60 Jahre Römische Verträge: Der Abgesang von Ventotene

Die Verträge von Rom haben die europäische Einigung als rein ökonomisches Projekt definiert. Für die Legitimität der EU in den Augen der BürgerInnen reicht das nicht aus.

(Bildquelle: EC – Audiovisual Service)

Es sind „vor sechzig Jahren die Fundamente für das Europa gelegt worden, das wir heute kennen“, schreibt die EU auf der Website, die dem Jubiläum der Verträge von Rom gewidmet ist. Diese Feststellung ist richtig, weil man sie immerhin auch sarkastisch lesen kann. Doch man hat vergessen, eines zu präzisieren: Damals wurden die Grundsteine nicht der Wiege, sondern des Mausoleums der Idee eines „friedlichen und gerechten Europas“ zementiert. Und während Jean-Claude Juncker in seinem anlässlich des Jahrestages vorgestellten „Weißbuch zur Zukunft Europas“ noch an das „Manifest von Ventotene“ erinnert, mit dem nach seinen Worten alles begann, so versäumt auch er zu erwähnen, dass die Verträge von Rom das Dementi, und nicht die Verwirklichung des Traums von Ventotene waren. mehr lesen / lire plus

Serie: What the facts?! (2): Tote Fakten, zum Leben erweckt


Immer schön bei der Wahrheit bleiben! Das Beharren auf dem, was nachweislich der Fall ist, erscheint im „postfaktischen Zeitalter“ als ein Grundpfeiler der Demokratie. Doch wer die Fakten aufs Korn nimmt, hat nicht zwangsläufig wahrheitsfeindliche Propaganda im Sinn. Teil II unserer Serie über das „Postfaktische“.

Wendete sich bereits 1923 gegen einen Fakten-Fetischismus auch in der kommunistischen Bewegung und damit gegen die Reduktion der Idee der Weltveränderung auf ein bürokratisch-technisches Programm: der ungarische Philosoph Georg Lukács. (Quelle: gyorgylukacs.wordpress.com)

Vor ein paar Jahren gab es in einer Brüsseler Buchhandlung ein kleines Notizbüchlein zu kaufen. Fakten sind der Feind der Wahrheit, stand darauf in Englisch zu lesen: „Facts are the enemy of truth“. mehr lesen / lire plus

Türkei: Journalisten im Visier

Der deutsch-türkische Journalist und frühere woxx-Autor Deniz Yücel befindet sich wegen Terrorvorwürfen in Istanbul in Polizeigewahrsam. Der Türkei-Korrespondent der deutschen Tageszeitung „Welt“ war zuvor Redakteur der „taz“ sowie der Wochenzeitung „Jungle World“, mit der die woxx seit langem kooperiert. Außenminister Asselborn beobachtet die Entwicklung mit „großer Sorge“. „Reporter ohne Grenzen“ spricht von einer „neuen Qualität“ der Repression gegen Medienvertreter.

Wegen Terrorverdacht in türkischem Polizeigewahrsam: Der Journalist und Kollege Deniz Yücel. (Quelle: N24)

In keinem Land der Welt befinden sich derzeit so viele Reporter im Gefängnis wie in der Türkei. Mindestens 48 Journalisten sind dort laut „Reporter ohne Grenzen“ in direktem Zusammenhang mit ihrer beruflichen Tätigkeit inhaftiert. mehr lesen / lire plus

Kesseltreiben in der Türkei

Mehr als 45.000 Personen sind in der Türkei seit dem Putschversuch im Juli verhaftet worden – Journalisten, Beamte, Polizisten und Lehrer. Auch gegen die kurdische parlamentarische Opposition gehen Regierung und Justiz weiter vor. Am Dienstag wurde ein Abgeordneter der HDP zu Haft verurteilt, weil er das „Türkentum“ beleidigt habe, eine andere Abgeordnete wurde als „verurteilte Terroristin“ des Parlaments verwiesen. 20 Journalisten kamen allein diese Woche vor Gericht. Auch der ehemalige woxx-Autor Deniz Yücel, Korrespondent der „Welt“, befindet sich seit Dienstag vergangener Woche in Polizeigewahrsam (webexclusive: Tuerkei: Journalisten im Visier). Offenbar wird wegen geleakter E-Mails von Regierungsvertretern ermittelt, die der deutsch-türkische Journalist in seinen Artikeln verwendet hat. mehr lesen / lire plus

Serie: What the facts?! (1)
: Die Lüge höret nimmer auf


„Fake news“, „post-truth“, „postfaktisch“ – neue Schlagwörter erobern die Medienwelt. Doch was ist damit eigentlich gemeint?

