Im europäischen Vergleich liegt Luxemburg in punkto Depressionsrisiko auf dem siebten Platz. Es mangelt zurzeit an Maßnahmen, um auf die Problematik zu reagieren.
Luxemburg verfügt über eine vergleichsweise hohe Anzahl an Arbeitnehmer*innen mit einem Depressionsrisiko. Jüngere sind stärker betroffen: Das höchste Risiko ist bei 25- bis 34-Jährigen festzustellen, das geringste dagegen bei Arbeitnehmer*innen über 55. Frauen sind etwas stärker betroffen als Männer. Dies geht aus dem Quality of Work Index der Chambre des Salariés hervor.
Wie aus dem Bericht hervorgeht ist das Depressionsrisiko hierzulande in den letzten Jahren konstant angestiegen. Dabei macht es keinen wesentlichen Unterschied, ob jemand in einer Beziehung ist oder Kinder hat. Das Risiko ist besonders hoch bei Hilfskräften, Manager*innen und in Dienstleistungsberufen.
Was die Berufscharakteristiken betrifft, so verfügen zwar diejenigen mit einem befristeten Vertrag über ein etwas höheres Risiko als jene mit unbefristetem Vertrag, es ist allerdings kein substantieller Unterschied zwischen Voll- oder Teilzeitbeschäftigung festzustellen. Menschen, die mehr als 20 Jahre in ihrem Betrieb arbeiten, weisen das höchste Depressionsriskio auf.
Wie im Text der Salariatskammer einführend erklärt wird, können unter anderem hohe psychologische Anforderungen, geringer Entscheidungsfreiraum sowie Arbeitsplatzmobbing das Risiko, depressiv zu werden, erhöhen. Menschen, mit Depressionsrisiko weisen geringe Werte bei Partzipation, Motivation, Kooperation, Autonomie, Einkommenszufriedenheit sowie Beförderungsmöglichkeiten auf.
Angesichts dieser Befunde fordert die Salariatskammer Maßnahmen zur Prävention und Reduktion von Depressionen am Arbeitsplatz.
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