Dass der sehr einfühlsame Nachruf auf den Forum-Mitarbeiter der ersten Stunde, Charel Staudt, am Anfang einer Ausgabe steht, die sich der Luxemburger Medienlandschaft widmet, hat fast etwas Schicksalhaftes an sich. Wer die Entwicklung von Forum seit den Anfangsjahren verfolgen konnte, weiß, welche Rolle Charel Staudt dabei zukam. War es doch die „Wort-Analyse“ von 1974, die er koordinierte, die sozusagen den Grundstein für Forum legte. Der kritische Umgang mit (Mainstream-)Medien blieb in der Folge ein wichtiger Bestandteil der Zeitschrift. Doch 2022 heißt der Monopolist nicht mehr Wort, sondern RTL. Und so versucht das Forum-Dossier etwas Ordnung in die „neue Unübersichtlichkeit“ zu bringen, seit die Tagespresse sich nicht mehr streng bestimmten Parteien zuordnen lässt. Der damalige Wort-Direktor wetterte jede Kritik als „neo- oder kryptomarxistisches Manifest“ ab, der heutige trifft sich mit dem Chefredakteur des konkurrierenden „Tageblatt“ auf ein Plauderstündchen im Forum-Lokal. Nicht um zu streiten, sondern um über die Zukunft gedruckter (Tages-)Zeitungen zu sinnieren. Zu Wort kommen aber vor allem auch Journalist*innen und Protagonist*innen neuer Medien, die ihren Platz in Luxemburg gefunden haben oder sich noch daran versuchen. Definitiv angekommen ist auch das soziokulturelle Radio, das seit dieser Woche endlich über ein eigenes Gesetz verfügt. Welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, beleuchtet unter anderem ein ausführliches Interview mit der Präsidentin des 100,7-Verwaltungsrats, Véronique Faber.
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