Rechtsradikale demonstrieren in Frankfurt am Main gegen die „Lügenpresse“: Unter Verwendung dieses Terminus hatte das Deutsche Reich im Ersten Weltkrieg Berichte ausländischer Medien über das barbarische Verhalten der deutschen Besatzer in Belgien abgestritten. (Foto: Wikimedia)

Am 23. März 1848 erschien die erste Ausgabe des „Luxemburger Wort“. Der Untertitel verkündete stolz, wofür das Blatt künftig einzutreten versprach: „für Wahrheit und Recht“. Und doch sollte kaum mehr als ein Monat vergehen, ehe die papsttreue Zeitung als „schmähliches Blatt“ bezeichnet und der Lüge bezichtigt wurde.

Vorgebracht hatte die Vorwürfe Joseph Seelhof. mehr lesen / lire plus

Arbeitszeitverkürzung
: Klassenkampf in Gambia


Man solle über Arbeitszeitverkürzung nachdenken, schlug Wirtschaftsminister Schneider kürzlich vor. Auf keinen Fall! lautete die klare Antwort des Staatsministers. Alles nur Wahl
kampfshow oder die Rückkehr eines zentralen sozialen Konflikts in die Regierung?

Ein Pyrrhussieg? In Frankreich ist nach Erkämpfung der 35-Stunden-Woche dennoch eine Wochenarbeitszeit von – je nach Statistik – 37 bis 40 Stunden die Regel. (Foto: Internet)

Wirtschaftsminister Etienne Schneider möchte künftigen Produktivitätszuwachs nicht nur als Profit in die Hände der Unternehmer wandern sehen. Das sagte er beim Neujahrsempfang der LSAP Anfang Januar, wo er auch über die Folgen der Digitalisierung sprach. Entweder müsse den Werktätigen mehr Lohn ausbezahlt werden, oder die Arbeitszeit gehöre verkürzt. mehr lesen / lire plus

Russland unter Putin
: Die Souveränität der Seilschaften

Als „Vertikale der Macht“ bezeichnet Wladimir Putin das von ihm geschaffene und auf Klientelwirtschaft basierende Herrschaftssystem. Doch er jongliert mit Loyalitäten – und muss aufpassen, dass er dabei nicht die Kontrolle verliert.

Komfortabler als an Bord der Kursk: Der russische Staatspräsident im August 2105 als Teilnehmer einer Expedition der Russischen Geographischen Gesellschaft nahe der im Jahr zuvor annektierten Krim. (Foto: Website des russischen Staatspräsidenten)

„Wenn Demokratie Staatszerfall bedeutet“ sagte Wladimir Putin im September 2003 im Gespräch mit der „Washington Post“, „dann brauchen wir keine solche Demokratie“. Seit er sein Amt als russischer Staatspräsident im Jahr 2000 zum ersten Mal angetreten hat, inszeniert sich Putin als Verkörperung eines starken Staats. mehr lesen / lire plus

Berufliche Wiedereingliederung
: Der Weg zurück


Vor einem Jahr wurde das Gesetz zur beruflichen Wiedereingliederung in entscheidenden Punkten reformiert: Wer aus gesundheitlichen Gründen seine alte Arbeit nicht mehr machen kann, soll risikolos eine Chance haben auf einen neuen Job. Doch die neue Praxis ist womöglich nicht immer so sozial wie propagiert.

Nach jahrelanger Krankheit zurück an den Arbeitsplatz? 
Nicht wenige Menschen in Luxemburg sind angesichts der befürchteten Überforderung verzweifelt. (Foto: Pixabay)

Meist war es eine Reise ohne Wiederkehr. Ein Unfall, eine schwere Erkrankung, gesundheitliche Beschwerden – wer aus solchen Gründen in Luxemburg seinen Beruf nicht länger ausüben konnte und sich im „reclassement“ befand, kehrte oftmals nicht mehr auf den Arbeitsmarkt zurück. mehr lesen / lire plus

