Association (WENRA) entsprechen. Zusätzlich sei der zwischen 2005 und 2012 erstellte ASN-Leitfaden zur Beurteilung von Überflutungsgefahren inzwischen veraltet. Es wurde auch bemängelt, dass die 1300-MW-Reaktoren aufgrund fehlender Redundanzen nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen. Redundanz bezeichnet das Vorhandensein mehrerer unabhängiger Systeme oder Komponenten, die dieselbe Funktion erfüllen, um das Risiko eines Ausfalls zu minimieren. mehr lesen / lire plus

Fünf Unterschriften pro Minute

Die Petition 3281 zur Stärkung von LGBTIQ+ Themen in Schulen erreichte am vergangenem Freitag, dem 2. August, das Quorum von 4.500 Unterschriften in nur einem halben Tag, ein neuer Rekord. Der Ansturm auf die Petitionsseite der Chamber war so groß, dass die Seite immer wieder ausfiel. Ziel der Petition 3281 zur Stärkung von LGBTIQ+ Themen ist es, „sicherzustellen, dass die Erziehung und sexuelle Aufklärung der Kinder im Respekt vor jedem Individuum, im Einklang mit den grundlegenden Werten unserer Gesellschaft und dem Zusammenleben erfolgt“. Marc Gerges, Kommunikationsberater der LSAP, initiierte die Petition als Reaktion auf die viel diskutierte Petition 3198, die die Exklusion von LGBTIQ+ Themen in Schulen forderte. mehr lesen / lire plus

Häusliche Gewalt: Das Paradox der Zahlen

2023 überschritt die Zahl der Polizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt erstmals die 1.000-Marke. Im Gegensatz dazu stagniert die Zahl der Wegweisungen. Wie lässt sich dieser Widerspruch erklären?

Kommt es zu einem Polizeieinsatz aufgrund von häuslicher Gewalt, steht den Beamt*innen das Mittel der Wegweisung (auch bekannt als „Ausweisung“ oder „Platzverweis“) zur Verfügung. Eine polizeiliche Maßnahme, die es erlaubt, die gewalttätige Person bis zu zehn Tagen der Wohnung zu verweisen. Rechtlich ist eine Wegweisung möglich, wenn Anzeichen dafür bestehen, dass eine Person sich darauf vorbereitet, eine Straftat gegen das Leben oder die körperliche Unversehrtheit einer nahestehenden Person, mit der sie zusammenlebt, zu begehen oder erneut zu begehen. mehr lesen / lire plus

Informationszugangsrecht: Was lange währt …

Seit 20 Jahren ringen der Presserat und die Association luxembourgeoise des journalistes professionnels (ALJP) mit der luxemburgischen Regierung um eine gesetzliche Grundlage für ein Informationszugangsrecht für Journalist*innen. Was ist nun vom vorläufigen Ergebnis zu halten?

(Foto: Dan Dimmock/Unsplash)

Was lange währt, wird endlich gut, lautet ein deutsches Sprichwort. In Spanien dagegen geht es etwas pessimistischer zu. „Quien espera, desespera“ – Wer wartet, verzweifelt. Schon in den Anfängen der nervlichen Zerreißprobe zwischen Anliegen und Hinhaltung forderte die Journalist*innenseite eine Verankerung des Informationszugangsrechts in die „Loi sur la liberté d’expression dans les médias“ (der Name des Pressegesetzes, das 2004 verabschiedet wurde). Bekommen haben sie das mit dem neuen Entwurf, der in Änderungen von drei verschiedenen Gesetzestexten besteht, immer noch nicht. mehr lesen / lire plus

Depressionen im Alter: Der blinde Fleck

Fast jeder fünfte Mensch über 60 ist von einer psychischen Erkrankung betroffen, wobei Depressionen am weitesten verbreitet sind. Mit einer zunehmend alternden Bevölkerung wird auch in Luxemburg die Zahl der Betroffenen in den kommenden zwanzig Jahren steigen. Die aktuelle Planung weckt erhebliche Zweifel, ob das Land darauf gut vorbereitet ist.

Zunehmendes Alter, abnehmende Lebensfreude? Das ist keineswegs „normal“, und auch an dem weit verbreiteten Mythos, Depressionen seien im Alter schwerer zu behandeln, ist nichts dran. (Foto: Philippe Leone/Unsplash)

„Ist doch normal, dass man sich nicht mehr gut fühlt in diesem Alter, oder?“ Wenn ältere Menschen ratlos von ihrer dauerhaft gedrückten Stimmung berichten, ist das insgeheim wohl nicht selten die Reaktion. mehr lesen / lire plus