Fahrrad im Zug – Theorie und Praxis

„Ende der Hassliebe“ titelten wir vor zwei Wochen, als wir unter anderem auf die wenigen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in den CFL-Zügen hinwiesen. Neues Zugmaterial soll hier Besserung bringen, doch was nützen solche ausgewiesenen Abstellplätze, wenn sie nicht genutzt werden dürfen? Wer auf reddit.com nach „Luxembourg“ sucht, kann dort ein zwei Tage altes Filmchen bestaunen, wo ein Radfahrer gezwungen wird, einen Zug mitsamt seinem ordnungsgemäß im dafür vorgesehen Sonderabteil abgestellten Fahrrad zu verlassen, weil zu viele „normale“ Fahrgäste zusteigen wollen. Wie zu erfahren ist, soll er auf den nächsten Zug warten.

Nachdem RTL Today das Video online gestellt hatte, reagierte die CFL-Direktion mit der Information, dass bei überfüllten Zügen aus Sicherheitsgründen darauf geachtet wird, dass die Plattformen und die Zugänge zu den Türen frei bleiben. In Spitzenzeiten könnte es passieren, dass für Fahrräder kein Platz mehr vorhanden sei. Gerade bei den alten Z2000-Zügen, die in den nächsten Jahren ersetzt werden sollen, gebe es nur wenig Platz für Räder. Das klärt allerdings nicht die Frage, wieso der Radfahrer gebeten wurde Platz zu schaffen und auf den nächsten Zug zu warten – er hatte sich ja regelkonform in das dafür vorgesehene Abteil begeben – und nicht später zugestiegene Fahrgäste oder jene, die sich noch auf dem Bahnsteig befanden. Demnach bedeutet das für Radfahrer*innen, dass sie jederzeit damit rechnen müssen, den Zug beim nächsten Halt verlassen zu müssen, immer dann, wenn er anfängt, überfüllt zu werden.


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