Elternlos in die EU

Migrantenkinder, die ohne Begleitung durch einen Erziehungsberechtigten in die EU einreisen, sind nicht ausreichend geschützt. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA). Im Unterschied zu sogenannten „nicht begleiteten“ Kindern befinden sich die „separated children“ in Begleitung von nicht erziehungsberechtigten Erwachsenen, zu denen sie häufig in einem unklaren Verhältnis stehen, das problematisch sein oder werden kann. Missbrauch sei in solchen Fällen nicht auszuschließen. Auch aus anderen Gründen könnten die Erwachsenen ungeeignet sein, die Obhut der Kinder wahrzunehmen. Es komme daher vor allem darauf an, kindgerecht über die Asylprozedur, über Rechte und Möglichkeiten zu informieren. mehr lesen / lire plus

Populismus in Europa: Jargon der Unbestimmtheit


Eine Konferenz in Brüssel wollte ausleuchten, was hinter der rechts-nationalistischen Mobilisierung in Europa steckt.

Der Philosoph Slavoj Žižek 
(zweiter von rechts) und die türkische Schriftstellerin Elif Shafak (zweite von links) auf der Konferenz „European Angst“ im Brüsseler Museum „Bozar“. (Foto: Twitter)

Der Star der Veranstaltung kommt erst ganz zum Schluss. Anderthalb Tage hat man im Brüsseler „Bozar“ artig über den sogenannten Rechtspopulismus in Europa konferiert. Und jetzt betritt Slavoj Žižek die Bühne und tut, wofür man ihn eingeladen hat: Er schlägt alles kaputt. „All dieses Geschwätz über einen neuen Faschismus – das ist nur ein Symptom, was wir nun erleben! Die Mitte-Links-Bewegung in Europa hat nichts gelernt! mehr lesen / lire plus

Donald Trump als US-Präsident: „Es wird ein wilder Ritt“

Dass Donald Trump nicht viel von Fakten hält, ist nicht neu. Doch als Präsident der Vereinigten Staaten könnte der Geschäftsmann schon bald mit einer Realität konfrontiert werden, gegen die er mit wütenden Tweets allein nicht angehen kann. Ein Gespräch mit dem US-amerikanischen Historiker Jeffrey Herf.


Konstatiert beiderseits des Atlantik eine „gravierende Erosion der Sphäre der Öffentlichkeit“: der Historiker Jeffrey Herf. (Foto: Jeffrey Herf)

woxx: Wie würden Sie die Stimmung in Ihrer Umgebung nach den Wahlen beschreiben?

Jeffrey Herf: Ich kann hier nur für mich selbst sprechen. Ich bin besorgt, aber nicht panisch. Auch weil ich hoffe, dass unser System der „checks and balances“ (das US-amerikanische System der Gewaltenteilung – Anm. mehr lesen / lire plus

Chancengleichheit: Barrierefreiheit in den Köpfen

Menschen mit Behinderung oder chronischer Krankheit finden meist nur schwer einen Job. Das beruht nicht zuletzt auf der Ignoranz der Unternehmer. Doch mit dieser Haltung schaden sich die Betriebe selbst.

Luxemburger Erfolgsgeschichte: Joaquim Alves leidet an einer fortschreitenden Augenerkrankung. Zunächst Arbeiter bei Arcelor Mittal, wechselte er nach seiner Diagnose in ein „atelier protégé“. Unterstützt von einem Spezialbildschirm gelang ihm nun die Rückkehr an den ersten Arbeitsmarkt, wo er eine unbefristete Stelle im Sekretariat einer Schule hat. (Foto: info-handicap)

Luxemburger Erfolgsgeschichte: Joaquim Alves leidet an einer fortschreitenden Augenerkrankung. Zunächst Arbeiter bei Arcelor Mittal, wechselte er nach seiner Diagnose in ein „atelier protégé“. Unterstützt von einem Spezialbildschirm gelang ihm nun die Rückkehr an den ersten Arbeitsmarkt, wo er eine unbefristete Stelle im Sekretariat einer Schule hat. (Foto: info-handicap)

Der kommende Samstag ist der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderung“. Wie andere solcher von den Vereinten Nationen ausgerufener Tage soll er auf einen Missstand aufmerksam machen. mehr lesen / lire plus

Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique
 : Krieg und Avantgarde


Die von der Luxemburger Kunsthistorikerin Laura Kollwelter kuratierte Brüsseler Ausstellung „14-18. Rupture or Continuity?“ untersucht den vielfältigen Einfluss von Erstem Weltkrieg und deutscher Besatzung auf die Bildenden Künste in Belgien.

