In der neusten Ausgabe der Monatszeitschrift Forum kommt der Soziologe Fernand Fehlen auf das Pressesterben, genauer gesagt auf das Ableben der Wochenzeitung Jeudi zurück. Mit 1.245 Abonnent*innen und durchschnittlich zwölf verkauften Exemplaren bei einer Auflage von 8.545 gedruckten Exemplaren (davon 5.962 gratis verteilt) – laut dem belgischen Centre d’information sur les médias (CIM) – ist für Fehlen klar, dass von Anfang an „eine Lücke zwischen Druck- und Verkaufsauflage“ bestand. Unbeantwortet bleibt indes die Frage, wo das ganze Geld hin ist, das jetzt nicht einmal mehr dazu reichen soll, die verwaiste Redaktion einigermaßen vernünftig zu entschädigen. Die Éditions Saint Paul hatten ihrerseits vor Jahren ja das noch angeschlagenere Hausblatt durch die Schlöndorff-Verfilmung „Der neunte Tag“ retten können, während Gerüchten zufolge bei Editpress zumindest ein Teil der Werbegelder beispielsweise in die Eröffnung eines Restaurants geflossen sein sollen. Vorrangig liefert die neue Forum Ausgabe jedoch ein äußest lesenswertes Dossier zur Metropolisierung Luxemburgs und zur Urbanisierung der Hauptstadt, die ihr „großstädtische Attribute [verleiht], ohne dass es aus sich heraus eine Metropole darstellen würde“, wie es Markus Hesse von der Universität Luxemburg treffend beschreibt, der in diesem Kontext auch auf den Begriff der „borrowed size“ verweist.
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