Luxemburg hat – wirksamem Nationbranding sei Dank – nicht gerade den Ruf, ein von Armut betroffenes Land zu sein. Die aktuelle Forum-Ausgabe ruft dazu auf, genauer hinzuschauen, oder besser gesagt: hinzuhören, was Expert*innen und Betroffene zu dieser Problematik zu sagen haben. Die Themen, die im entsprechenden Dossier angesprochen werden, sind vielfältig: die Definition von Armut, die Art, wie Sozialarbeit idealerweise zu gestalten ist, positive Diskriminierung als Antwort auf die Wohnungs- und Energiekrise, das Phänomen der working poor, der Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit, Armut und Kapitalismus. In einem letzten Beitrag fasst Historiker Michel Pauly die zentralen Punkte und Forderungen des Dossiers zusammen. Das, so der Seitenhieb in der von Henning Marmulla und Rebecca Baden gemeinsam verfassten Einführung ins Dossier, „nicht nur, aber vor allem für gestresste Politiker*innen, die keine Zeit zur Lektüre eines ganzen Dossiers haben“. Die Autor*innen machen in diesem Zusammenhang keinen Hehl daraus, dass der Fokus der Ausgabe vor allem der Anregung für die anstehenden Wahlprogramme dient. Über diesen Themenschwerpunkt hinaus erwarten die Leser*innen viele weitere spannende Texte, etwa über Global Citizenship, Klimaschutz, Ausländer*innenwahlrecht, Streik-Filme und die Ausstellung „Best of Posters“ im Lëtzebuerg City Museum.
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