Pionierin der belgischen Avantgarde: Die Malerin 
Marthe Donas. (Foto: www.marthedonas.be)

Pionierin der belgischen Avantgarde: Die Malerin 
Marthe Donas. (Foto: www.marthedonas.be)

„Tanz über Gräbern“ – so lautet der deutsche Titel eines Buchklassikers zur Geschichte des 20. Jahrhunderts. Der Historiker Modris Eksteins untersucht darin den Einfluss, den der Erste Weltkrieg auf einen oftmals als geradezu brachial beschriebenen Zeitenwandel hatte – hin zu dem, was wir heute als Moderne bezeichnen. Laut Eksteins ist sie charakterisiert durch eine „Besessenheit vom Emanzipationsgedanken“, durch fiebrige Fixiertheit auf Geschwindigkeit, Flüchtigkeit, Neuheit und Bewegung. mehr lesen / lire plus

Assurance dépendance: Autonomie fürs Ministerium

Die Chambre des salariés sieht durch die Reform die paritätische Mitbestimmung bei der Pflegeversicherung bedroht. Und ganz generell sieht man die Reform als überflüssig an.

(Foto: Pixabay)

(Foto: Pixabay)

Was die Angestelltenvertreter zum Thema Pflegeversicherung an Neuem zu sagen haben, brachte Jean-Claude Reding auf den Punkt: „Es besteht die Tendenz, das Mitspracherecht der Versichertenvertreter zurückzudrängen.“ Er habe den Eindruck, das Ministère de la Sécurité sociale wolle den Partnern nur noch ein „droit de garder“ einräumen, während die Entscheidungen selbst unter der Ägide des Ministeriums getroffen werden, so der Präsident der Chambre des salariés Luxembourg (CSL) auf einer Pressekonferenz an diesem Mittwoch.

Was Reding beschreibt, lässt sich mühelos auf den bisherigen Fortgang der Reform der Pflegeversicherung beziehen. mehr lesen / lire plus

USA: Trump, der Rächer

Es war vor allem der Mittelstand, den Donald Trump für sich gewann. Doch längst nicht nur in den USA setzen Teile dieses Milieus Abstiegsangst um in das Gefühl, betrogen worden zu sein.

1397kommentartrump

(Foto: © Gage Skidmore/ flickr)

Falls wir dieser Tage die Entstehung einer Diktatur erleben, dann nicht in den USA, sondern in der Türkei. Man sollte die teils hysterischen Reaktionen in Europa nach der Wahl Trumps daher nicht zuletzt daran messen, wie sich die Betreffenden in den vergangenen Wochen zur Türkei geäußert haben.

Das politische System der USA hingegen ist eines, in dem das System der Gewaltenteilung vorbildlich geworden ist. mehr lesen / lire plus

Die Situation in Luxemburg
: Keine Brutstätte


Der radikale Islam ist im luxemburgischen Strafvollzug derzeit kein Problem, zumindest, soweit es um seine gewaltbereite Variante geht – meint der scheidende Gefängnisdirektor Vincent Theis.

1395dossierextrabildEinige der Attentäter von Paris und Brüssel hatten bereits Gefängniserfahrung, manche von ihnen haben sich sogar erst im Gefängnis kennengelernt. Nicht zuletzt deshalb wurde in den vergangenen zwei Jahren häufiger die Frage aufgeworfen, ob der europäische Strafvollzug womöglich die Radikalisierung von Häftlingen begünstigt. Auch einige der jüngsten Gefängnisrevolten in Frankreich hatten angeblich einen islamistischen Hintergrund.

In Luxemburg jedoch ist dieses Problem laut Vincent Theis bisher noch kaum bemerkbar. „Im Justizvollzug sind wir noch nicht konfrontiert worden mit einschlägigen radikalisierten Attitüden bei Inhaftierten“, so der scheidende Direktor im Gefängnis in Schrassig, „wobei ich betonen möchte, dass wir hier ganz klar einen Unterschied machen zwischen Personen, die sich vielleicht auch zu einem eher fundamentalen Islam bekennen einerseits und Menschen, die radikale Ansichten vertreten, andererseits.“ mehr lesen / lire plus

(De-)Radikalisierung im Knast

Nach den islamistisch motivierten Anschlägen von Paris und Brüssel wurde auch die Frage laut, inwiefern die Situation in europäischen Haftanstalten ungewollt zur Radikalisierung sich als muslimisch identifizierender Häftlinge beitragen kann. In Frankreich hat ein soeben erschienenes Buch des Soziologen Farhad Khosrokhavar, der als Experte für das Thema gilt, die Debatte in den vergangenen Tagen neu entfacht. Auch in Belgien ist man sich des Problems bewusst. Der Psychologe und Philosoph Karim El Khmlichi war acht Jahre lang im Auftrag des belgischen Justizministeriums als psychologischer Berater in verschiedenen belgischen Gefängnissen tätig und ist nun selbst Direktor einer Strafvollzugsanstalt. Ihn haben wir zur Rolle des Islam im Strafvollzug und zu Möglichkeiten einer Entradikalisierung befragt. mehr lesen / lire plus

Präsidentschaftswahlen: In Trumps Windschatten


Mit scheinbar endloser Kondition führt Donald Trump seinen politischen Amoklauf weiter und erfreut sich dabei ungebrochenem Medieninteresse. Das verhindert zugleich eine Auseinandersetzung mit seinen Gegenkandidaten. Ein kurzer Blick darauf, was vor den Wahlen am 8. November von einer inhaltlichen Debatte übrig ist.

„Die Antwort auf den erstarkenden Neofaschismus ist, den Neoliberalismus aufzuhalten“: Jill Stein ist die Kandidatin der US-amerikanischen Grünen für das Präsidentenamt. (Foto: Wikimedia)

„Die Antwort auf den erstarkenden Neofaschismus ist, den Neoliberalismus aufzuhalten“: Jill Stein ist die Kandidatin der US-amerikanischen Grünen für das Präsidentenamt. (Foto: Wikimedia)

Die maßgebliche Personalie für die Progressiven in den USA war diese Woche nicht Donald Trump, sondern Tom Hayden, der am vergangenen Sonntag im Alter von 76 Jahren verstorben ist. Anhand seiner Person ließe sich wohl mühelos die gesamte Geschichte der US-amerikanischen Linken der Nachkriegszeit darstellen. mehr lesen / lire plus

Assurance dépendance: Zum Nachteil der Betroffenen

Auch die Pflegedienstleister Luxemburgs sind von der Reform der Assurance Dépendance nicht überzeugt.

1393newsbildcopasNun also auch die Pflegebetriebe: „Wir können im aktuellen Gesetzesentwurf keinen Mehrwert im Vergleich zur geltenden Pflegeversicherung erkennen, sehen dafür jedoch die negativen Auswirkungen auf die Pflegequalität“, gab Copas-Präsident Marc Fischbach am vergangenen Donnerstag auf einer Pressekonferenz die Position der vereinigten Pflegedienstleister zum Stand der Reform der Assurance dépendance wieder. Seit geraumer Zeit wird das Ministère de la securité sociale wegen seines Reformvorhabens scharf kritisiert, zuletzt im September durch die Patientevertriedung. In der Copas (Confédération des organismes prestataires d‘aides et de soins) sind 53 Pflegebetriebe Luxemburgs, darunter Alten- und Pflegeheime, Tagesstätten sowie mobile Pflegedienste zusammengeschlossen. mehr lesen / lire plus

Gefühle in der Politik
: Die Sprache der Stimmungen

Am kommenden Mittwoch diskutieren die Soziologen Didier Eribon und Heinz Bude in der Abtei Neumünster darüber, wie mit Stimmungen und Stimmungsmache politisch umgegangen werden soll. Die woxx hat schon einmal vorgefühlt.

Die Sprachendiskussion kann laut dem Soziologen Heinz Bude als Ausdruck einer Stimmung gesehen werden, wonach die Luxemburgische Gesellschaft ihr „inneres Senkblei“ verliere. (Foto: Wikipedia)

Die Sprachendiskussion kann laut dem Soziologen Heinz Bude als Ausdruck einer Stimmung gesehen werden, wonach die Luxemburgische Gesellschaft ihr „inneres Senkblei“ verliere. (Foto: Wikipedia)

„German Angst“ – im angelsächsischen Raum benennt man so die befremdliche Neigung der Deutschen, in jeder gesellschaftlichen Problematik sogleich apokalyptisches Potenzial zu erkennen. Egal ob es um das Waldsterben oder die Stationierung von Pershing-Raketen ging, jede Entwicklung schien man in Deutschland mit einer gespannten Angstlust zu verfolgen. mehr lesen / lire plus